Zum 50. Jubi­lä­um der Olym­pi­schen Spie­le in Mün­chen 1972 nimmt Die Neue Samm­lung – The Design Muse­um Design­ent­wick­lun­gen für Olym­pi­sche Spie­le und Para­lym­pics in den Fokus. Als größ­te Sport­er­eig­nis­se der Welt sind die Spie­le seit jeher Motor und Ziel von Innovationen.

Nicht nur inter­na­tio­na­le Athlet:innen kon­kur­rie­ren mit­ein­an­der. Die Her­stel­ler von Sport­ge­rä­ten ver­su­chen sich in der Aus­stat­tung der Sportler:innen genau­so zu über­tref­fen wie die aus­tra­gen­den Län­der über die visu­el­le und archi­tek­to­ni­sche Gestal­tung der Spie­le. Dabei wer­den die Spie­le trotz ihrer Ursprungs­idee als Bot­schaf­ter der fried­li­chen, unpo­li­ti­schen Völ­ker­ver­stän­di­gung häu­fig zum Vehi­kel poli­ti­scher und gesell­schaft­li­cher Aussagen.

Blick in die Ausstellung © 2022. Die Neue Sammlung- The Design Museum (Foto Kai Mewes)
Blick in die Ausstellung © 2022. Die Neue Sammlung- The Design Museum (Foto Kai Mewes)
Maskottchen Waldi. Offizielles Design 1970. Leihgabe Elena Winschermann (Schwaiger), Otl Aicher (Foto: Kai Mewes)
Maskottchen Waldi. Offizielles Design 1970. Leihgabe Elena Winschermann (Schwaiger), Otl Aicher (Foto: Kai Mewes)

Die Aus­stel­lung „Design für Olym­pia“ (Pina­ko­thek der Moder­ne, 8. Juli 2022 – 3. Okto­ber 2022) will die viel­fäl­ti­gen Ver­flech­tun­gen von Design und Olym­pia abbil­den. Die Olym­pi­schen Spie­le in München 1972 mit ihrem zukunfts­wei­sen­den Erschei­nungs­bild von Otl Aicher sind dabei Aus­gangs­punkt für Betrach­tun­gen zu vor­he­ri­gen und nach­fol­gen­den Spielen.

Die Aus­stel­lung zeigt, wie sich Ideen­reich­tum und Inno­va­ti­ons­geist im Design für die Olym­pi­schen und Para­lym­pi­schen Spie­le spie­geln und wel­che Wer­te und Zie­le in der Gestal­tung für Olym­pia zum Aus­druck kommen.

Der Fort­schritt spielt hier eine eben­so gro­ße Rol­le wie die poli­ti­sche Agen­da, Nach­hal­tig­keit und Inklu­si­on. Mit die­sem Fokus auf das Design der Olym­pi­schen Spie­le und sei­ne his­to­ri­sche Ent­wick­lung setzt Die Neue Samm­lung einen wich­ti­gen und ein­zi­gar­ten Akzent in der poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung mit Olym­pia im Jubi­lä­ums­jahr 2022.

So nimmt die Aus­stel­lung ganz bewusst die Olym­pi­schen und Para­lym­pi­schen Spie­le gemein­sam in den Blick und zeigt anhand von Mas­kott­chen, Medail­len, Pla­ka­ten und Sport­ge­rä­ten, wie sich die­se bei­den Wett­be­wer­be aus sehr unter­schied­li­chen Start­be­din­gun­gen lang­sam ein­an­der annähern.

Über Gra­fi­ken und Sport­ge­rä­te hin­aus prä­sen­tiert die Aus­stel­lung auch Raum­aus­stat­tun­gen und deren Ent­wür­fe, die eben­falls im Zuge der Olym­pi­schen Spie­le ent­stan­den sind. Zu ihnen gehört die Dusch­ein­heit Niz­za, die von Gün­ther Eckert und Wer­ner Wir­sing für die Athlet:innenunterkünfte der Spie­le in Mün­chen 1972 ent­wor­fen wur­de, oder auch die Sitz­scha­le für das Mün­che­ner Sta­di­on, die in Koope­ra­ti­on mit Beh­nisch Archi­tek­ten von der Arbeits­grup­pe Aus­stat­tung unter Nick Roe­richt ent­wi­ckelt wurde.

Einen sach­li­chen Blick auf die Archi­tek­tur sowie einen Ein­druck der beson­de­ren Gestal­tung und Atmo­sphä­re der Spie­le 1972 ver­mit­teln Foto­gra­fien von Sig­rid Neu­bert und Kars­ten de Riese.

In Koope­ra­ti­on mit Stu­die­ren­den der Fakul­tät Design der Hoch­schu­le Mün­chen ent­ste­hen im Som­mer­se­mes­ter 2022 inter­ak­ti­ve Web­sei­ten und Kurz­fil­me, die in der Aus­stel­lung ange­se­hen wer­den kön­nen. Ein viel­fäl­ti­ges Begleit­pro­gramm flan­kiert die Aus­stel­lung, das unter ande­rem Koope­ra­tio­nen mit dem DOK.fest Mün­chen, der Münch­ner Volks­hoch­schu­le und dem Muse­um Mine­ra­lo­gia umfasst.

Auch in die­ser Aus­stel­lung folgt die Neue Samm­lung ihrem neu­en Selbst­ver­ständ­nis von inklu­si­ver Gestal­tung, so gibt es eine unter­fahr­ba­re Medi­en­sta­ti­on und Tex­te in ein­fa­cher Sprache.

Das Aus­stel­lungs­kon­zept folgt pro­gram­ma­tisch dem Prin­zip der Cir­cu­lar Eco­no­my. Es wur­de auf ein Mini­mum an Trans­port­we­gen geach­tet und die not­wen­di­gen Wege bewusst kurz gehal­ten. Für die Archi­tek­tur wur­den grund­le­gen­de Design­ent­schei­dun­gen mit dem Ziel getrof­fen, ein Maxi­mum an bereits vor­han­de­nem Mate­ri­al wei­ter­zu­nut­zen und eine ther­mi­sche Ver­wer­tung nach Ablauf der Aus­stel­lung kom­plett zu ver­mei­den. Die Aus­stel­lungs­ar­chi­tek­tur, wel­che die Far­ben und Anord­nung der fünf olym­pi­schen Rin­ge in Aus­stel­lungs­mo­du­le über­setzt, schafft eine enge Ver­zah­nung und Zusam­men­schau von Gra­fik­de­sign und Objektdesign.

Zur Aus­stel­lung ent­steht ein zwei­spra­chi­ger Kata­log, der die Aus­stel­lung wis­sen­schaft­lich beglei­tet sowie Zeitzeug:innen über Design­ent­wick­lung, Foto­gra­fie und Leis­tungs­sport zu Wort kom­men lässt.

Aus­stel­lung „Design für Olympia“
Pina­ko­thek der Moderne
8. Juli 2022 – 3. Okto­ber 2022