4. September 2023

Pres­se­mit­tei­lung: bay­ern design beim IAA Mobi­li­ty Sum­mit 2023

bay­ern design Aus­stel­lung zu nach­hal­ti­gem Mobilitätsdesign

Nürnberg/München, – Die bay­ern design Aus­stel­lung „Unknown Per­spec­ti­ves. Design for Sus­tainable Mobi­li­ty“ zeigt Design­per­spek­ti­ven auf eine ver­netz­te und umwelt­scho­nen­de Mobi­li­tät mit noch unbe­kann­ten Zukünf­ten. Indem Designer:innen Sze­na­ri­en und Mög­lich­keits­räu­me gestal­ten, erleich­tern sie die inter­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit und brin­gen nach­hal­ti­ge Inno­va­tio­nen in der Auto­mo­bil- und Fahr­rad­in­dus­trie sowie bei der Bahn vor­an. Prä­sen­tiert wird die Inter­ak­ti­on zwi­schen Nutzer:innen und mit Mate­ria­li­en, Kon­struk­ti­on sowie gestal­te­ten Objek­ten und Räu­men. Design ermög­licht dabei die Benutz­bar­keit und das Erle­ben posi­ti­ver Erfah­run­gen sowie die Schaf­fung einer Iden­ti­fi­ka­ti­on zu nach­hal­ti­gen Lösun­gen. Die Per­spek­ti­ve wech­selt in der Aus­stel­lung von der Mikro- zur Makro­ebe­ne: Von nach­hal­ti­gen Mate­ria­li­en im Inte­ri­eur, KI-gestütz­ter Fel­gen­kon­struk­tio­nen, über gestal­te­te Objek­te wie ein ergo­no­misch gestal­te­tes Uni­sex-E-Bike bis hin zu neu­en Mobi­li­täts­räu­men für den Bahn­ver­kehr. Schlag­licht­ar­tig wird damit deut­lich an wel­chen Stel­len Design das Sys­tem Mobi­li­tät mit­ge­stal­tet und ent­schei­dend voranbringt.

Mate­ri­al: Rattan

Um die öko­lo­gi­schen Aus­wir­kun­gen von Mate­ria­li­en und Roh­stof­fen im Fahr­zeug­be­reich zu ver­bes­sern, stellt Design bereits heu­te eine Rei­he von Gestal­tungs­me­tho­den und ‑stra­te­gien bereit. Bei­spiels­wei­se kann Design die Attrak­ti­vi­tät von Mate­ria­li­en aus nach­wach­sen­den oder recy­cel­ten Res­sour­cen für Nutzer:innen erhö­hen, indem es spe­zi­fi­sche Mate­ri­al­ei­gen­schaf­ten betont. Die Gestal­tung mit abbau­ba­ren oder recy­cel­ba­ren, trenn­ba­ren Mono­ma­te­ria­li­en ver­ein­facht zudem deren Wie­der­ver­wer­tung. Auch in der Mate­ri­al­ent­wick­lung spielt Design durch die Visua­li­sie­rung krea­ti­ver und unkon­ven­tio­nel­ler Mög­lich­kei­ten für Ver­ar­bei­tung und Anwen­dun­gen eine wich­ti­ge Rolle.

So wird das aus­ge­stell­te Leicht­bau­ma­te­ri­al „karu­un®“ aus der Rat­t­an­pal­me gewon­nen. Als inno­va­ti­ves und nach­hal­ti­ges Natu­re Tech Mate­ri­al schafft es neue Gestal­tungs- und Ein­satz­mög­lich­kei­ten unter ande­rem für die Auto­mo­bil­in­dus­trie. Das Rat­tan hier­zu wird in Indo­ne­si­en per Hand von loka­len Bau­ern geern­tet und ener­gie­ef­fi­zi­ent zu Blö­cken sowie anschlie­ßend zu Fur­nie­ren und Plat­ten wei­ter­ver­ar­bei­tet. Rat­tan ist auf Bio­di­ver­si­tät ange­wie­sen, wes­halb die Kul­ti­vie­rung von Rat­tan zum Erhalt von Tro­pen­wäl­dern bei­trägt und einen wesent­li­chen Bei­trag für eine moder­ne Kreis­lauf­wirt­schaft leis­tet. Die aus­ge­stell­ten Design­stu­di­en und Kom­po­nen­ten von Fahr­zeug­innen­aus­stat­tun­gen zei­gen die viel­fäl­ti­ge Nutz­bar­keit und ästhe­ti­sche Band­brei­te des nach­hal­ti­gen Natu­re Tech Mate­ri­als. Die Mate­ri­alin­no­va­ti­on „karu­un®“ wur­de in Zusam­men­ar­beit mit dem Inno­va­ti­ons­zen­trum Lich­ten­fels in Ober­fran­ken entwickelt.

Kon­struk­ti­on: Felgen

Design­per­spek­ti­ven und ‑metho­den hel­fen, Fahr­zeu­ge effi­zi­en­ter und nach­hal­ti­ger zu kon­stru­ie­ren und zu pro­du­zie­ren. Gut gestal­te­te Fahr­zeug­ele­men­te ver­brau­chen weni­ger Mate­ri­al und füh­ren zu weni­ger Ver­schnitt. Die aero­dy­na­mi­sche Gestal­tung und der Leicht­bau ermög­li­chen zudem in der Nut­zungs­pha­se von Fahr­zeu­gen eine höhe­re Ener­gie­ef­fi­zi­enz, die für Elek­tro­fahr­zeu­gen ent­schei­dend ist. Designer:innen nut­zen in der Gestal­tung inno­va­ti­ve Tech­no­lo­gien wie künst­li­che Intel­li­gen­zen als Werk­zeu­ge. Der ganz­heit­li­che Blick von Designer:innen hat immer die Anwen­dung und Bedeu­tung von Inno­va­tio­nen für den Men­schen im Blick und ist wich­tig, um KI-getrie­be­ne Pro­zes­se sinn­voll zu steuern.

Das Pro­jekt „Fel­GAN“ ermög­licht es den Krea­ti­ven, aus einem nahe­zu unbe­grenz­ten Ideen-Fun­dus zu schöp­fen. Kon­kret schlägt „Fel­GAN“ ent­we­der selbst eine gro­ße Anzahl foto­rea­lis­ti­scher Designs in kur­zer Zeit vor oder kom­bi­niert gezielt vor­han­de­ne Gestal­tungs­prin­zi­pi­en neu mit­ein­an­der. Das Sys­tem steht dem Team des Fel­gen­de­signs bei Audi also als eine Art unkon­di­tio­nier­ter Ideen-Hub zur Sei­te. Designer:innen kön­nen in dem Tool ein­fach und in Echt­zeit mit Form, Far­be, Ober­flä­chen­struk­tur und ande­ren Para­me­tern expe­ri­men­tie­ren. „Fel­GAN“ wur­de in Zusam­men­ar­beit von der Unter­neh­mens-IT und der Desi­gn­ab­tei­lung von Audi ent­wi­ckelt und umgesetzt.

Objekt: Uni­sex-Bike

Das Design von Ober­flä­chen, Inter­faces und Touch­points auf Objekt­ebe­ne macht nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät für eine brei­te Ziel­grup­pen nutz­bar und erzeugt Iden­ti­fi­ka­ti­on und Akzep­tanz. Eine uni­ver­sel­le und diver­se Gestal­tung der Fahr­zeug­hard­ware ist beson­ders für die geteil­te Mobi­li­tät wich­tig. Gleich­zei­tig kann das Design digi­ta­ler Inter­faces die Mobi­li­täts­er­fah­rung stär­ker indi­vi­dua­li­sie­ren. Digi­ta­le Inter­faces müs­sen aber aktua­li­sier­bar und indi­vi­dua­li­sier­bar sein.

Kern­stück des Expo­nats „Väss­la Pedal“ ist ein Uni­sex-Rah­men, der auf mög­lichst unter­schied­li­che Nutzer:innen unab­hän­gig von Geschlecht und Kör­per­grö­ße aus­ge­rich­tet ist. Das Fahr­rad ver­wen­det kei­ne stan­dar­di­sier­ten 28-Zoll, son­dern 24-Zoll-Rei­fen, die einen täg­li­chen Gebrauch in der Stadt ein­fa­cher machen und agi­le Bewe­gun­gen ermög­li­chen. Dank 2,5 Inch brei­ten Rei­fen sind zusätz­li­che Stoß­dämp­fer über­flüs­sig. Die Sitzergo­no­mie des von Zan­zot­ti Indus­tri­al Design in Mün­chen in Zusam­men­ar­beit mit Väss­la design­ten Fahr­rads ent­las­tet die Hand­ge­len­ke und den Nacken. Der Len­ker ist mini­ma­lis­tisch ohne Bedien­ele­men­te und Kabel ent­wor­fen, Vor­der- und Rück­lich­ter sind for­mal bereits in den Rah­men inte­griert. Als digi­ta­les Inter­face für die Navi­ga­ti­on kann das eige­ne Smart­phone genutzt und an der inte­grier­ten Hal­te­rung befes­tigt wer­den. So bleibt „Väss­la Pedal“ auch län­ger nutzbar.

Raum: Zug­ab­tei­le

Design gestal­tet Räu­me inner­halb und außer­halb von Fahr­zeu­gen. Inno­va­ti­ve räum­li­che Set­tings und atmo­sphä­ri­sche Gestal­tun­gen schaf­fen eine hohe Auf­ent­halts­qua­li­tät für unge­stör­tes Rei­sen oder sozia­le Inter­ak­tio­nen in der geteil­ten oder indi­vi­du­el­len Mobi­li­tät. Die Gestal­tung neu­er Fahr­zeug­mo­del­le und Infra­struk­tu­ren ermög­licht eine flä­chen­spa­ren­de und inter­mo­da­le Mobi­li­tät sowohl in urba­nen Zen­tren als auch in länd­li­chen Regio­nen. Gera­de für die nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät ist die Gestal­tung von Räu­men wich­tig, um unter­schied­li­che Mobi­li­täts­be­dürf­nis­se zu erfül­len und die Akzep­tanz, Iden­ti­fi­ka­ti­on sowie emo­tio­na­le Bin­dung zum Mobi­li­täts­mit­tel herzustellen.

Mit den von N+P Inno­va­ti­on Design und Sie­mens Mobi­li­ty ent­wi­ckel­ten „Pas­sen­ger First Mobi­li­ty Eco­sys­tems“ wur­den unter­schied­li­che Innen­raum­kon­zep­te für zukünf­ti­ge Hoch­ge­schwin­dig­keits­zü­ge für den glo­ba­len Markt ent­wor­fen. Der Fokus der Gestal­tung liegt auf unter­schied­li­chen Fahr­gast­be­dürf­nis­sen und Nut­zungs­sze­na­ri­en, für die anhand von ver­schie­de­nen Per­so­nas und Mobi­li­täts­we­gen eine Viel­zahl von Ideen visua­li­siert wur­den. Die aus­ge­ar­bei­te­ten Gestal­tungs­ent­wür­fe sol­len bei einer immer viel­fäl­ti­ge­ren Grup­pe von poten­zi­el­len Nutzer:innen Anklang finden.

Meet the expert – Design meets Mobil­ty: Talk­run­de & Austausch

Am 5.9. ste­hen außer­dem die Design-Expert:innen Chris­tia­ne Baus­back (N+P Inno­va­ti­on Design), Manu­el Kal­len­ber­ger (Karu­un), Danie­le Siri­gat­ti (Audi) und Chris­ti­an Zan­zot­ti (Zan­zot­ti Indus­tri­al Design) inter­es­sier­ten Fachbesucher:innen in der bay­ern design Aus­stel­lung „Unknown Per­spec­ti­ves. Design for Sus­tainable Mobi­li­ty“ auf dem baye­ri­schen Gemein­schafts­stand „Bay­ern. Das Inno­va­ti­ons­land“ des Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­ums für Wirt­schaft, Lan­des­ent­wick­lung und Ener­gie Rede und Ant­wort. Nach einer kur­zen Talk­run­de ab 14:30 Uhr gibt es ab 15:00 Uhr die Mög­lich­keit sich mit den Expert:innen aus­zu­tau­schen (05.09.2023, IAA Sum­mit Hal­le B1, Stand E30, 14:30 bis 15:30).

bay­ern design wur­de bei der Gestal­tung des Cor­po­ra­te Designs der Aus­stel­lung durch die Münch­ner Agen­tur Mel­ville Brand Design unterstützt.