29. Mai 2021

Uni­ver­sal Design

Design­dis­zi­plin und Wirtschaftsfaktor

Nach zehn Jah­ren baye­ri­scher Design­för­de­rung zum The­ma Uni­ver­sal Design ist es Zeit, Revue zu pas­sie­ren, die wesent­li­chen Akteur*innen vor­zu­stel­len und die grund­le­gen­de Bedeu­tung von Uni­ver­sal Design für Wirt­schaft und Gesell­schaft an einer Stel­le gebün­delt her­aus­zu­stel­len. Die demo­gra­fi­sche Ent­wick­lung beför­der­te dabei das The­men­feld Pfle­ge zur zen­tra­len Her­aus­for­de­rung des Uni­ver­sal Designs. Im Umfeld ent­stan­den Koope­ra­tio­nen, stra­te­gi­sche Alli­an­zen und For­ma­te, die sich aus der Krea­ti­vi­tät des Designs und der Archi­tek­tur speisten.

Die Geschäfts­füh­re­rin von bay­ern design, Dr. Sil­ke Claus (1965–2020), sorg­te zusam­men mit Tho­mas Bade, Geschäfts­füh­rer des Insti­tut für Uni­ver­sal Design, wesent­lich dafür, dass die Sicht­bar­keit des Uni­ver­sal Designs bei der Leit­mes­se Alten­pfle­ge auf der Son­der­schau Ave­neo deut­li­cher sicht­bar wurde.

Auch im Kon­zept der Munich Crea­ti­ve Busi­ness Week (MCBW) haben bei­de das The­men­feld Uni­ver­sal Design fest ver­an­kert. Eine jähr­li­che Aus­stel­lung, Kon­fe­ren­zen, Vor­trä­ge und Shops ermög­li­chen, die Design­sicht, um Per­spek­ti­ven auf die enor­men Her­aus­for­de­run­gen der Pfle­ge zu erwei­tern. Anlass genug, die­ses The­men­feld vor dem Hin­ter­grund einer digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on des Gesund­heits­sek­tors wei­ter zu vertiefen.

Im Fol­gen­den wird die Defi­ni­ti­on des Uni­ver­sal Designs und sei­ne Bedeu­tung als Wirt­schafts­fak­tor vor­ge­stellt. Außer­dem wer­den wich­ti­ge Akteur*innen aus den Berei­chen Uni­ver­si­tät & Hoch­schu­le, Uni­ver­sal Design Netz­wer­ken, der Wirt­schaft und Archi­tek­tur mit kon­kre­ten Fall­bei­spie­len herausgearbeitet.

Defi­ni­ti­on

Uni­ver­sal Design als Begriff und als Kon­zept zur Pro­dukt­ent­wick­lung oder Archi­tek­tur hat sei­nen Ursprung in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten, bes­ser der NC Sta­te Uni­ver­si­ty Col­lege of Design und sei­nem damals dort Leh­ren­den Ron Mace.

Ron Mace war es auch, der die sie­ben Grund­prin­zi­pi­en des Uni­ver­sal Design gemein­sam mit einem Team von Forscher*innen, Architekten*innen und Designer*innen for­mu­lier­te. Wenn die­se auch heu­te dif­fe­ren­zier­ter gese­hen wer­den, als Grund­la­ge haben sie nicht an Bedeu­tung verloren:

  • Brei­te Nutzbarkeit
  • Fle­xi­bi­li­tät in der Benutzung
  • Ein­fa­che und intui­ti­ve Benutzung
  • Sen­so­risch wahr­nehm­ba­re Informationen
  • Feh­ler­to­le­ranz
  • Nied­ri­ger kör­per­li­cher Aufwand
  • Grö­ße und Platz für Zugang und Benutzung

Ron Mace und sein Team for­mu­lier­ten zudem einen Uni­ver­sal Design Grund­satz, der bis heu­te nichts an sei­ner Aus­sa­ge Qua­li­tät ver­lo­ren hat: „Uni­ver­sal design is the design of pro­ducts and envi­ron­ments to be usable by all peo­p­le, to the grea­test ext­ent pos­si­ble, wit­hout the need for adapt­a­ti­on or spe­cia­li­zed design.” (Ron Mace, Prin­ci­ples of Uni­ver­sal Design)

Im Über­ein­kom­men der Ver­ein­ten Natio­nen über die Rech­te von Men­schen mit Behin­de­rung aus dem Jah­re 2008 fin­det sich die­se Defi­ni­ti­on bereits im Arti­kel 2 der Kon­ven­ti­on wie­der: „Im Sin­ne die­ses Über­ein­kom­mens bedeu­tet „uni­ver­sel­les Design“ ein Design von Pro­duk­ten, Umfel­dern, Pro­gram­men und Dienst­leis­tun­gen in der Wei­se, dass sie von allen Men­schen mög­lichst weit­ge­hend ohne eine Anpas­sung oder ein spe­zi­el­les Design genutzt wer­den kön­nen. „Uni­ver­sel­les Design“ schließt Hilfs­mit­tel für bestimm­te Grup­pen von Men­schen mit Behin­de­run­gen, soweit sie benö­tigt wer­den, nicht aus“ (Art. 2, Char­ta der Ver­ein­ten Natio­nen über die Rech­te von Men­schen mit einer Behin­de­rung).

Und wo bleibt nun der Uni­ver­sal Design Bezug zu Bayern?

Die­ser ent­stand eben­falls 2008: Durch eine von der Robert Bosch Stif­tung finan­zier­te wis­sen­schaft­li­che Arbeit von Dr. San­dra Hirsch, die sich im Rah­men ihrer wis­sen­schaft­li­chen Tätig­keit am Lehr­stuhl für Indus­tri­al Design (Uni. Prof. Fritz Fren­k­ler) der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Mün­chen mit der Bedeu­tung des Uni­ver­sal Design in Deutsch­land, Ita­li­en, Japan und Süd­ko­rea auseinandersetzte.

Von die­sem Zeit­punkt an sind die The­men­fel­der des Uni­ver­sal Design immer wie­der inten­siv am Lehr­stuhl bear­bei­tet wor­den. Fritz Fren­k­ler und sei­ner engen Bezie­hung zu Japan (bis heu­te unter­hält er ein Design Büro in Kyo­to) ist es zu ver­dan­ken, dass das „baye­ri­sche uni­ver­sal design“ mit der japa­ni­sche Design Orga­ni­sa­ti­on Inter­na­tio­nal Asso­cia­ti­on for Uni­ver­sal Design (IAUD) und sei­nen inter­na­tio­na­len Partner*innen ver­bun­den ist.

Aus die­sem Zusam­men­wir­ken ent­stand zudem eine inten­si­ve Zusam­men­ar­beit mit bay­ern design, die nun­mehr über zehn Jah­re ver­tieft wur­de und sich auf das The­ma „Uni­ver­sal Design als Wirt­schafts­fak­tor“ fokussierte.

Wirt­schafts­fak­tor

Die kon­se­quen­te und lang­jäh­ri­ge För­de­rung des Uni­ver­sal Designs durch bay­ern design und das Baye­ri­sche Staats­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft, Lan­des­ent­wick­lung und Ener­gie hat wesent­lich dazu bei­getra­gen, dass heu­te eine Rei­he von baye­ri­schen Unter­neh­men Uni­ver­sal Design als Grund­satz ihrer Produkt‑, Ser­vice- und Kon­zept­ent­wick­lun­gen erfolg­reich nut­zen. Uni­ver­sal Design ent­wi­ckel­te sich so zu einem der Allein­stel­lungs­merk­ma­le des Frei­staa­tes und sei­ner Unter­neh­men. Die Basis hier­für leg­ten dar­über hin­aus die hie­si­gen Design­agen­tu­ren, frei­be­ruf­li­chen Designer*innen und deren enge Ver­net­zung mit Uni­ver­si­tä­ten, Hoch­schu­len und der Aka­de­mie des Hand­werks in Mün­chen. Im Fol­gen­den wer­den aus­ge­such­te Akteur*innen vor­ge­stellt, die sich in beson­de­rer Wei­se mit Uni­ver­sal Design aus­ein­an­der­ge­setzt haben.

Seit zehn Jah­ren bear­bei­tet und beglei­tet bay­ern design das The­ma Uni­ver­sal Design als Wirt­schafts­fak­tor im Rah­men der jähr­li­chen Design­schau Munich Crea­ti­ve Busi­ness Week (MCBW). bay­ern design und das Baye­ri­sche Staats­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft, Lan­des­ent­wick­lung und Ener­gie wol­len mit der kon­stan­ten För­de­rung des Uni­ver­sal Designs in Deutsch­land, die enor­men Wachs­tums­po­ten­zia­le für die baye­ri­sche Wirt­schaft, das Hand­werk, den Han­del und die Sozi­al­wirt­schaft nicht nur sicht­bar wer­den las­sen, son­dern Uni­ver­sal Design-Stra­te­gien in den Unter­neh­men ver­or­ten und ver­an­kern. Der demo­gra­phi­sche Wan­del begüns­tigt die­sen Ansatz ganz entscheidend.

Die kon­se­quen­te und lang­jäh­ri­ge För­de­rung hat wesent­lich dazu bei­getra­gen, dass heu­te eine Rei­he von baye­ri­schen Unter­neh­men Uni­ver­sal Design als Grund­satz ihrer Produkt‑, Ser­vice- und Kon­zept­ent­wick­lun­gen erfolg­reich nut­zen. Uni­ver­sal Design ent­wi­ckel­te sich so zu einem der Allein­stel­lungs­merk­ma­le des Frei­staa­tes und sei­ner Unternehmen!

Die Basis hier­für leg­ten dar­über hin­aus die hie­si­gen Design­agen­tu­ren, frei­be­ruf­li­chen Designer*innen und deren enge Ver­net­zung mit Uni­ver­si­tä­ten, Hoch­schu­len und der Aka­de­mie des Hand­werks in Mün­chen. Im Fol­gen­den wer­den aus­ge­such­te Akteur*innen vor­ge­stellt, die sich in beson­de­rer Wei­se mit Uni­ver­sal Design aus­ein­an­der­ge­setzt haben.

Das Oskar von Mil­ler Forum in Mün­chen bie­tet dem The­ma Raum und hat sich zum „Schau­fens­ter“ des Uni­ver­sal Designs wäh­rend der jähr­lich aus­ge­rich­te­ten MCBW ent­wi­ckelt. Es ver­steht sich als inter­na­tio­nal gepräg­te Bil­dungs­ein­rich­tung der Tarif­ver­trags­par­tei­en der baye­ri­schen Bau­wirt­schaft in Trä­ger­schaft der Stif­tung des baye­ri­schen Bau­ge­wer­bes. Ohne deren Gast­freund­schaft und der ihres enga­gier­ten Haus­herrn Prof. Dr. Wer­ner Lang wäre eine inhalt­li­che Ver­knüp­fung zwi­schen Wirt­schaft, Archi­tek­tur und Design nicht gelungen.

Erfolg­rei­ches, wirt­schaft­li­ches und sozi­al­ver­ant­wort­li­ches Uni­ver­sal Design ist immer trans­dis­zi­pli­när, Netz­werk und Stake­hol­der ori­en­tiert. Dies bele­gen auch die UNI­VER­SAL DESIGN GOLD Gewinner*innen der letz­ten drei Jah­re, die bei der MCBW in einem öffent­li­chen Ver­fah­ren von Fach­leu­ten und Konsument*innen aus­ge­wählt wur­den. Ange­sichts der Vor­ge­schich­te ist es wenig erstaun­lich, dass sich aus­ge­rech­net drei baye­ri­sche Unter­neh­men aus dem inter­na­tio­na­len Feld der Teil­neh­men­den her­aus­schäl­ten und mit dem nur ein­mal jähr­lich ver­ge­be­nen UNI­VER­SAL DESIGN GOLD aus­ge­zeich­net wurden.

UNI­VER­SAL DESIGN GOLD 2018: Pfle­ge­pflas­ter moio

Im Jahr 2018 gewann das Pfle­ge­pflas­ter „moio“ den UNI­VER­SAL DESIGN GOLD für eine digi­tal-ana­lo­ge Lösung für ein selbst­be­stimm­te­res Leben Älte­rer und die Ent­las­tung der Pflegenden.

Neben der tech­nisch zukunfts­wei­sen­den Ent­wick­lung durch Geschäfts­füh­rer der moio GmbH, Jür­gen Bes­ser, und sei­nem Für­ther moio-Team, zeich­ne­te das Münch­ner Design­bü­ro N+P für den „über­ra­gen­den, nut­zer­ori­en­tier­ten Ansatz“, so das Jury-Mit­glied Hele­na Yoon, Pro­fes­so­rin Yons­ei Uni­ver­si­ty (Seo­ul), ver­ant­wort­lich. Das Pfle­ge­pflas­ter moio ent­stand aus einer Koope­ra­ti­on mit der Wil­helm Löhe Hoch­schu­le für ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten der Dia­ko­nie Neu­en­det­tels­au (Dia­ko­neo), der eesy inno­va­ti­on GmbH und des N+ P Teams um Geschäfts­füh­re­rin Chris­tia­ne Baus­back, das für die Gesamt­ge­stal­tung ver­ant­wort­lich zeichnete.

Das cle­ve­re Tele­Ca­re-Sys­tem unter­stützt Pfle­gen­de bei ihren täg­li­chen Her­aus­for­de­run­gen. Das Pflas­ter moio wird mit Hil­fe einer spe­zi­el­len Pflas­ter­ta­sche von Pfle­ge­be­dürf­ti­gen direkt auf der Haut getra­gen. Es sam­melt und inter­pre­tiert selbst­stän­dig Sen­sor­in­for­ma­tio­nen und benach­rich­tigt Pfle­gen­de über eine App, sobald kon­kre­ter Hand­lungs­be­darf besteht. Unter­stüt­zung wird genau dann geleis­tet, wenn sie benö­tigt wird. Kon­troll- und Rou­ti­ne­auf­ga­ben wer­den ver­ein­facht. Davon pro­fi­tie­ren Pfle­gen­de und Gepfleg­te gleichermaßen.

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UNI­VER­SAL DESIGN GOLD 2019: Dusch­ka­bi­ne PEGA

Im Fol­ge­jahr errang die Fir­ma KER­MI aus dem nie­der­bay­ri­schen Pankho­fen den begehr­ten Gold-Award für das Pro­dukt PEGA Dusch­ka­bi­ne. Im Nach­hin­ein wohl kei­ne Über­ra­schung, da das Unter­neh­men sich über mehr als zehn Jah­re hin­weg immer tie­fer in die The­ma­tik des Uni­ver­sal Design hin­ein­ge­ar­bei­tet hat und enga­giert an For­schungs­vor­ha­ben (z.B. „Der Raum – das Bad“ am Lehr­stuhl für Indus­tri­al Design der TU Mün­chen) mit­ge­wirkt hat.

„Das Ergeb­nis PEGA ist in sei­ner Funk­tio­na­li­tät für Nutzer*innen aller Alters­be­rei­che nur schwer zu über­bie­ten und setzt die­se Kom­pe­tenz zudem in einer deut­li­chen Ver­ein­fa­chung und Hand­ha­bung bei der Mon­ta­ge des Pro­duk­tes [fort]“, stell­te der Vor­sit­zen­de der Jury, Prof. Wolf­gang Satt­ler, fest.

Aus der zum Award ein­ge­reich­ten Pro­dukt­be­schrei­bung: „Das neue Pen­del- und Gleit­tür­pro­gramm PEGA bezau­bert alle Gene­ra­tio­nen. Mit sanft gerun­de­tem Design, exklu­si­ver Tech­nik und Optik und einem ein­zig­ar­ti­gen Preis-Leis­tungs-Ver­hält­nis. Der PEGA-Griff umschmei­chelt die Hand. Alle Tür­flü­gel, auch die der Gleit­tü­ren, wer­den beim Öff­nen über Uneben­hei­ten hin­weg­ge­ho­ben. PEGA bie­tet bar­rie­re­frei­en Zugang, guten Spritz­was­ser­schutz, einen nütz­li­chen glas­trans­pa­ren­ten Hand­tuch­ha­ken, edle ver­chrom­te Appli­ka­tio­nen, eine durch­gän­gi­ge Glas- und Pro­fil­hö­he, eine Seri­en­hö­he von 2 m und eine ein­fa­che Rei­ni­gung. Vor­mon­ta­ge und leich­te, bewähr­te Tech­nik erleich­tern dem Instal­la­teur die Mon­ta­ge und spa­ren Kosten.“

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UNI­VER­SAL DESIGN GOLD 2020: Trink­ge­fäß sip­pa home

Der demo­gra­phi­sche Wan­del und sei­ne Aus­wir­kung auf die Ent­wick­lung von Pfle­ge- und Medi­zin­pro­duk­ten setz­ten sich im Jahr 2020 fort. Auch dies­mal ent­schied die fünf­köp­fi­ge Expert*innenjury schnell und ein­deu­tig. Mit UNI­VER­SAL DESIGN GOLD wird der Trink­be­cher sip­pa des mul­ti­dis­zi­pli­nä­ren Start-ups iuvas medi­cal aus Mün­chen aus­ge­zeich­net, das wesent­lich von der Unter­stüt­zung durch die Inno­va­ti­ons­schmie­de Unter­neh­mer­TUM und des Design Enter­pri­se Ver­fah­rens des Lehr­stuhls für Indus­tri­al Design an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Mün­chen pro­fi­tier­te. Der lan­ge Inno­va­ti­ons­pro­zess führ­te 2019 zur Markt­ein­füh­rung der cle­ve­ren Trink­hil­fe für Men­schen in beson­de­ren Lebens­si­tua­tio­nen, z.B. wenn nach einem Schlag­an­fall oder bei einer Par­kin­son­er­kran­kung Trin­ken erst wie­der gelernt wer­den muss. Ein beson­de­rer Erfolg ist, dass sip­pa nun in vie­len Fäl­len auch ärzt­lich ver­ord­net wer­den kann.

Bei vie­len Krank­heits­bil­dern lei­den Betrof­fe­ne unter Pro­ble­men beim Trin­ken und pro­fi­tie­ren so von einer Trink­po­si­ti­on mit gesenk­tem Kinn. Die Trink­hil­fe sip­pa ermög­licht durch eine hoch­elas­ti­sche Mem­bran die Kom­pen­sa­ti­on des Flüs­sig­keits­pe­gels, so dass immer mit gesenk­tem Kinn getrun­ken wer­den kann. sip­pa besitzt die Form und Far­be eines gewöhn­li­chen Trink­ge­fä­ßes. Dadurch erspa­ren sich Anwender*innen den stig­ma­ti­sie­ren­den Gebrauch einer Schna­bel­tas­se. sip­pa ist ein kom­plett modu­la­res Sys­tem, das sich den Bedürf­nis­sen der Anwender*innen anpasst. Deckel, Hen­kel, Ven­til und der paten­tier­te sip­pa-Mecha­nis­mus sind optio­nal mit dem sip­pa-Stan­dard­be­cher kombinierbar.

Uni­ver­si­tä­ten

„Uni­ver­sal Design muss früh und kon­ti­nu­ier­lich in der Bil­dung ver­an­kert wer­den,“ lau­tet eine der zwölf For­de­run­gen der Wei­ma­rer Erklä­rung zum Uni­ver­sal Design. Die Wei­ma­rer Erklä­rung zum Uni­ver­sal Design ent­stand im Novem­ber 2009 und wur­de im Rah­men der 90-Jahr-Fei­er des Bau­hau­ses ent­wi­ckelt. Die wis­sen­schaft­li­che Lei­tung oblag dem Wei­ma­rer Prof. Wolf­gang Satt­ler. Aus der dama­li­gen Kon­fe­renz ent­wi­ckel­te sich das uni­ver­si­tä­re Netz­werk des Uni­ver­sal Designs. Exem­pla­risch wer­den im Fol­gen­den aus­ge­such­te Uni­ver­si­tä­ten vor­ge­stellt, die sich in beson­de­rer Wei­se mit den The­men­fel­dern des Uni­ver­sal Designs beschäf­tigt haben.

Um einen mög­lichst hete­ro­ge­nen Teil­neh­men­den­kreis zu errei­chen, wur­den die Teilnehmer*innen der Kon­fe­renz gezielt aus­ge­wählt. Auch damals ent­stand, wenn auch nicht geplant, bereits ein hoher Bezug zu Bay­ern und Mün­chen. Zu den ein­ge­la­de­nen baye­ri­schen Experten*innen gehör­ten Dr. San­dra HirschProf. Fritz Fren­k­ler (bei­de Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät Mün­chen), der Jour­na­list Dr. Oli­ver Her­wig, der Desi­gner und Stra­te­gie­be­ra­ter Ste­fan Brod­beck, der Desi­gner Micha­el Lanz und Prof. Ger­hard Kam­pe (Hoch­schu­le Coburg).

Bau­haus Uni­ver­si­tät Weimar

Geprägt durch den Indus­trie­de­si­gner Prof. Wolf­gang Satt­ler ist die Bau­haus Uni­ver­si­tät und das Bau­haus-Trans­fer­zen­tr­umDE­SIGN der Uni­ver­sal Design Think Tank gewor­den. Nach dem uni­ver­sal design e.V. über­nahm das 2016 neu­ge­grün­de­te Uni­ver­sal Design Forum e.V. die Auf­ga­be regel­mä­ßig Akzen­te und Stra­te­gien für die Zukunft des Uni­ver­sal Design in Deutsch­land zu formulieren.

Die Tra­di­ti­on der Uni­ver­sal Design Exper­ten­kon­fe­renz wird in jähr­li­chen Arbeits­tref­fen fort­ge­setzt. Hier­aus ent­wi­ckel­te sich der Schwer­punkt Pfle­ge und Gesund­heit des Uni­ver­sal Design. Stu­die­ren­de besu­chen zu Recher­che­zwe­cken regel­mä­ßig die vom IUD Insti­tut für Uni­ver­sal Design orga­ni­sier­te Son­der­schau AVE­NEO im Rah­men der Leit­mes­se Alten­pfle­ge und neh­men rege an Uni­ver­sal Design Award Aus­schrei­bun­gen teil.

Prof. Wolf­gang Satt­ler ist zudem lang­jäh­ri­ger Vor­sit­zen­der der Jury der Uni­ver­sal Design Com­pe­ti­ti­on und der vom IUD orga­ni­sier­ten START-UP CHALL­ENGE. Aktu­ell enga­giert sich das IUD auch im Advi­so­ry Board des Wei­ma­rer For­schungs­pro­jek­tes „Rethi­Ca­re – Re-thin­king Care Robots“, das sich mit dem Ein­satz von intel­li­gen­ten robo­ti­schen Hel­fern in der Pfle­ge auseinandersetzt.

Prof. Wolf­gang Satt­ler zum Sta­tus des Uni­ver­sal Design

Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät Mün­chen (TUM)

Uni­ver­sal Design ist am Lehr­stuhl für Indus­tri­al Design der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Mün­chen (TUM) fest ver­an­kert. Das beacht­li­che Enga­ge­ment des Lehr­stuhl­in­ha­bers Prof. Fritz Fren­k­ler, der wis­sen­schaft­li­chen Mit­ar­bei­te­rin Dr. San­dra Hirsch und des gesam­ten Teams haben dafür gesorgt, dass Uni­ver­sal Design zu einem durch­ge­hen­den Auf­ga­ben- und Pro­jekt­feld des Lehr­stuhls für Indus­tri­al Design gewor­den ist.

Eine Viel­zahl von wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­sen, Mas­ter­ar­bei­ten und Semes­ter­auf­ga­ben haben dazu bei­getra­gen, Uni­ver­sal Design als Hal­tung an die Stu­die­ren­den wei­ter­zu­ge­ben sowie Indus­trie und Wirt­schaft in Stra­te­gien des Uni­ver­sal Designs ein­zu­bin­den. Zahl­rei­che Stu­die­ren­den betei­lig­te sich auch erfolg­reich an den Uni­ver­sal Design Wett­be­wer­ben und erwei­tern mitt­ler­wei­le als Alum­ni das Netz­werk des Uni­ver­sal Designs in Deutschland.

Mit der Schlie­ßung des Lehr­stuhls im Jahr 2020 ent­stand eine ech­te Kom­pe­tenz­lü­cke. Anlass genug hier eini­ge der For­schungs­pro­jek­te vorzustellen:

Der Raum – Das Bad

Eine For­schungs­in­itia­ti­ve des Büros fed­der­sen­ar­chi­tek­ten Ber­lin, der Fach­grup­pe Uni­ver­sal Design inner­halb des iF e.V. und des Lehr­stuhls für Indus­tri­al Design der TUM grün­de­ten gemein­sam die For­schungs­grup­pe „Der Raum – Das Bad“. Mit den Part­nern iF UNI­VER­SAL DESIGN & SER­VICE, Vil­leroy & Boch, Ker­mi, Jung, Küff­ner, Pres­sa­lit Care, Han­sa und The Care Takers sowie aus­ge­such­ten Anwen­dungs­grup­pen ent­wi­ckel­te die For­schungs­grup­pe Mus­ter­lö­sun­gen für Bade­zim­mer im Bestand.

Gemein­sam war ihnen das Ziel bedarfs­ge­rech­te Lösun­gen auch im kleins­ten Raum so zu rea­li­sie­ren, dass die­se bar­rie­re­redu­ziert und wirt­schaft­lich umzu­set­zen sind. Die vier Lösungs­an­sät­ze wur­den im Maß­stab 1:1 im tech­ni­schen Zen­trum der TUM umge­setzt und vali­diert. Auf den Mes­sen BAU, ISH und Alten­pfle­ge wur­de die dar­aus gewon­ne­ne Mus­ter­lö­sung der Fach­öf­fent­lich­keit vor­ge­stellt und mit einer UNI­VER­SAL DESIGN Aus­zeich­nung prämiert.

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Uni­ver­sal Design am Arbeitsplatz

Das Pro­jekt Uni­ver­sal Design am Arbeits­platz ent­stand in enger Zusam­men­ar­beit mit der Lin­de Mate­ri­al Hand­ling GmbH. Es wur­de durch bay­ern design und das baye­ri­sche Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um geför­dert und von der dama­li­gen uni­ver­sal design GmbH koor­di­niert. Ziel war die Ent­wick­lung eines Gabel­stap­ler-Arbeits­plat­zes, der auch den ergo­no­mi­schen Anfor­de­run­gen älte­rer Arbeitnehmer*innen gerecht wird und zugleich die Sicher­heit der Logis­tik­pro­zes­se erhöht. Das Ergeb­nis wur­de in einem 1:1 Modell im Rah­men der MCBW 2013 im Oskar von Mil­ler Forum live vorgestellt.

Türen als The­ma im Uni­ver­sal Design

Das Pro­jekt „Die Tür“ wur­de durch die Unter­neh­men HEWI Hein­rich Wil­ke GmbH und Küff­ner Aluz­ar­gen GmbH & Co. OHG beglei­tet und vom Insti­tut für Uni­ver­sal Design koor­di­niert. Die Stu­die­ren­den des Mas­ter­stu­di­en­gangs unter­stütz­te der wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­ter Moritz Segers.

Ent­wi­ckelt wur­den im engen Dia­log mit den Indus­trie­part­nern vier Ent­wür­fe, näm­lich eine Erd­be­ben­schutz­tür, eine Info­Door, Hygri und M‑Frame. Alle Ent­wür­fe wur­den in 1:1 Model­len rea­li­siert und auf der MCBW 2017 live vorgestellt.

Uni­ver­sal Design für die ambu­lan­te Pflege

Schon 2013 nah­men Stu­die­ren­de das The­ma der außer­or­dent­li­chen Belas­tun­gen in der Pfle­ge auf und ent­wi­ckel­ten in Co-Crea­ti­on mit dem Lan­des­ver­band Bay­ern der Johan­ni­ter-Unfall-Hil­fe e.V.   Lösun­gen zur Erleich­te­rung des Arbeits­all­tags in der Pfle­ge. Geför­dert wur­de das von der dama­li­gen uni­ver­sal design GmbH koor­di­nier­te Pro­jekt von bay­ern design, dem Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und der Hans Sau­er Stiftung.

Aus der per­sön­li­chen Beglei­tung ambu­lan­ter Pfle­ge­kräf­te ent­wi­ckel­ten die Mas­ter­stu­die­ren­den eine Funk­ti­ons­wes­te, eine Abla­ge­box, ein Doku­men­ta­ti­ons­sys­tem und ein Schließ­sys­tem. Alle Pro­duk­te wur­den bei einer MCBW-Fach­kon­fe­renz und wäh­rend der Fach­mes­se Alten­pfle­ge der Öffent­lich­keit vorgestellt.

Das damals von Bern­hard Mehl mit­ent­wi­ckel­te Schließ­sys­tem KISI fand spä­ter in New York sei­nen Markt im Co-Working Bereich.

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Wei­te­re Bei­spie­le für aus­ge­zeich­ne­tes Uni­ver­sal Design im direk­ten oder indi­rek­ten Kon­text des Lehr­stuhls für Indus­tri­al Design an der TUM:

Hoch­schu­len

Die Geschich­te des Uni­ver­sal Design ist, wie so oft, die Geschich­te han­deln­der Per­so­nen und der Ein­rich­tun­gen, an denen sie wir­ken. Das gilt nicht nur für Uni­ver­si­tä­ten, son­dern auch für die Design­aus­bil­dung an Hoch­schu­len und Aka­de­mien, von denen im Fol­gen­den eini­ge bei­spiel­haft vor­ge­stellt werden.

Hoch­schu­le Coburg – Stu­di­en­gang Inte­grier­tes Produktdesign

Im Fall der Hoch­schu­le Coburg ist eine der zen­tra­len han­deln­den Per­so­nen Prof. Ger­hard Kam­pe, der sich seit der Exper­ten­kon­fe­renz in Wei­mar (2009) für die Imple­men­tie­rung des Uni­ver­sal Design in den Stu­di­en­gang ein­setz­te. Er näher­te sich auf ver­meint­lich unge­wöhn­li­chen Wegen dem Uni­ver­sal Design und for­der­te die Stu­die­ren­den auf sich auch auf schwie­ri­ge The­men ein­zu­las­sen. So wid­me­ten sie sich bei­spiels­wei­se dem The­ma Trau­er­ri­tua­le und gestal­te­ten Sym­bo­le, Pro­duk­te und Sze­na­ri­en, die Men­schen in unter­schied­li­chen Trau­er­si­tua­tio­nen beglei­ten oder ent­las­ten kön­nen. Die­ses Pro­jekt fand viel Auf­merk­sam­keit und wur­de auch auf der Alten­pfle­ge-Mes­se in Han­no­ver vorgestellt.

Einen etwas ande­ren Fokus leg­te das zwei­jäh­ri­ge euro­päi­sche Pro­jekt „Inno­va­ti­on by expe­ri­ment“, das von der Hoch­schu­le Coburg initi­iert wur­de und durch bay­ern design finan­zi­ell und inhalt­lich beglei­tet wurde.

Gemein­sam erar­bei­te­ten die Hoch­schu­len Coburg (Lei­tung Prof. Ger­hard Kam­pe, Pelin Celik – heu­te Pro­fes­so­rin an der HTW Ber­lin) mit dem Joan­ne­um Graz und der däni­schen School of Archi­tec­tu­re Aar­hus und den jewei­li­gen Stu­die­ren­den, Sze­na­ri­en und Impul­se, um die wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen des demo­gra­phi­schen Wan­dels sicht­ba­rer wer­den zu las­sen und durch krea­ti­ve Tech­ni­ken zu bearbeiten.

Ergeb­nis­se und Sicht­wei­sen wur­den in einem auf Deutsch und Eng­lisch ver­fass­ten Fach­buch zusam­men­ge­fasst und im Rah­men der MCBW sowie einer the­ma­ti­schen Begleit­aus­stel­lung der Öffent­lich­keit vor­ge­stellt. Zum Autoren­team gehör­ten Dr. Sil­ke Claus (bay­ern design, Nürn­berg), Prof. Sep­po Gründ­lerEri­ka Thümm­ler (bei­de Joan­ne­um Graz), Prof. Bir­git­ta Jes­sen, Prof. Jör­gen Ras­mus­sen (bei­de School of Archi­tec­tu­re, Aar­hus) und Tho­mas Bade (Insti­tut für Uni­ver­sal Design, München)

Hoch­schu­le Han­no­ver – Fakul­tät III – Medi­en, Infor­ma­ti­on und Design

Für die Inte­gra­ti­on des Uni­ver­sal Design Den­kens an der Hoch­schu­le Han­no­ver sind hier stell­ver­tre­tend Prof. Gun­nar Spell­mey­er und Prof. Patrick Frey sowie der frü­he­re Gast­pro­fes­sor Tim Oel­ker zu nen­nen, denen es immer wie­der gelingt, beson­de­re The­men wie Quar­tiers­ent­wick­lung, Ent­wick­lung eines Living Care Lab, Pro­dukt­ent­wick­lun­gen für beson­de­re Nut­zer­grup­pen in die Leh­re oder in Pro­jek­te einzubinden.

Mit Blick auf den Pfle­ge­be­reich wur­den an der Fakul­tät For­ma­te ent­wi­ckelt, die Nut­zer-Stake­hol­der-Grup­pen inten­siv ein­bin­den und lang­fris­tig ver­net­zen. Auch hier ent­wi­ckel­te sich in der Fol­ge bei den Stu­die­ren­den eine posi­ti­ve Hal­tung zum Uni­ver­sal Design, die in die­sem Kreis für zahl­rei­che Aus­zeich­nun­gen des Uni­ver­sal Design Award gesorgt haben dürfte.

FH Müns­ter – Müns­ter School of Design

In den letz­ten Jah­ren ent­wi­ckel­te Prof. Stef­fen Schulz an der Fach­hoch­schu­le Müns­ter mit außer­or­dent­li­chem Enga­ge­ment den Schwer­punkt Uni­ver­sal Design. So kann sich die Müns­ter School of Design zum Ori­en­tie­rungs­punkt viel­leicht sogar als neu­er Leucht­turm des Uni­ver­sal Designs eta­blie­ren. Die­se Ent­wick­lung ist gut, da an ande­rer Stel­le mit der Eme­ri­tie­rung zahl­rei­cher För­de­rer des Uni­ver­sal Designs zu rech­nen ist, unter ihnen Prof. Fritz Fren­k­ler (TU Mün­chen in 2020), Prof. Ger­hard Kam­pe (2021) und Prof. Wolf­gang Satt­ler (2022).

Die Qua­li­tät der Uni­ver­sal Design Leh­re lässt sich auch an den Arbei­ten und Pro­jek­ten der Stu­die­ren­den der letz­ten Jah­re fest­ma­chen, die viel­fach aus­ge­zeich­net wur­den, und im Jah­re 2020 erst­ma­lig erfolg­reich am japa­ni­schem Uni­ver­sal Design Award teilnahmen.

Aka­de­mie für Gestal­tung und Design der Hand­werks­kam­mer für Mün­chen und Oberbayern

An kei­ner Aka­de­mie oder Bil­dungs­ein­rich­tung des Hand­werks ist das The­ma Uni­ver­sal Design so tief und nach­hal­tig ver­an­kert wie an der Aka­de­mie für Gestal­tung und Design in Mün­chen. Die Moto­ren dahin­ter sind die Lei­te­rin der Aka­de­mie Bar­ba­ra Schmidt und die leh­ren­de Desi­gne­rin Nico­le San­ner.

Seit nahe­zu einem Jahr­zehnt wer­den dort regel­mä­ßig Handwerker*innen unter­schied­lichs­ter Beru­fe (von Optiker*innen, Schreiner*innen bis hin zu Schuhmacher*innen und wei­te­ren) in die Grund­la­gen des Uni­ver­sal Designs ein­ge­führt. Zum Ende der Wei­ter­bil­dung wer­den die bes­ten der Abschluss­ar­bei­ten zum Uni­ver­sal Design Award ein­ge­reicht und sehr häu­fig aus­ge­zeich­net. Die Über­ga­be der Zer­ti­fi­ka­te erfolgt fast schon tra­di­tio­nell auf der Show­büh­ne der Inter­na­tio­na­len Hand­werks­mes­se (par­al­lel zur MCBW) im Früh­jahr jedes Jah­res. Bei­spie­le fin­den sich u.a. auf der Infor­ma­ti­ons­sei­te Bar­rie­re­frei.

Netz­wer­ke

Uni­ver­sal Design in Deutsch­land hat vie­le Facet­ten, inter­kul­tu­rel­le Defi­ni­ti­ons­schwer­punk­te und Experten*innen, Platt­for­men und Pro­jek­te, die sich in den letz­ten andert­halb Jahr­zehn­ten ent­wi­ckel­ten und immer wie­der neu form­ten. Hier eini­ge Beispiele:

Deut­scher Design­tag, Berlin

Im Deut­schen Design­tag haben sich Ver­bän­de aus den unter­schied­li­chen Fel­dern des Designs zusam­men­ge­tan, um gemein­sam die Belan­ge des Designs zu ver­tre­ten. Die Per­spek­ti­ve des Uni­ver­sal Design wird nicht zuletzt durch das Uni­ver­sal Design Forum e.V., das den Rat für Nach­hal­tig­keit koor­di­niert, als Mit­glied des Vor­stands ver­tre­ten. Auch bay­ern design ist kor­po­ra­ti­ves Mitglied.

Inter­na­tio­nal Asso­cia­ti­on for Uni­ver­sal Design (IAUD), Yoko­ha­ma, Japan 

Zwi­schen der Inter­na­tio­nal Asso­cia­ti­on for Uni­ver­sal Design (IAUD) und Tho­mas Bade gibt es eine mehr als zehn­jäh­ri­ge Zusam­men­ar­beit. Die IAUD ist wohl die besteta­blier­te Uni­ver­sal Design Orga­ni­sa­ti­on welt­weit und steht unter dem Patro­nat des japa­ni­schen Kai­ser­hau­ses (Prin­zes­sin Yoko). Tho­mas Bade, Geschäfts­füh­rer des Insti­tuts für Uni­ver­sal Design GmbH, ist stän­di­ges Mit­glied der dor­ti­gen Uni­ver­sal Design Jury und Mit­glied des inter­na­tio­nal besetz­ten Bei­ra­tes der IAUD.

Uni­ver­sal Design Forum e.V., Weimar

Der Uni­ver­sal Design Forum e.V. (vor­mals uni­ver­sal design e.V.) mit Sitz in Wei­mar ist der Ort für Grund­satz­fra­gen des Uni­ver­sal Designs und ver­an­stal­tet Stra­te­gie­se­mi­na­re und Aus­stel­lun­gen. Aktu­ell ist dies die Aus­stel­lungs­rei­he „Pos­ters for Peace – Hiro­shi­ma Appeals“ in Zusam­men­ar­beit mit design­aus­tria, Wien. Der bay­ern design forum e.V. ist lang­jäh­ri­ges Mit­glied des Uni­ver­sal Design Forum. Ab 2021 ist der Sitz des Uni­ver­sal Design Forums beim Deut­schen Design­tag in Berlin.

Insti­tut für Uni­ver­sal Design, München

2016 grün­de­te der Geschäfts­füh­rer des Uni­ver­sal Design Forums, Tho­mas Bade, das Insti­tut für Uni­ver­sal Design mit Sitz in Mün­chen. Es zeich­net ins­be­son­de­re für die Durch­füh­run­gen der Aus­stel­lun­gen auf der Ave­no und des inter­na­tio­nal besetz­ten Wett­be­werbs UNI­VER­SAL DESIGN com­pe­ti­ti­on auf der MCBW ver­ant­wort­lich. Der Wett­be­werb ist seit Beginn der MCBW eine der fes­ten Pfei­ler im Pro­gramm der füh­ren­den Design­wo­che in Deutschland.

bay­ern design forum e.V., Nürnberg

Als Ansprech­part­ner für Unter­neh­men und Gestal­ter koor­di­niert und unter­stützt bay­ern design alle staat­li­chen Design­ak­ti­vi­tä­ten im Frei­staat. Die The­men­fel­der des Uni­ver­sal Design ver­bin­den vie­le Mit­glie­der des Ver­eins bay­ern design Forum e.V. Hier ent­ste­hen gemein­sa­me Impul­se für Wirt­schaft, Wis­sen­schaft und Sozi­al­wirt­schaft. Der Ver­ein Uni­ver­sal Design Forum e.V. ist lang­jäh­ri­ges Mitglied.

design for all, Wien, Österreich

Aus der engen the­ma­ti­schen Zusam­men­ar­beit zwi­schen den Uni­ver­sal Design-Akteur*innen in Bay­ern und design for all in Öster­reich hat sich seit 2015 eine wert­vol­le, enge und ver­trau­ens­vol­le Part­ner­schaft ent­wi­ckelt. design for all stellt ein stän­di­ges Mit­glied der Exper­ten-Jury der Uni­ver­sal Design competition.

Inter­na­tio­nal Insti­tu­te for Infor­ma­ti­on Design – IIID, Wien, Österreich

Infor­ma­ti­ons­de­sign, eine bis­her ver­kann­te Dimen­si­on des Uni­ver­sal Designs, wur­de für die baye­ri­sche Uni­ver­sal Design-Sze­ne durch die Part­ner­schaft zwi­schen dem IUD und dem öster­rei­chi­schen Inter­na­tio­nal Insti­tu­te for Infor­ma­tio­ne Design (IIID) erschlos­sen. Die Ver­net­zung mit dem Infor­ma­ti­ons­de­sign hat bei­den Sei­ten neue Per­spek­ti­ven ent­de­cken las­sen und zu ers­ten Pro­jek­ten und wei­te­ren Ver­net­zun­gen geführt. Aus einer Fach­ta­gung in Riga ent­wi­ckel­te sich eine star­ke Zusam­men­ar­beit mit der Aca­de­my of Arts in Riga. Stu­die­ren­de der Aca­de­my haben in den letz­ten drei Jah­ren die UNI­VER­SAL DESIGN com­pe­ti­ti­on mit Ihren Bei­trä­gen bereichert.

Living Care Lab Schaum­burg, Stadthagen

Die Ent­wick­lung des Living Care Labs Schaum­burg in der Stadt Stadt­ha­gen wur­de durch das Uni­ver­sal Design wesent­lich mit­ge­prägt. Das Kon­zept ent­stand aus der Feder des Insti­tuts für Uni­ver­sal Design, dem Entre­pre­neur­ship Cen­ter Nexs­ter (Han­no­ver) und der Wirt­schafts­för­de­rung der Stadt Stadt­ha­gen. Es wird vom Land Nie­der­sach­sen geför­dert. Im Living Care Lab wer­den digi­ta­le und ana­lo­ge Hilfs­mit­tel für Fach­kräf­te der Pfle­ge, Selbst­hil­fe­grup­pen, Pfle­ge­be­dürf­ti­ge und ihre Ange­hö­ri­gen vor­ge­stellt und durch die­se in ihrer Wir­kung ein­ge­schätzt. Das Insti­tut für Uni­ver­sal Design hat die Bera­tung für die gesam­te Pro­jekt­pha­se übernommen.

Care for inno­va­ti­on e.V., Berlin

Für alle Mit­glie­der des Ver­eins Care for Inno­va­ti­on e.V. steht die Digi­ta­li­sie­rung und Trans­for­ma­ti­on der Pfle­ge im Fokus. Uni­ver­sal Design erhöht hier die Nut­zer­freund­lich­keit der Anwen­dun­gen und damit deren Akzeptanz.

Archi­tek­tur

Archi­tek­tur und Uni­ver­sal Design gehö­ren zwin­gend zusam­men, um eine vor­aus­schau­en­de nach­hal­ti­ge, wenn nicht sogar hybri­de Archi­tek­tur zu ent­wi­ckeln, die mög­lichst für Jahr­zehn­te den Uni­ver­sal Design Ansprü­chen sei­ner Nutzer*innen die­nen soll­te. Ohne Fra­ge ist das Uni­ver­sal Design Den­ken in vie­len Archi­tek­tur­bü­ros ver­wur­zelt. An die­ser Stel­le sol­len eini­ge her­vor­ra­gen­de Per­sön­lich­kei­ten vor­ge­stellt werden.

Achim Nagel, Pri­mus Deve­lo­p­ments GmbH, Hamburg

Der Archi­tekt und Immo­bi­li­en­ent­wick­ler Achim Nagel ist Mit­grün­der des Uni­ver­sal Design Ansat­zes in Deutsch­land. Er öff­ne­te die Türen zu För­de­rern wie der Robert-Bosch-Stif­tung, zu Stu­di­en (bei­spiels­wei­se „Uni­ver­sal Design im glo­ba­len demo­gra­phi­schen Wan­del“) und Ver­an­stal­tun­gen („Sym­po­si­um zur Wei­ma­rer Erklä­rung zum Uni­ver­sal Design“). Er war Mit­glied der Uni­ver­sal Design Jury und initi­ier­te zahl­rei­che Work­shops zur Ent­wick­lung von Wohn­pro­jek­ten im Rah­men der Hafen City Bebau­ung in Ham­burg. Das dort ent­stan­de­ne Apart­ment­haus Woo­die, ein Holz­bau mit mehr als 300 Apar­te­ments, geht auf die­se Work­shops zurück und wur­de durch Achim Nagel  und der Pri­mus Deve­lo­p­ments GmbH ent­wi­ckelt sowie durch das Archi­tek­tur Büro Sau­er­bruch & Hut­ton geplant. Woo­die steht bei­spiel­haft für wei­te­re aus­ge­zeich­ne­te Uni­ver­sal Design Pro­jek­te wie das auf der Inter­na­tio­na­len Bau-Aus­stel­lung (IBA) in Ham­burg rea­li­sier­te Pro­jekt Grund­bau & Sied­ler. Im Jahr 2020 wur­de Achim Nagel mit einer Ehren­mit­glied­schaft des Uni­ver­sal Design Forum e.V. ausgezeichnet.

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Eck­hard Fed­der­sen, Fed­der­sen Architekten

Eckard Fed­der­sen ist maß­ge­bend für das Uni­ver­sal Design in der Archi­tek­tur in Deutsch­land. Sein Enga­ge­ment für ein kom­for­ta­bles Woh­nen im Alter und sei­ne Archi­tek­tu­ren in Deutsch­land set­zen Maß­stä­be für ein mög­lichst selbst­be­stimm­ten Woh­nens in nahe­zu allen Lebens­pha­sen. Eck­hard Fed­der­sen gehört zu den Erst­un­ter­zeich­nern der Wei­ma­rer Erklä­rung, initi­ier­te For­schungs­vor­ha­ben wie das Pro­jekt der „Der Raum – Das Bad“ und ver­öf­fent­lich­te zahl­rei­che Publi­ka­tio­nen zur Archi­tek­tur mit zum Teil welt­wei­ter Reso­nanz, wie das Werk „Ent­wurfs­at­las Woh­nen im Alter“. Im Jahr 2016 wur­de Eck­hard Fed­der­sen für sein außer­ge­wöhn­li­ches Lebens­werk von der dama­li­gen Fami­li­en­mi­nis­te­rin Manue­la Schwe­sig mit dem Otto-Mühl­schle­gel-Preis der Robert-Bosch-Stif­tung ausgezeichnet.

Hubert Froy­en, UDWoonlabo

Hubert Froy­en, Archi­tekt aus Has­selt in Bel­gi­en, ist ein wei­te­rer Pio­nier des Uni­ver­sal Designs in der Archi­tek­tur. Er präg­te über Jahr­zehn­te den Lehr­stuhl für Uni­ver­sal Design an der Uni­ver­si­tät Has­selt und ist bis heu­te in dem von ihm ent­wi­ckel­ten UDWoon­L­abo aktiv. Sei­ne zahl­rei­chen wis­sen­schaft­li­chen Publi­ka­tio­nen, Vor­trä­ge, Rei­sen und sein her­aus­ra­gen­des Gespür für Wohn­be­dürf­nis­se haben ihn zu einer inter­na­tio­na­len Per­sön­lich­keit des Uni­ver­sal Design wer­den las­sen. Unter ande­rem wur­de er hier­für mit den Ron Mace Gedächt­nis­preis gewür­digt und „sein“ Woon­Lab als UNI­VER­SAL DESIGN Expert ausgezeichnet.

First Mover

Hier wer­den exem­pla­risch Wirt­schafts­un­ter­neh­men, Design Büros und sozi­al­wirt­schaft­li­che Insti­tu­tio­nen vor­ge­stellt, die das Uni­ver­sal Design in Deutsch­land vor­an­ge­bracht haben.

f/p design gmbh, Mün­chen, Ber­lin, Kyoto

Die f/p Design­bü­ros von Fritz Fren­k­ler haben das Uni­ver­sal Design in Deutsch­land wesent­lich in sei­ner Ent­ste­hung und Ver­an­ke­rung geprägt. Die enge Bezie­hung von f/p zu Japan haben zu einer engen Ver­net­zung mit den deut­schen sowie japa­ni­schen Desi­gn­o­r­ga­ni­sa­tio­nen geführt. Fritz Fren­k­ler selbst gehört zu den Grün­dern des Uni­ver­sal Design Forum e.V. und zum Kreis der Erst­un­ter­zeich­ner der Wei­ma­rer Erklä­rung zum Uni­ver­sal Design. Eine Rei­he von Pro­duk­ten wur­den mit dem Uni­ver­sal Design Award ausgezeichnet.

N+P Indus­tri­al Design GmbH, München

Das Port­fo­lio des Münch­ner Design­bü­ros N+P hat trotz des rasan­ten Wan­dels der Her­aus­for­de­run­gen an Design die Aspek­te des Uni­ver­sal Design nie aus dem Fokus ver­lo­ren. Die Uni­ver­sal Design Ent­wick­lun­gen rei­chen vom öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel über medi­zi­ni­sche Pro­duk­te bis zum digi­ta­len Pfle­ge­pflas­ter. Geschäfts­füh­re­rin Chris­tia­ne Baus­back enga­gier­te sich zudem für eine ande­re Sicht­wei­se des Designs im Kon­text der Pfle­ge in Wort und Schrift. Die Wett­be­wer­be des Uni­ver­sal Design prägt das Team wesent­lich mit. Das von ihm mit­ent­wi­ckel­te Pfle­ge­pflas­ter moio gewann 2018 den erst­ma­lig ver­ge­be­nen UNI­VER­SAL DESIGN GOLD. Chris­tia­ne Baus­back ist Mit­au­torin des von Tho­mas Bade her­aus­ge­ge­be­nen Fach­bu­ches „Digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on in der Pfle­ge“, das im Vin­c­entz Ver­lag als E Book erhält­lich ist, und Impuls­ge­be­rin in der Rei­he „first tues­day“, die die Ver­net­zung von Pfle­ge und Design fördert.

Tim Oel­ker Indus­tri­al­de­sign, Hamburg

Der Indus­trie­de­si­gner Tim Oel­ker zeich­net seit mehr als fünf Jah­ren für das Aus­stel­lungs­de­sign der UNI­VER­SAL DESIGN com­pe­ti­ti­on sowie der Son­der­schau AVE­NEO im Rah­men der Leit­mes­se Alten­ple­ge ver­ant­wort­lich. Sein Plä­doy­er für Trans­pa­renz und Klar­heit spie­gelt sich zudem in wei­te­ren Uni­ver­sal Design Pro­jek­ten wider. Tim Oel­ker ist Mode­ra­tor des For­mats „first tues­day“ und von Uni­ver­sal Design Thin­king bei For­ma­ten für die Sozi­al­wirt­schaft und par­ti­zi­pa­ti­ven Stadt­pla­nun­gen (u.a. Min­den eine Stadt für Alle).

HEWI – Hein­rich Wil­ke GmbH, Bad Arolsen

Die HEWI Hein­rich Wil­ke GmbH darf sicher als der Leucht­turm für die kon­se­quen­te Umset­zung des Uni­ver­sal Design in der Pro­dukt­ge­stal­tung von Griff- und Bad­sys­te­men in Euro­pa gel­ten. Die Viel­zahl natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Design­aus­zeich­nun­gen bele­gen dies nach­hal­tig. Zudem enga­gier­te sich HEWI in der Unter­stüt­zung und Beglei­tung von stu­den­ti­schen Uni­ver­sal Design Pro­jek­ten, för­dert Semes­ter­pro­jek­te unter ande­rem am Lehr­stuhl für Indus­tri­al Design an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Mün­chen sowie den Wett­be­werb START-UP CHALL­ENGE der Leit­mes­se Alten­pfle­ge. Die Exper­ten-Jury ver­gab im Jahr 2020 in Aner­ken­nung die­ser außer­or­dent­li­chen Hal­tung den UNI­VER­SAL DESIGN – SPE­CIAL MEN­TI­ON 2020 AWARD an Tors­ten Stu­te und sein Team.

KER­MI GmbH, Pankofen

Bei dem im Nie­der­bay­ern ansäs­si­gen Unter­neh­men KER­MI darf die Bezeich­nung „Uni­ver­sal Design per­fekt bis ins Detail“ ohne Über­trei­bung gewählt wer­den. So wur­de beim Dusch­ab­tren­nungs­sys­tem PEGA jedes Detail – ange­fan­gen beim Pro­dukt über die Mon­ta­ge­freund­lich­keit und Ver­pa­ckung bis zum Hand­tuch­ha­ken – unter Aspek­ten des Uni­ver­sal Design aus­ge­ar­bei­tet. Inso­fern ist es kei­ne Über­ra­schung, dass das KER­MI-Pro­dukt die Aus­zeich­nung UNI­VER­SAL DESIGN GOLD im Rah­men der ISH 2019 in Frank­furt ver­lie­hen bekam. KER­MI enga­giert sich seit vie­len Jah­ren kon­se­quent in der Wei­ter– und Neu­ent­wick­lung von Dusch­sys­te­men, teilt die­ses Know-How in For­schungs­pro­jek­ten wie Der Raum – Das Bad und stellt die Ergeb­nis­se auf Leit­mes­sen der Sani­tär- und Pfle­ge­bran­che vor. Geleb­tes Uni­ver­sal Design!

Aeris GmbH, Haar bei München

„Kon­se­quen­tes Uni­ver­sal Design“ beschreibt das Unter­neh­mens­pro­fil der Aeris GmbH ohne Über­trei­bung. Ob Swo­ops­ter, Muv­man, Numo oder die ent­las­ten­de Steh­mat­te Muv­mat. Um das Ziel gesun­des Sit­zen und gesun­des Arbei­ten zur errei­chen, wird von Desi­gnern wie Tobi­as Cara­tio­la oder Mar­tin Bal­len­dat kon­se­quent Uni­ver­sal Design umge­setzt. Dies führ­te bereits zu meh­re­ren Aus­zeich­nun­gen mit dem UNI­VER­SAL DESIGN AWARD oder als UNI­VER­SAL DESIGN Expert.

Vauth-Sagel Sys­tem­tech­nik GmbH & Co. KG, Brakel-Erkeln

Unter­neh­men, die Uni­ver­sal Design umset­zen, brau­chen einen lan­gen Atem, um sich vom Anbie­ter­markt abzu­set­zen. Vauth Sagel hat die­sen Weg mit Aus­dau­er, Beharr­lich­keit und Krea­ti­vi­tät erfolg­reich beschrit­ten. Wenn Sys­tem­lö­sun­gen nicht nur tech­nisch, son­dern auch ästhe­tisch gelin­gen und zudem auch nach der Mon­ta­ge das Leben und Woh­nen für nahe­zu alle Nutzer*innen kom­for­ta­bler wer­den lässt, ist das bei der Vauth Sagel gelun­gen. Vauth Sagel gehört zu den Erstunterzeichner*innen der Wei­ma­rer Erklä­rung zum Uni­ver­sal Design, inves­tier­te in For­schungs­vor­ha­ben und Work­shops mit Fachournalist*innen aller Kon­ti­nen­te und ent­wi­ckel­te ein inter­nes Lab. Das Enga­ge­ment wur­de viel­fach mit dem UNI­VER­SAL DESIGN AWARD aus­ge­zeich­net und beweist, dass Uni­ver­sal Design mehr ist als eine gelun­ge­ne Oberfläche.

burg­bad GmbH, Schmallenberg

Im Ver­gleich zu der Uni­ver­sal Design Geschich­te ande­rer Unter­neh­men ist die burg­bad GmbH fast noch ein New­co­mer, der es aller­dings in sich hat. Moti­viert durch eine mit den Uni­ver­sal Design Award aus­ge­zeich­ne­te Mas­ter­ar­beit und der Her­aus­for­de­rung, Pro­duk­te im Kon­text des demo­gra­phi­schen Wan­dels zu ent­wi­ckeln, setz­te sich das Unter­neh­men ver­stärkt mit den Para­me­tern des Uni­ver­sal Design aus­ein­an­der. Work­shops mit älte­ren Nutzer*innen und Stu­die­ren­den des Lehr­stuhls für Indus­tri­al Design sowie die Ver­ga­be von Semes­ter­pro­jek­ten an der Hoch­schu­le Han­no­ver (Prof. Patrick Frey) führ­ten zur Aner­ken­nung in der Bran­che und meh­re­re Design­aus­zeich­nun­gen (u.a. UNI­VER­SAL DESIGN expert 2019 und 2020).

Küff­ner Aluz­ar­gen GmbH & Co. OHG, Rheinstetten

Das Unter­neh­men Küff­ner steht für eine ste­ti­ge Imple­men­tie­rung des Uni­ver­sal Design in einem mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men. Mit Weit­blick und Enga­ge­ment ent­stan­den aus Dia­lo­gen mit den Nutzer*innen Pro­duk­te mit einem hohen Anspruch an Qua­li­tät, Wer­tig­keit, Sicher­heit und Funk­tio­na­li­tät. Das Unter­neh­men betei­lig­te sich an For­schungs­pro­jek­ten des Lehr­stuhls für Indus­tri­al Design der TU Mün­chen („Der Raum – Das Bad“), betreu­te Semes­ter­pro­jek­te inhalt­lich und finan­zi­ell, ist Mit­glied des Uni­ver­sal Design Forum e.V. und mehr­fa­cher Gewin­ner der UNI­VER­SAL DESIGN competition.

Her­zog­säg­müh­le, Peiting

Die unge­wöhn­li­che dia­ko­ni­sche Ein­rich­tung Her­zog­säg­müh­le bei Peit­ing in Ober­bay­ern ist ein Ort, an dem sich Dienst­leis­tun­gen, Betreu­ung, Aus­bil­dung, Arbeits­plät­ze und Woh­nen für Men­schen ver­bin­den, die aus ver­schie­de­nen Grün­den Unter­stüt­zung benö­ti­gen, um ihr Recht auf sozia­le Teil­ha­be wahr­neh­men zu kön­nen. Seit mehr als zehn Jah­ren set­zen sich Rai­ner Lan­ger und Marc Sie­ling für die Umset­zung der Uni­ver­sal Design Kri­te­ri­en in der Ent­wick­lung neu­er Eigen­pro­duk­te ein. Her­zog­säg­müh­le gehört zu den Mit­ent­wick­lern des MCBW-Shop „our­su­per­s­to­re“ und stellt jedes Jahr einen gro­ßen Teil der Con­su­mer Jury der UNI­VER­SAL DESIGN com­pe­ti­ti­on. Außer­dem ist die Her­zog­säg­müh­le Mit­glied des Uni­ver­sal Design Forum e.V.

Bei der Ent­wick­lung der neu­en mecha­ni­schen Werk­statt wur­den nach einem par­ti­zi­pa­ti­ven Uni­ver­sal Design Thin­king Work­shop nahe­zu alle Impul­se der Aus­zu­bil­den­den, Anleiter*innen, Ver­wal­tungs­mit­ar­bei­ten­den und der Sozi­al­dienst umge­setzt. Jun­ge Men­schen mit spe­zi­fi­schen Erfor­der­nis­sen in der beruf­li­chen Qua­li­fi­zie­rung haben für sich und ihrer Nachfolger*innen eine außer­ge­wöhn­li­che Arbeits­at­mo­sphä­re geschaf­fen. Uni­ver­sal Design vom Feinsten!