15. Mai 2020

Samm­lungs­prä­sen­ta­ti­on „Mixed Zone“

im Neu­en Museum

Im neu ein­ge­rich­te­ten Erd­ge­schoss zeigt das Neue Muse­um die brand­neue Samm­lungs­prä­sen­ta­ti­on „Mixed Zone“, die in Koope­ra­ti­on mit der Neu­en Samm­lung vor­ge­stellt wer­den kann. Die Prä­sen­ta­ti­on zeigt einen inten­si­ven Dia­log zwi­schen Kunst und Design und ist Teil des Pro­gramms 2020*20 zum 20-jäh­ri­gen Jubi­lä­um des Neu­en Muse­ums. Füh­run­gen und Ver­an­stal­tun­gen dür­fen der­zeit zwar nicht statt­fin­den, doch für einen Rund­gang in der Prä­sen­ta­ti­on bie­tet das Neue Muse­um ein kos­ten­lo­ses Begleit­heft an. Zusätz­lich ste­hen don­ners­tags von 16 bis 20 Uhr sowie sonn­tags von 12 bis 18 Uhr Kunst­ver­mitt­le­rin­nen und ‑ver­mitt­ler für Fra­gen bereit.

Die Gren­zen zwi­schen Kunst und Design zei­gen sich offe­ner denn je und die Pra­xis von Kunst­schaf­fen­den und Gestal­ten­den kennt kei­ne Hier­ar­chien mehr. Ent­spre­chend kann sich an ver­schiedenen Stel­len der Schau Ver­un­sicherung über den Sta­tus der Ex­po­nate ein­stel­len: Ist das Kunst oder Design? Doch letzt­lich spielt die­se Fra­ge kei­ne Rol­le mehr. Mit Tilo Schulz konn­te für die räum­liche Insze­nie­rung ein idea­ler Part­ner gefun­den wer­den, des­sen eige­nes Schaf­fen eben­falls zwi­schen Kunst und Gestal­tung oszilliert.

In die­ser gemein­sa­men Aus­stel­lung des Neu­en Muse­ums und der Neu­en Samm­lung wer­den verschie­dene Fel­der abge­steckt. Dabei sprengt das Zusam­men­spiel von Kunst und Design alle kunst­histo­rischen Kate­go­rien, es ent­steht ein asso­zia­ti­ver, inspi­rie­ren­der Dialog.

Die Samm­lungs­präsentation grup­piert sich um neun thema­tische Clus­ter, die bele­gen, dass Kunst und Design sich oft ganz ähn­li­chen Fra­ge­stel­lun­gen und Her­aus­for­de­run­gen gegen­über­se­hen. Die Titel der Räu­me deu­ten an, wel­che Leit­idee die Aus­wahl der Wer­ke und Objek­te bestimm­te. Sie span­nen einen wei­ten Bogen von grund­le­genden Dimen­sio­nen der Form bis zu ver­schie­de­nen Aspek­ten unse­rer Zivilisation.

Die Gestal­tung von Gesell­schaft durch archi­tek­to­ni­sche Prin­zi­pi­en fin­det sich in der als „Kon­struk­tio­nen“ be­zeich­ne­ten Grup­pie­rung. Die The­men „Exis­tenz“ und „Per­spek­ti­ven“ schlie­ßen hier an und erwei­tern das Feld um Aus­bli­cke in die Zukunft mit Aspek­ten der Arbeit und Umwelt. Letz­te­res poin­tiert das Kapi­tel „Res­sour­cen“ als Refle­xi­on eines selbst­kri­ti­schen Han­delns. Unter dem Stich­wort „Terri­to­rien“ zei­gen die Objek­te die Span­nung­en, die natio­na­le Iden­ti­tä­ten und Inter­es­sen ver­ur­sa­chen und immer wie­der im Kon­flikt aus­han­deln. Dane­ben las­sen die The­men „Geo­me­trien“, „Refe­ren­zen“ und „Kör­per“ offen­kun­dig wer­den, dass ästhe­ti­sches Gestal­ten, frei­es wie ange­wand­tes, Struk­tu­ren und Stra­te­gien teilt. Genau dies zeigt die Nähe der Disziplinen.

Eine Son­der­rol­le spielt der „Inter­ak­tio­nen“ beti­tel­te Raum, in dem ein von dem Nürn­ber­ger Künst­ler Win­fried Bau­mann gestal­te­ter Wagen zum Mit­tel­punkt und zur Büh­ne von Ange­boten der Kunst­ver­mitt­lung wird. Auch dies ist ein Novum: Der Dia­log mit dem Publi­kum erhält einen sicht­ba­ren Ort inmit­ten der Aus­stel­lung, ja wird selbst zum Gegen­stand der Ausstellung.

Foto: Neu­es Muse­um (Annet­te Kradisch)