5. Dezember 2019

Smar­tes Leben in Gegen­wart und Zukunft

Das eige­ne Zuhau­se soll effi­zi­ent ver­netzt wer­den, gleich­zei­tig aber als Wohl­fühl­raum für den Men­schen erhal­ten blei­ben, und die Pri­vat­sphä­re geschützt sein. Daher braucht es ganz­heit­li­che Ideen, smar­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­ge und inno­va­ti­ve Gestal­tungs­an­sät­ze. Gestal­tung ist dabei das ver­bin­den­de Ele­ment von intel­li­gen­ter Tech­no­lo­gie und dem Nut­zer. In der Aus­stel­lung „Smart Living“ von bay­ern design, dem Kom­pe­tenz­zen­trum für Gestal­tung im Frei­staat Bay­ern, und dem Flug­ha­fen Mün­chen wer­den gesell­schaft­lich rele­van­te The­men auf­ge­grif­fen. So sehen die Besu­cher nicht nur smar­te Gerä­te, die für intel­li­gen­te Häu­ser ent­wi­ckelt wur­den, son­dern auch kom­ple­xe Sys­te­me aus dem Inter­net der Din­ge (IoT) sowie Kon­zep­te für inno­va­ti­ve, nach­hal­ti­ge Wohn­quar­tie­re und Häu­ser im urba­nen und länd­li­chen Kon­text. „Smart Living“ ist noch bis zum 31. Janu­ar 2020 im Ter­mi­nal 2, Ebe­ne 04, süd­li­cher Check-in Bereich des Flug­ha­fens Mün­chen zu sehen.

Nach­hal­tig smart Leben
Das nach­hal­ti­ge Pro­jekt Selbst­ver­sor­ger­sied­lung UPSI­DE am Sie­ben­ti­sch­wald in Augs­burg ist eine kon­zep­tio­nel­le Bache­lor­ar­beit von Michel­le Weck (HS Augs­burg). Die auto­freie Sied­lung ist an die natür­li­che Umge­bung ange­passt, freie Flä­chen die­nen der Land­wirt­schaft oder sind mit Streu­obst­wie­sen ver­se­hen. Die Wohn­häu­ser sind aus regio­na­len Mate­ria­li­en gebaut und zur Ergän­zung der Land­wirt­schaft mit Gewächs­häu­sern im Erd­ge­schoss, begrün­ten Wän­den und Dächern aus­ge­stat­tet. In allen Wohn­ge­bäu­den steckt ein aus­ge­klü­gel­tes Ener­gie­kon­zept mit nach­hal­ti­ger Wär­me­däm­mung und natür­li­chen Temperaturspeichern.

Für das urba­ne Umfeld hat das büro für bau­form (Nürn­berg) ein Plant­House ent­wor­fen. Es basiert auf dem Gedan­ken der Nach­hal­tig­keit und ver­än­der­ten Lebens­wei­se im Zuge des Kli­ma­wan­dels. Für die Rea­li­sie­rung des Pro­jekts wur­de in der Nürn­ber­ger Innen­stadt ein kriegs­ge­schä­dig­tes Gebäu­de aus der Grün­der­zeit gewählt und mit einem inte­grier­tem Urban Roof­top Gar­den aus­ge­stat­tet. Das begeh­ba­re Dach ermög­licht Urban Gar­dening und ist zugleich eine qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Aufenthaltsfläche.

Aber es geht auch klei­ner: Mit dem Plant­cu­be von Agri­lu­ti­on (Mün­chen) ent­steht der eige­ne Design­gar­ten von mor­gen in der Küche. In einem Glas­schrank mit den Maßen eines klei­nen Kühl­schranks wer­den Kräu­ter oder Sala­te in Scha­len gezüch­tet, die das gan­ze Jahr frisch geern­tet und ver­ar­bei­tet wer­den kön­nen. Der Plant­cu­be ist ein voll­au­to­ma­ti­sier­ter Gewächs­schrank, der in geschlos­se­nen Räu­men ver­wen­det wird und den Pflan­zen per­fek­te Wachs­tums­be­din­gun­gen bietet.

Ein wei­te­res Pro­jekt zum The­ma Nach­hal­tig­keit in einer moder­nen Wohn­um­ge­bung stammt von der Desi­gne­rin Nina Renth vom Design­bü­ro Bart­ke Renth und dem Tisch­ler Rudolf Worof­ka (Hers­bruck). Sie kämp­fen gegen die Mate­ri­al­ver­schwen­dung in der Möbel­in­dus­trie. In ihren Upcy­cling-Work­shops „Ret­tet die Res­te“ zei­gen die bei­den, wie ver­schie­dens­te Möbel-Rest­ma­te­ria­li­en als Grund­la­ge für neue Ideen und Pro­duk­te die­nen können.

Smart ver­netzt
Die Anwen­dun­gen für smar­te Gerä­te haben sich in der letz­ten Zeit rasant wei­ter­ent­wi­ckelt. Eine Her­aus­for­de­rung bleibt aber die gemein­sa­me Steue­rung, die durch smar­te Ver­net­zung mög­lich wird. Genau hier setzt das iHaus von der iHaus AG (Unter­föh­ring) an. Es ist eine Smart-Living-Platt­form für das intel­li­gen­te Wohn­haus und bil­det die Schnitt­stel­le zur sys­tem­über­grei­fen­den Vernetzung.

Das Zusam­men­fas­sen von ver­schie­de­nen Funk­tio­nen bedient auch der Her­stel­ler von Gebäu­de­kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik S. Sied­le & Söh­ne OHG (Furt­wan­gen). Das Sied­le Axi­om ist eine Innen­sta­ti­on, Tele­fon und Bedien­pa­nel in Einem. Mit ihm kön­nen Tele­fo­na­te geführt, Tür­ru­fe direkt beant­wor­tet und die Tür geöff­net wer­den. Zudem kön­nen die Nut­zer auch über eine Frei­sprech­ein­rich­tung oder per Video­te­le­fo­nie kommunizieren.

Smar­te Sys­te­me gibt es auch für Hei­zungs­an­la­gen wie bei­spiels­wei­se von EBER­LE CON­TROLS (Nürn­berg): Das Sys­tem Wiser bin­det bestehen­de Heiz­kör­per in ein intel­li­gen­tes Steue­rungs­sys­tem ein. Bis zu 16 Heiz­zo­nen kön­nen so via Smart­phone oder Tablet indi­vi­du­ell und benut­zer­freund­lich ein­ge­stellt und gesteu­ert wer­den. Vor­aus­set­zung: Jeder Heiz­kör­per ist mit einem von Tom Faren­ski Indus­tri­al Design (Fürth) gestal­te­ten Wiser-Ther­mo­stat ausgestattet.

Als Alter­na­ti­ve oder Ergän­zung las­sen sich Wohn­räu­me auch mit elek­tri­schen Heiz­kör­pern schnell erwär­men: Mit dem neu­en Heiz­sys­tem Elveo der Ker­mi GmbH (Platt­ling) wer­den Zim­mer durch ultraf­la­che Heiz­kör­per schnell auf ange­neh­me Tem­pe­ra­tu­ren gebracht. Der Heiz­kör­per über­trägt die Wär­me durch Infra­rot­strah­lung. Das Bedien­ge­rät WRX ver­bin­det den Heiz­kör­per mit wei­te­ren intel­li­gen­ten Kom­po­nen­ten ande­rer Hersteller.

In immer mehr smar­te Haus­hal­te hält die Robo­tik Ein­zug. So nutzt z. B. der auto­ma­ti­sier­te Boden­staub­sauger Roxx­ter mit inte­grier­ter Kame­ra (R‑cam) von Bosch (Mün­chen) ein intel­li­gen­tes Sys­tem, um das gesam­te Heim sau­ber zu hal­ten. Gesteu­ert wird das Gerät per Smart­phone oder Tablet. Der Staub­sauger, der von BRAN­DIS Indus­tri­al Design (Nürn­berg) gestal­tet wur­de, kann gezielt auch ein­zel­ne Räu­me rei­ni­gen, hält No-Go-Berei­che ein und reagiert auf Sprachbefehle.

Aus­stel­lungs­in­fos:
„Smart Living“  bis zum 31. Janu­ar 2020
Flug­ha­fen Mün­chen, Ter­mi­nal 2, Ebe­ne 04, süd­li­cher Check-in Bereich