11. Oktober 2019

Werk­zeu­ge des Handwerks

Genia­le Hilfsmittel
Von jeher üben Werk­zeu­ge eine gro­ße Fas­zi­na­ti­on auf den Men­schen aus. Als genia­le Hilfs­mit­tel wur­den sie im Ver­lauf der Jahr­tau­sen­de immer mehr ver­fei­nert und wei­ter­ent­wi­ckelt. Heu­te wer­den sie von hoch­spe­zia­li­sier­ten Betrie­ben oder Ein­zel­per­so­nen hergestellt.

Kaum ein Hand­werks­be­ruf kommt ohne Werk­zeu­ge aus. Man­che Hand­wer­ker, wie zum Bei­spiel die Metall­ge­stal­ter, fer­ti­gen sich ihre Gerät­schaf­ten selbst. Auch regio­na­le Ein­flüs­se spie­len dabei eine Rol­le. So gibt es in den Bau­be­ru­fen bei­spiels­wei­se „Hol­stei­ner Schau­feln“, „Frank­fur­ter Schau­feln“ oder „Baye­ri­sche Schau­feln“. Eben­so spie­geln sich unter­schied­li­che Kul­tur­krei­se in der Gestal­tung und Anwen­dung von Werk­zeu­gen. Ein in unse­ren Tagen berühm­tes Bei­spiel hier­für sind japa­ni­sche Sägen, die seit den 1990er Jah­ren ihren Sie­ges­zug in Deutsch­land fei­ern. Anders als euro­päi­sche Sägen funk­tio­nie­ren sie aus­schließ­lich auf Zug.

Gebrauchs­ge­gen­stand und Kultobjekt
In Japan hat die Her­stel­lung von Spe­zi­al­werk­zeu­gen zudem von jeher einen gro­ßen kul­tu­rel­len Stel­len­wert. Werk­zeu­ge sind dort das Medi­um, mit dem der Hand­wer­ker sei­ne Krea­ti­vi­tät umsetzt. Gut gestal­te­te und tech­nisch per­fek­te Werk­zeu­ge sind mitt­ler­wei­le auch in Euro­pa Sam­mel­ob­jek­te. Sie ver­mit­teln Hand­werks­ge­schich­te und sind Zeug­nis­se von hand­werk­li­cher Kul­tur. Bis heu­te haben sie Sym­bol­cha­rak­ter oder haben auch sym­bo­lisch zere­mo­ni­el­len Cha­rak­ter wie bei­spiels­wei­se der Rich­ter­ham­mer, der Auk­ti­ons­ham­mer und der Grundsteinhammer.

Sägen, Zan­gen, Sche­ren, Fei­len, Mes­ser, Häm­mer, Schle­gel und Spaten
Die Okto­ber­aus­stel­lung der Gale­rie Hand­werk wid­met sich dem fas­zi­nie­ren­den The­ma „Werk­zeu­ge des Hand­werks“ und prä­sen­tiert eine Aus­wahl von über­wie­gend hand­ge­fer­tig­ten Sägen, Zan­gen, Sche­ren, Fei­len, Mes­sern, Häm­mern, Schle­geln, Spa­ten, Äxten, Pin­seln, die gute Gestal­tung, Intel­li­genz und her­vor­ra­gen­de Funk­ti­on ver­ei­nen. Es sind Gerät­schaf­ten für die Holz­ver­ar­bei­tung, für Bau­be­ru­fe, Förs­ter und Gärt­ner, den Musik­in­stru­men­ten­bau, für Kera­mi­ker, Por­zel­lan­ma­ler, Visa­gis­ten, Köche, Glas­ma­cher, Schnei­der wie auch Schmie­de- und Goldschmiedewerkzeuge.

Samm­lun­gen aus Japan wer­den dabei der euro­päi­schen Werk­zeug­kul­tur gegen­über­ge­stellt. Eine Aus­wahl prä­his­to­ri­scher Werk­zeu­ge aus Stein aus der Samm­lung Otto Künz­li doku­men­tiert die Ästhe­tik, Funk­tio­na­li­tät und Raf­fi­nes­se die­ser frü­hen Gerätschaften.

Aus­stel­lungs­dau­er und Adresse:
18. Okto­ber bis 16. Novem­ber 2019
Gale­rie Hand­werk, Max-Joseph-Stra­ße 4, 80333 München