Das war „Designing Emotion“
perspectives by design
Viele interessierte Fragen gab es an die Speaker:innen bei unserem Event „perspectives by design – designing emotion“. Lassen sich Emotionen wirklich gestalten? Und kann man sie überhaupt so methodisch erfassen? Wie hängen Emotionen und Gestaltung zusammen? Was bedeutet das für den Einsatz von Form, Farbe und Material? Und was sind Emotionen überhaupt?
Ekel, Überraschung, Angst, Trauer, Freude, Ärger – das Spektrum von Emotionen ist breit, die Übergänge fließend und es gibt Mischformen. Die Psychologin Prof. Dr. Jennifer Schmidt gab zur Einführung einen Überblick über etablierte wissenschaftliche Theorien. Und schnell war klar: Auch wenn sich der Mensch gerne als rationales Wesen sieht, werden unsere Handlungen meist unbewusst und oft auch gegen besseres Wissen und rationale Argumente von Emotionen geleitet. Vor allem positive Emotionen (z.B. Dankbarkeit, Liebe, Stolz) bzw. positiver Affekt wurden jedoch in ihrer Wirkung lange Zeit vernachlässigt, so Schmidt. Dabei könne durch eine zielgruppengerechte Produktgestaltung positive Emotionen gezielt geweckt werden.
Wie lassen sich also Emotionen gestalten – und wie nicht? Dem gehen die Designer:innen Mareike Roth und Oliver Saiz seit vielen Jahren nach. An diesem Abend teilten sie einige ihrer Erfahrungen und Erkenntnisse und stellten Strategien und Methoden vor, um Emotionen systematisch zu analysieren und durch den präzisen Einsatz von Form, Farbe und Material zu steuern. Zwar sei das Nachdenken über emotionales Design deutlich einfacher als das Designen an sich, zugleich aber sei alles Design emotionales Design: „Nicht-emotionales Design existiert schlichtweg nicht.“ Doch im besten Fall bleibe emotionales Design unsichtbar. Wie systematisch sie mit Kund:innen dabei vorgehen, demonstrierten Mareike Roth und Oliver Saiz mithilfe eines eigens entwickelten Methodensets.
Welche gestalterischen und unternehmerischen Herausforderungen sich daraus für Produktdesign, Markenkommunikation und Corporate Identity ergeben und wie sie bewältigt werden können, berichteten Thomas Krasser, Senior Vice President Business Development, und Corinna Zeidler, Director Brand Management von Schwan Cosmetics aus Heroldsberg.
Beim Netzwerken nach nach den Talks bildete sich auch schnell eine Traube um die Mitmachaktion von Fotograf Thomas Michalczyk, bei der man gleich selbst ausprobieren konnte, wie sensorische Wahrnehmungen bestimmte Emotionen auslösen können. – und wie sich das in unserer Mimik widerspiegelt.
Herzlichen Dank an alle unsere Gäste und ganz besonders an unsere Speaker:innen Prof. Dr. Jennifer Schmidt, Mareike Roth und Oliver Saiz von bayern design Mitglied hoch E Design und Thomas Krasser und Corinna Zeidler von Schwan Cosmetics. Ein Dankeschön geht auch an bayern design Mitglied Design Offices Nürnberg für die tolle Location und Thomas Michalczyk für die fotografische Begleitung sowie an unsere Moderatorin Lilien Wege.