Call for Papers: 100 Jahre Rundfunk
Gesellschaft für Designgeschichte
Dem Unsichtbaren eine Form zu verleihen, ist eine spannende Aufgabe – vor allem, wenn keine Vorbilder existieren und sich die Zeichenhaftigkeit schrittweise entwickeln kann. Die Entdeckung elektromagnetischer Wellen Ende des 19. Jahrhunderts und deren Nutzung für die Übertragung von Information gelten als technologische Initialzündung für den Rundfunk.
Designhistorisch sind die im Bereich des Rundfunks entstandenen Objekte von Apparaturen in den Sendeanstalten bis hin zum Fernsehturm ebenso von Interesse wie die verschiedenen Empfangsgeräte. Gleiches gilt für visuelle Konzepte und Vermittlungsformen, Set-Designs, Maskottchen, das Branding und die markante Ausstattung von Fernsehshows oder die Gestaltung von funktionalen Klängen bzw. Jingles.
Die Jahrestagung der Gesellschaft für Designgeschichte rückt zum hundertjährigen Bestehen eines regelmäßigen Programmbetriebs durch die Funk-Stunde AG die gestalterischen Entwicklungen von den 1920ern bis in die 2000er Jahre in den Fokus. Sie setzt sich unter anderem damit auseinander,
– wie den unsichtbaren magnetischen Wellen Form verliehen wurde,
– wie sich die Relation der Nutzenden zu ihren Geräten entwickelte,
– welche Konzepte verschiedene Akteure auch international etablierten,
– wodurch Designinnovationen die Mediennutzung veränderten,
– wie sich die Digitalisierung auf Geräte, Medien und Inhalte auswirkte,
– welche Bedeutung der Gestaltung bei der Etablierung neuer Rundfunkformate und Angebote zukam.
Die Jahrestagung der Gesellschaft für Designgeschichte 2023 findet am 2. und 3. Juni im Technoseum, Landesmuseum für Technik und Arbeit, in Mannheim statt. Das Haus ist Kooperationspartner der Tagung und besitzt durch die Übernahme der Sammlungen des Rundfunkmuseums Berlin und des Südwestfunks sowie der WEGA-Werksammlung einen umfassenden Objektbestand. Vom 17.11.2022 bis zum 12.11.2023 zeigt es die Sonderausstellung „Auf Empfang! Die Geschichte von Radio und Fernsehen“. Eine Führung ist Teil des Tagungsprogramms.
Um am Call for Papers für die Tagung teilzunehmen, senden Sie bitte einen Abstract mit bis zu 3.500 Zeichen, eine Kurzbiografie von maximal 800 Zeichen und Ihre Kontaktdaten (samt Telefonnummer) bis zum 28. Februar 2023 an: cfp [at] gfdg.org. Eine Beteiligung als Referent/in umfasst einen Vortrag mit maximal 20 Minuten Länge sowie die Publikation des Beitrags im Sammelband „GfDg Schriften 7“.