15. Januar 2024

Nach­hal­ti­ge Pro­duk­te sol­len die Norm werden

Neue EU-Öko­de­sign-Ver­ord­nung

Eine neue Öko­de­sign-Ver­ord­nung vom Dezem­ber 2023 soll nach­hal­ti­ge Pro­duk­te zur Norm auf dem EU-Markt machen und ihre Umwelt- und Kli­ma­aus­wir­kun­gen ins­ge­samt ver­rin­gern. Mit der neu­en Ver­ord­nung wird der bestehen­de Öko­de­sign-Rah­men auf zwei­er­lei Wei­se erwei­tert: ers­tens soll eine mög­lichst brei­te Palet­te von Pro­duk­ten abge­deckt wer­den; und zwei­tens gege­be­nen­falls den Anwen­dungs­be­reich der Anfor­de­run­gen, denen die Pro­duk­te genü­gen müs­sen, erweitern.

Das neue Gesetz wird auf der bestehen­den Öko­de­sign-Richt­li­nie auf­bau­en, die seit fast 20 Jah­ren erfolg­reich zur Ver­bes­se­rung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz von Pro­duk­ten in der EU geführt hat. Sie wird es ermög­li­chen, Leis­tungs- und Infor­ma­ti­ons­an­for­de­run­gen für wich­ti­ge Pro­duk­te, die in der EU in Ver­kehr gebracht wer­den, schritt­wei­se festzulegen.

Die bis­he­ri­ge Öko­de­sign-Richt­li­nie galt nur für ener­gie­ver­brauchs­re­le­van­te Pro­duk­te. Der Anwen­dungs­be­reich der neu­en Öko­de­sign-Ver­ord­nung umfasst nun fast alle Produkte.

Die Kom­mis­si­on wird eine Lis­te von Pro­duk­ten anneh­men und regel­mä­ßig aktua­li­sie­ren, die auf der Grund­la­ge einer gründ­li­chen Ana­ly­se und von Kri­te­ri­en, ins­be­son­de­re im Zusam­men­hang mit den Klima‑, Umwelt- und Ener­gie­ef­fi­zi­enz­zie­len der EU, ermit­telt wurden.

Auf die­se Wei­se will die Kom­mis­si­on für Bere­chen­bar­keit und Trans­pa­renz sor­gen, wel­che Pro­duk­te dann erfasst wer­den. Vor­rang erhal­ten hoch­wirk­sa­me Pro­duk­te, dar­un­ter Tex­ti­li­en (ins­be­son­de­re Beklei­dung und Schu­he), Möbel (ein­schließ­lich Matrat­zen), Eisen und Stahl, Alu­mi­ni­um, Rei­fen, Far­ben, Schmier­stof­fe und Che­mi­ka­li­en sowie ener­gie­be­zo­ge­ne Pro­duk­te, IKT-Pro­duk­te und ande­re Elektronikprodukte.

Die neu­en Öko­de­sign-Anfor­de­run­gen wer­den über die Ener­gie­ef­fi­zi­enz hin­aus­ge­hen und die Kreis­lauf­wirt­schaft för­dern. Sie decken unter ande­rem Fol­gen­des ab:

  • Halt­bar­keit, Wie­der­ver­wend­bar­keit, Nach­rüst­bar­keit und Repa­rier­bar­keit von Produkten
  • Vor­han­den­sein che­mi­scher Stof­fe, die die Wie­der­ver­wen­dung und das Recy­cling von Mate­ria­li­en verhindern
  • Ener­gie und Ressourceneffizienz
  • Rezy­klat­an­teil
  • CO2- und Umweltfußabdruck
  • ver­füg­ba­re Pro­dukt­in­for­ma­tio­nen, ins­be­son­de­re ein digi­ta­ler Produktpass.

Die neue Ver­ord­nung ent­hält auch neue Maß­nah­men, um der Ver­nich­tung unver­kauf­ter Ver­brau­cher­pro­duk­te ein Ende zu setzen.