MCBW START UP Design for Change
Start-ups und Designer*innen nehmen in der Entwicklung zu einer nachhaltigen und innovativen Wirtschaft und Gesellschaft eine besondere Rolle ein. Sie entwickeln richtungsweisende Anwendungen für neue Technologien oder denken und gestalten Kreisläufe von Produkten und Dienstleitungen oft auf völlig neue Weise. Innerhalb des MCBW-Rahmenthemas „Shaping futures by Design“ widmete sich MCBW START UP 2021 deshalb den vielfältigen Möglichkeiten, wie junge Unternehmen den Wandel und die Zukunft mitgestalten können.
Die virtuelle Ausstellung MCBW START UP gab einen inspirierenden Überblick über aktuelle Themen und Entwicklungen der Start-up-Szene in Bayern. Die Präsentation beleuchtete vor allem ökologisch und sozial gestaltete Produkte sowie digitale und technologische Anwendungen aus den Bereichen Architektur, Healthcare, Inneneinrichtung, künstlicher Intelligenz, Mobilität und Mode. In einem eigens für MCBW START UP gestalteten, virtuellen Ausstellungsraum waren alle Besucher*innen eingeladen, die vorgestellten Produkte und Dienstleistungen interaktiv zu entdecken.
Ein Symposium vertiefte die Themen von MCBW START UP in zwei thematischen Panels. Die Teilnehmenden diskutierten, welche Rolle Design spielt, um die wichtigsten nachhaltigen und innovativen Entwicklungen und Technologien in die Produkte und Dienstleistungen von morgen zu überführen. Mit dem Thema „Circular Design“ untersuchte das erste Panel, wie Gründer*innen Produkte und Dienstleistungen mit neuen Materialien und entlang ökologischer Kreisläufe gestalten und produzieren können. Der Fokus des zweiten Panels lag auf technischen Innovationen in den Bereichen der künstlichen Intelligenz und der virtuellen Realität. Die Podiumsdiskussion wurde live aus dem MCBW Forum in der Hochschule Fernsehen und Film HFF München gestreamt.
Während der gesamten Designwoche gaben Kooperationspartner*innen mit Workshops, Sprintsessions und Coachings konkrete Hilfestellung für die erfolgreiche Entwicklung von Start-ups. Designmethoden und Kreativtechniken erleichterten den disziplinübergreifenden Wissenstransfer für Start-ups und zukünftige Gründer*innen aus der Designbranche.
Die von bayern design initiierte Plattform unterstützte während der MCBW 2021 bereits zum siebten Mal den gezielten Austausch zwischen designorientierten Start-ups, Designer*innen, Expert*innen aus der Wirtschaft sowie einem breiten Publikum.
Ausstellung
Die öffentliche virtuelle Ausstellung MCBW START UP präsentierte in diesem Jahr vor allem ökologisch und sozial gestaltete Produkte sowie digitale und technologische Anwendungen aus den Bereichen Architektur, Healthcare, Inneneinrichtung, künstlicher Intelligenz, Mobilität und Mode. In einem eigens für MCBW START UP gestalteten, virtuellen Ausstellungsraum waren alle Besucher*innen eingeladen, die vorgestellten Produkte und Dienstleistungen interaktiv zu entdecken.
Die virtuelle Ausstellung präsentierte junge Firmen, die durch ihr Design und ihren innovativen unternehmerischen Ansatz hervorstechen. Sie alle verdeutlichen anhand ihrer Produkte und Dienstleistungen anschaulich, wie Design als Methode, Entwicklungsumgebung und Gestaltungswerkzeug von Gründer*innen in allen Entwicklungsphasen erfolgreich eingesetzt wird. Das Spektrum reicht von den Bereichen Architektur und Inneneinrichtung über Gesundheit und Pflege, Mode bis zu E‑Mobilität und künstlicher Intelligenz.
Das Münchner Green Tec Start-up Ecofario beispielsweise hat einen Kleinstpartikelfilter entwickelt, der Wasser ohne physische Filter selbst von kleinstem Mikroplastik befreit. Zugleich ist der Aufbau des High-G-Separators mit nur neun Einzelteilen sehr einfach und wartungsfreundlich gestaltet.
Im Bereich Gesundheit ist das interdisziplinäre Start-up-Team Puray aus Studierenden und Absolvent*innen der Technischen Universität München aktiv. Ihr Handdesinfektionsgerät soll mithilfe von UVC-Lichtwellen alle bekannten Krankheitserreger auf der Haut eliminieren, ohne dabei menschliche Zellen zu schädigen, und ist intuitiv und kontaktlos zu bedienen.
Intuitive Benutzbarkeit ist auch bei Qwello ein zentraler Aspekt. Das Start-up entwickelt Ladesäulen für E‑Fahrzeuge für den Stadtraum mit minimalem Platzverbrauch und orientiert sich an den Abläufen einer klassischen Tanksäule. Zusätzlich zeigt eine Mobile App die Verfügbarkeit eines Ladeplatzes und erlaubt Reservierungen.
Hyperganic, eine Softwareplattform für wegweisendes Design und Engineering, gestaltet Objekte mit einer künstlichen Intelligenz, die dann auf industriellen 3D-Druckern ausgegeben werden, unter anderem für so innovative Anwendungen wie Raketentriebwerke.
Echte Handarbeit dagegen zeichnet das Start-up nojin aus. Die ökologische und genderneutrale Kollektion der Nürnberger Manufaktur kombiniert zeitloses und vielseitiges Design mit Handwerkskunst, was die Langlebigkeit der Slow-Fashion-Produkte gewährleistet. Um Materialverschwendung zu minimieren, wird nur nach Bedarf in kleinen Mengen gefertigt.
Mit dabei waren darüber hinaus die Unternehmen Ambiletics mit nachhaltiger Yogamode, CAALA, ein digitaler Assistent für nachhaltiges Entwerfen, freisicht eyewear mit Brillen aus Massivholz, kommod Kleinmöbel, MARI&ANNE Naturkosmetik, OUTENTIC modulare Rucksacksysteme, Sause nachhaltige Schaumseife, Sensorhersteller tacterion, Tjiko Modulbau und urbandoo Loopschals mit Atemfilter.
Die Produkte und Dienstleistungen können in einem eigens gestalteten, virtuellen Ausstellungsraum interaktiv entdeckt werden. Entwickelt wurde die virtuelle Ausstellung exklusiv für die MCBW zusammen mit Schroeder Rauch und Studio Jester Blank.
Die Videointerviews der Ausstellung sind auch einzeln über unsere YouTube-Playlist MCBW START UP 2021 verfügbar.
Symposium
Das Symposium vertiefte die Themen von MCBW START UP mit einer Reihe hochrangiger Gäste aus der Designwirtschaft und wurde live aus dem MCBW Forum in der Hochschule Fernsehen und Film HFF in München gestreamt. Den Mitschnitt können Sie hier ansehen.
Das Symposium vertiefte die Themen von MCBW START UP mit einer Reihe hochrangiger Gäste aus der Designwirtschaft. In zwei Themenslots wurde diskutiert, welche Rolle Design spielt, um die wichtigsten nachhaltigen und innovativen Entwicklungen und Technologien in die Produkte und Dienstleistungen von morgen zu implementieren.
Die Panels wurden moderiert von Designjournalistin Martina Metzner und im Live-Stream aus dem MCBW Forum in der Hochschule Fernsehen und Film HFF in München übertragen (Mitschnitt-Dauer1:57 Std.).
Panel 1 diskutierte zum Thema Nachhaltigkeit und Circular Design für Start-ups:
- Leif Huff, Partner, IDEO
- Hon.-Prof. Dr. Sascha Peters, Haute Innovation, Berlin
Panel 2 drehte sich um digitale Innovation und Design für Start-ups (in englischer Sprache):
- Yedan Qian, Senior Interaction Designer, Designworks – A BMW Group Company, München
- Lisa Katzenberger, Director of Communications, hyperganic technologies AG, München
Das Symposium richtete sich mit Impulsvorträgen und kurzen Q&A‑Sessions an Start-ups, Unternehmen und Designinteressierte, die sich über die Zusammenarbeit mit Designer*innen in Unternehmen und Organisationen informieren möchten.
Workshops
Während der gesamten Designwoche gaben Kooperationspartner*innen mit Kurzworkshops, Sprintsessions und Coachings konkrete Hilfestellung für die erfolgreiche Entwicklung von Start-ups.
Anhand von Designmethoden und Kreativtechniken boten die Workshops einen disziplinübergreifenden Wissenstransfer für Start-ups und zukünftige Gründer*innen.
Designmethoden für Forschung und Wissenschaft
Dipl.- Ing. Architekt und Dipl.-Kfm. Christos Chantzaras und Dipl- Des. Tobias Förtsch vom Department of Architecture der Technischen Universität München stellten Designmethoden und ‑werkzeuge vor, mit deren Hilfe gründungsinteressierte Forscher*innen in der Lage sind, ihre Forschung in visionäre Konzepte für die gebaute Umwelt umzusetzen. Hürden bestehender Use Cases in städtischen Umgebungen wurden ebenso diskutiert wie deren Potenziale, einschließlich Fragen der Nachhaltigkeit. Daneben ging es um Gründungsthemen wie Vision und Mission, Werteversprechen, Nutzungskontextanalyse, Auswirkungen und Unternehmensidentität.
Lab: Design Your Future
Das Strascheg Center for Entrepreneurship (SCE), das Gründungszentrum der Hochschule München, lud Carolin Kunert (Gründerin von Knister Grill) und Julian Krauss (Design Strategist bei FLUID DESIGN GmbH) in sein Innovations-Café ein. Sie vermittelten, warum sich Entrepreneure unbedingt mit dem Thema Design auseinandersetzen sollten. In ihren Kurzvorträgen thematisieren sie unter anderem, wie Design dabei hilft, ein Start-up erfolgreich zu machen, wie man Lösungen für ein echtes menschliches Problem entwickelt und wie man herausfinden kann, welche Produkte und Services in der Zukunft noch relevant sein werden.
Creative Entrepreneurship – Gründen in Music, Arts & Media
Im Workshop pitchen die drei aktuellen Start-ups des Wavelab Start up Inkubators der Hochschule für Musik und Theater München ihre Geschäftsideen.
Die Start-ups sind aus den Themenbereichen Music Video Conferencing (Sirius), Virtual Reality Experiences für Museen (TimeLeapVR) und dem Erschaffen einer Plattform für Digitale Kunst (Sureal). Sie berichten von ihren Erfahrungen mit dem Design von Services, Produkten und Prozessen bei der Entwicklung ihrer Ideen und dem Aufbau ihrer Unternehmen. Anschließend waren die Workshop-Teilnehmer*innen zu einer Diskussion über die Rolle von Design im Ideenentwicklungsprozess ein, die von Jule Schröder vom Wavelab moderiert wurde.
Vom Prototyping zum Testing
Leonie Moos, Head of Program bei Grace – Accelerate Female Entrepreneurship in Berlin, und Susanne Scheerer, Senior Strategy, Design, Concept und Content Lead bei der Innovations- und Strategieberatung ignore gravity, führten in das Rapid Prototyping ein und zeigten im Workshop wie ein erstes Testszenario entworfen wird. Der Workshop richtete sich an Gründer*innen und Start-ups, die herausfinden wollen, wie eine Idee zu einem ersten Prototyp weiterentwickelt werden kann, um diesen mit potenziellen Nutzer*innen oder Kund*innen zu testen. Sie erkundeten, wie Ideen günstig, aber wirkungsvoll prototypisiert werden können, wie ohne big tech eine Erfahrung geschaffen werden kann, die sich mit Kund*innen testen lässt und wertvolle und wirkungsvolle Lernschritte ermöglicht.