18. März 2021

Licht­blick: Gelun­ge­ner Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess der 10. MCBW

Die jähr­li­che Munich Crea­ti­ve Busi­ness Week (MCBW) beging die­ses Jahr ihr zehn­jäh­ri­ges Jubi­lä­um – und das größ­ten­teils digi­tal und hybrid. Dafür hat der größ­te Desi­gn­event Deutsch­lands an neun Tagen eine vir­tu­el­le lan­ge Woche des Designs ver­an­stal­tet und mit einem neu geschaf­fe­nen digi­ta­len „Raum“ nicht nur geo­gra­fi­sche und zeit­li­che Bar­rie­ren auf­ge­bro­chen, son­dern auch kom­plett neue For­ma­te auf den Weg gebracht. Rund 35.000 Besucher*innen bei über 120 digi­ta­len und hybri­den Work­shops, Kon­fe­ren­zen, Sym­po­si­en, Web­i­na­ren, Aus­stel­lun­gen sowie Streams – das ist die vor­läu­fi­ge Bilanz. Die MCBW gilt damit als bei­spiel­haf­ter Licht­blick in der Coro­na-Pan­de­mie und zeigt ein­mal mehr die Bedeu­tung und Strahl­kraft der Krea­tiv- und Kul­tur­wirt­schaft auf.

Mat­thi­as Horx: Designer*innen als Agent*innen der Zukunftsgestaltung 

Das Schwer­punkt­the­ma der dies­jäh­ri­gen MCBW war „Sha­ping futures by Design“ – hier­zu hat der Zukunfts­for­scher und Grün­der des Zukunfts­in­sti­tuts Mat­thi­as Horx beim digi­ta­len MCBW Emp­fang aus der BMW Welt in einem Vor­trag den rück­wärts­ge­wand­ten Blick auf die Zukunft in Form der „Re-Gno­se“ erklärt: „Es kann hilf­reich sein, geis­tig ins Mor­gen zu sprin­gen und uns rück­wärts zu fra­gen, wie wir dort hin­ge­kom­men sind. Durch die Re-Gno­se tre­ten wir in eine pro­duk­ti­ve Bezie­hung zur Zukunft. Designer*innen neh­men dabei die wich­ti­ge Rol­le von Agent*innen ein, indem sie die Gesell­schaft und Indus­trie auf dem Weg dort­hin begleiten.“

10 Jah­re MCBW: Ein gelun­ge­ner Transformationsprozess

Fin­det die MCBW nor­ma­ler­wei­se haupt­säch­lich im Münch­ner Stadt­ge­biet und in der Part­ner­re­gi­on Lands­hut statt, hat sie sich die­ses Jahr zum zehn­jäh­ri­gen Jubi­lä­um eine vir­tu­el­le Platt­form eröff­net, die auch in Zukunft teil­wei­se fort­ge­führt wer­den wird: „Die MCBW und unse­re Bran­che leben von dem per­sön­li­chen Aus­tausch und Netz­wer­ken vor Ort. Nichts­des­to­trotz sehen wir die Ver­bin­dung von Ana­log und Digi­tal auch künf­tig als gro­ße Berei­che­rung an – dar­über ist es uns zum Bei­spiel mög­lich, unse­re Com­mu­ni­ty auf natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Ebe­ne noch stär­ker zu erwei­tern und eine neue Form der Ver­net­zung zu schaf­fen. Zusätz­lich kön­nen durch die Kom­bi­na­ti­on von Digi­ta­lem und Ana­lo­gen neue For­ma­te mit einem noch grö­ße­ren Mehr­wert ent­ste­hen“, sagt Lisa Braun, Lei­te­rin der MCBW.

Neue For­ma­te: Ver­bin­dung von Digi­tal und Analog

Ein erfolg­rei­ches Bei­spiel für ein neu­es For­mat war der DESIGN­WALK, der gut ange­nom­men wur­de und posi­ti­ves Feed­back ern­te­te: Der Spa­zier­gang ver­band ver­schie­de­ne ana­lo­ge Sta­tio­nen im Münch­ner Kunst­are­al wie die Video­in­stal­la­ti­on DIS CON­NEC­TED oder den Aus­stel­lungs­con­tai­ner MCBW POP UP und bot an jeder Sta­ti­on einen QR-Code mit digi­ta­len Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen wie Inter­views an. Für den Spa­zier­gang, der zu jeder Tages­zeit an den neun Tagen ohne Anmel­dung gegan­gen wer­den konn­te, war ledig­lich ein Smart­phone notwendig.

Auch die inter­ak­ti­ve Licht­in­stal­la­ti­on von Jan Kuck und die Video-Per­for­man­ces von Miro Crae­mer im West­park waren ein gelun­ge­nes Bei­spiel für die Ver­bin­dung von Ana­log und Digi­tal: Über die Web­site timematters.art konn­ten Kunst­be­geis­ter­te, Fami­li­en und Spaziergänger*innen ihre Her­zens­wün­sche auf die Fra­ge „What would you chan­ge?“ ein­schi­cken und ihre Ant­wor­ten vor Ort auf den Was­ser-Screen pro­ji­zie­ren las­sen. Die meis­ten Besucher*innen ver­zeich­ne­ten aller­dings die ver­schie­de­nen digi­ta­len Kon­fe­ren­zen, Work­shops und Live­streams auf der MCBW Website.

Gesell­schaft­li­cher und wirt­schaft­li­cher Wert der MCBW 

Hubert Aiwan­ger, Baye­ri­scher Staats­mi­nis­ter für Wirt­schaft, Lan­des­ent­wick­lung und Ener­gie betont: „Die MCBW ist ein ganz beson­ders, wich­ti­ger Licht­blick für die Kul­tur- und Krea­tiv­wirt­schaft. Der rege Zuspruch für die vie­len digi­ta­len For­ma­te stimmt mich opti­mis­tisch für die Zukunft. Ins­be­son­de­re die gro­ße Band­brei­te der The­men zeigt, wie wich­tig die Bran­che für die Bewäl­ti­gung der vie­len aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen ist. Ich freue mich sehr, dass wir als Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um die­ses Bran­chen­tref­fen jedes Jahr unterstützen!“

Mit einer Brut­to­wert­schöp­fung von 20,3 Mrd. Euro betrug der Anteil der Krea­tiv- und Kul­tur­wirt­schaft in Bay­ern 3,6 Pro­zent der gesam­ten Wert­schöp­fung Bay­erns. Damit erzielt sie nach der Auto­mo­bil­bran­che mit 7,9 Pro­zent und dem Gesund­heits­we­sen mit 7,7 Pro­zent den dritt­höchs­ten Bei­trags­wert unter den Ver­gleichs­bran­chen (Baye­ri­sches Staats­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft, Lan­des­ent­wick­lung und Ener­gie (Hg.): Zwei­ter Baye­ri­scher Kul­tur- und Krea­tiv­wirt­schafts­be­richt. Nürn­berg 2020).

Save the Date: Die nächs­te MCBW wird vom 5.3. bis 13.3.2022 stattfinden.