Rethin­king the Ele­ments of Architecture

Ste­fan Diez

Designer:innen, Ingenieur:innen und Handwerker:innen ent­wer­fen Pro­duk­te als Bau­stei­ne für die Archi­tek­tur und das Inte­ri­eur eines Gebäu­des. Über Jahr­hun­der­te wur­den die­se unter dem Para­dig­ma der Effi­zi­enz, im Kon­text einer linea­ren Wirt­schaft und im Bewusst­sein eines kohä­ren­ten Gesamt­bil­des ent­wor­fen – sowohl auf der Ebe­ne der Bau­wer­ke als auch auf der Ebe­ne des Stadtbildes.

Im Hin­blick auf die Erfül­lung des Pari­ser Abkom­mens von 2015 steht der Bau­sek­tor gegen­wär­tig unter enor­mem Druck, da die Bau­in­dus­trie für mehr als ein Drit­tel des welt­wei­ten Ener­gie­ver­brauchs und mehr als ein Drit­tel des welt­wei­ten Abfalls ver­ant­wort­lich ist. Nicht nur Her­stel­lung und Unter­halt der Archi­tek­tur müs­sen neu erfun­den wer­den, son­dern auch die Wie­der­ver­wen­dung, Ent­sor­gung und Recy­cling die­ser Kom­po­nen­ten müs­sen sich auf die Belan­ge einer Kreis­lauf­wirt­schaft und die C02-Emis­sio­nen, die dras­tisch redu­ziert wer­den sol­len, konzentrieren.

„Wie wer­den unse­re Uto­pien für nach­hal­ti­ges Leben und Arbei­ten aus­se­hen, wenn wir sie von den Ele­men­ten der Archi­tek­tur her neu denken?“
Ste­fan Diez

Der Vor­trag wird eine Rei­se durch die Pra­xis von Ste­fan Diez als Indus­trie­de­si­gner sein, die sich auf Pro­duk­te für eine Kreis­lauf­wirt­schaft kon­zen­triert, und einen Aus­blick dar­auf geben, wie er die Rol­le von Industriedesigner:innen in Zusam­men­ar­beit mit Architekt:innen sieht. Die­ses The­ma wur­de jüngst auch im Rah­men sei­ner Lehr­tä­tig­keit an der Uni­ver­si­tät für ange­wand­te Kunst in Wien erforscht, wo er zusam­men mit sei­nen Student:innen an der Gestal­tung von archi­tek­to­ni­schen Ele­men­ten arbei­tet, die einen signi­fi­kan­ten Ein­fluss auf das Stadt­bild der Zukunft haben wer­den oder die auf beson­de­re Wei­se das Zusam­men­le­ben der Men­schen und die Art und Wei­se, wie sie in die­sen Städ­ten leben, ver­än­dern können.

Von Neu­gier getrie­ben und unter­stützt von einem Netz­werk loka­ler Handwerker:innen und Spezialist:innen, wid­met sich DIEZ OFFICE mit gro­ßer Sorg­falt und Kom­pe­tenz der Umset­zung von Ideen in kon­kre­te Pro­duk­te. Gemein­sam mit sei­nem Team setzt der Münch­ner Desi­gner Ste­fan Diez vor allem auf das Poten­zi­al der Kreis­lauf­wirt­schaft und ent­wi­ckelt All­tags­pro­duk­te, deren Bestand­tei­le pro­blem­los in den Mate­ri­al­kreis­lauf zurück­ge­führt wer­den kön­nen. 2020 wur­de sei­ne Leuch­te „Ayno“, die nur aus drei Pri­mär­werk­stof­fen besteht, mit dem Deut­schen Nach­hal­tig­keits­preis ausgezeichnet.

Vor­trag und Live­stream star­ten um18:30 Uhr.

Über Ste­fan Diez und DIEZ OFFICE

Nach einer Aus­bil­dung zum Schrei­ner, stu­dier­te Ste­fan Diez an der Staat­li­chen Aka­de­mie der Bil­den­den Küns­te Stutt­gart bei Richard Sap­per Indus­trie­de­sign. Nach­dem er meh­re­re Jah­re mit Kon­stan­tin Grcic zusam­men­ge­ar­bei­tet hat­te, grün­de­te er 2002 DIEZ OFFICE in Mün­chen und ist heu­te einer der erfolg­reichs­ten Desi­gner Deutschlands.

Ab 2007 war Ste­fan Diez Pro­fes­sor für lndus­tri­al Design an der Hoch­schu­le für Gestal­tung Karls­ru­he und wech­sel­te 2015 an die School of lndus­tri­al Design Lund, Schwe­den. Seit 2018 ist Ste­fan Diez Lei­ter des Bereichs lndus­tri­al Design an der Uni­ver­si­tät für ange­wand­te Kunst in Wien.

DIEZ OFFICE ent­wirft und ent­wi­ckelt Pro­duk­te für den täg­li­chen Gebrauch und kon­zen­triert sich dabei ins­be­son­de­re auf das Poten­zi­al der Kreis­lauf­wirt­schaft. Dabei ist die Arbeits­wei­se geprägt von Inno­va­ti­on durch tech­ni­sches Fach­wis­sen, Instinkt und gro­ße Expe­ri­men­tier­freu­dig­keit. So ent­ste­hen preis­ge­krön­te Möbel, Leuch­ten und Acces­soires in Zusam­men­ar­beit mit inter­na­tio­nal renom­mier­ten Her­stel­lern wie Rosen­thal, Tho­net, Wilkhahn, HAY, e15, Magis, Vibia, Vic­car­be, Wag­ner, Mid­gard, Brun­ner und vie­len mehr.