14. März 2023

Das war „Desig­ning Emotion“

per­spec­ti­ves by design

Vie­le inter­es­sier­te Fra­gen gab es an die Speaker:innen bei unse­rem Event „per­spec­ti­ves by design – desig­ning emo­ti­on“. Las­sen sich Emo­tio­nen wirk­lich gestal­ten? Und kann man sie über­haupt so metho­disch erfas­sen? Wie hän­gen Emo­tio­nen und Gestal­tung zusam­men? Was bedeu­tet das für den Ein­satz von Form, Far­be und Mate­ri­al?⁠ Und was sind Emo­tio­nen überhaupt?

Ekel, Über­ra­schung, Angst, Trau­er, Freu­de, Ärger – das Spek­trum von Emo­tio­nen ist breit, die Über­gän­ge flie­ßend und es gibt Misch­for­men. Die Psy­cho­lo­gin Prof. Dr. Jen­ni­fer Schmidt gab zur Ein­füh­rung einen Über­blick über eta­blier­te wis­sen­schaft­li­che Theo­rien. Und schnell war klar: Auch wenn sich der Mensch ger­ne als ratio­na­les Wesen sieht, wer­den unse­re Hand­lun­gen meist unbe­wusst und oft auch gegen bes­se­res Wis­sen und ratio­na­le Argu­men­te von Emo­tio­nen gelei­tet. Vor allem posi­ti­ve Emo­tio­nen (z.B. Dank­bar­keit, Lie­be, Stolz) bzw. posi­ti­ver Affekt wur­den jedoch in ihrer Wir­kung lan­ge Zeit ver­nach­läs­sigt, so Schmidt. Dabei kön­ne durch eine ziel­grup­pen­ge­rech­te Pro­dukt­ge­stal­tung posi­ti­ve Emo­tio­nen gezielt geweckt werden.

Oliver Saiz und Mareike Roth von bayern design Mitglied hochE Design (Foto. Thoimas Michalczyk).
Foto: Thomas Michalczyk

Wie las­sen sich also Emo­tio­nen gestal­ten – und wie nicht? Dem gehen die Designer:innen Marei­ke Roth und Oli­ver Saiz seit vie­len Jah­ren nach. An die­sem Abend teil­ten sie eini­ge ihrer Erfah­run­gen und Erkennt­nis­se und stell­ten Stra­te­gien und Metho­den vor, um Emo­tio­nen sys­te­ma­tisch zu ana­ly­sie­ren und durch den prä­zi­sen Ein­satz von Form, Far­be und Mate­ri­al zu steu­ern. Zwar sei das Nach­den­ken über emo­tio­na­les Design deut­lich ein­fa­cher als das Desi­gnen an sich, zugleich aber sei alles Design emo­tio­na­les Design: „Nicht-emo­tio­na­les Design exis­tiert schlicht­weg nicht.“ Doch im bes­ten Fall blei­be emo­tio­na­les Design unsicht­bar. Wie sys­te­ma­tisch sie mit Kund:innen dabei vor­ge­hen, demons­trier­ten Marei­ke Roth und Oli­ver Saiz mit­hil­fe eines eigens ent­wi­ckel­ten Methodensets.

Wel­che gestal­te­ri­schen und unter­neh­me­ri­schen Her­aus­for­de­run­gen sich dar­aus für Pro­dukt­de­sign, Mar­ken­kom­mu­ni­ka­ti­on und Cor­po­ra­te Iden­ti­ty erge­ben und wie sie bewäl­tigt wer­den kön­nen, berich­te­ten Tho­mas Kras­ser, Seni­or Vice Pre­si­dent Busi­ness Deve­lo­p­ment, und Corin­na Zeid­ler, Direc­tor Brand Manage­ment von Schwan Cos­me­tics aus Heroldsberg.

Beim Netz­wer­ken nach nach den Talks bil­de­te sich auch schnell eine Trau­be um die Mit­mach­ak­ti­on von Foto­graf Tho­mas Mich­al­c­zyk, bei der man gleich selbst aus­pro­bie­ren konn­te, wie sen­so­ri­sche Wahr­neh­mun­gen bestimm­te Emo­tio­nen aus­lö­sen kön­nen. – und wie sich das in unse­rer Mimik widerspiegelt.

Herz­li­chen Dank an alle unse­re Gäs­te und ganz beson­ders an unse­re Speaker:innen Prof. Dr. Jen­ni­fer Schmidt, Marei­ke Roth und Oli­ver Saiz von bay­ern design Mit­glied hoch E Design und Tho­mas Kras­ser und Corin­na Zeid­ler von Schwan Cos­me­tics. Ein Dan­ke­schön geht auch an ⁠bay­ern design Mit­glied Design Offices Nürn­berg für die tol­le Loca­ti­on und Tho­mas Mich­al­c­zyk für die foto­gra­fi­sche Beglei­tung sowie an unse­re Mode­ra­to­rin Lili­en Wege.⁠