Digital Nature – Lebensweisen der Zukunft
Die digitale Transformation bedeutet für den Menschen, dass sein Leben und Wirken durch Digitalisierung und Innovation ergänzt oder beeinflusst wird. Die Ausstellung „Digital Nature“ gibt dazu neun mögliche Antworten, wie diese Veränderungen aussehen können, welche Innovationen die Arbeit erleichtern oder unser Leben erweitern können. bayern design, das Kompetenzzentrum für Gestaltung des Freistaats Bayern, präsentiert gemeinsam mit dem Flughafen München die Projekte bayerischer Unternehmen und Forschungseinrichtungen und zeigt den aktuellen Stand von Wissenschaft, Wirtschaft und Design. Ergänzt wird die Ausstellung „Digital Nature“ durch die LabCampus GmbH. Diese plant ein einzigartiges, als Smart City konzipiertes Innovationszentrum, auf dem Gelände des Flughafen München, wo Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Start-ups und Kreative neue Produkte entwickeln, testen und präsentieren können.
Die neun Exponate zeigen Zukunftsvisionen aus den Bereichen Wearables, Automatisierung, Biodesign, Arbeitswelten der Zukunft und Demokratisierung von Gestaltung.
Im Bereich Wearables stellt Felix Pöttinger Design einem tragbaren Biosensor namens „TRAKA“ für Extremsportler vor, der die Emotionen der Sportler interpretieren lernt und ihnen hilft, mit diesen Erkenntnissen ihre Handlungsabläufe zu optimieren. „The Blue Pearl“ ist ein echter Perlenohrring mit integriertem Headset von Nova Products. Per Bluetooth verbindet sich das Mobiltelefon mit dem Ohrring und erlaubt es der Trägerin elegant auszusehen und weiterhin mit freien Händen zu arbeiten. Der intelligente Arbeitshandschuh „ProGlove-Mark“ von Workaround wird in der Logistik und Produktion eingesetzt und steht an der Schnittstelle von den Bereichen Wearable und Automatisierung. Der Handschuh scannt Barcodes und 3D-Codes und gibt direktes optisches, akustisches und haptisches Feedback. Sofort weiß der Werker, ob der Arbeitsschritt korrekt ausgeführt wurde, ohne ständig auf ein Display zu schauen.
Weitere Beispiele für Automatisierungen sind die Projekte vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, das sich mit Robotik beschäftigt. „Rollin‘ Justin“ ist eine Plattform für die Forschung im Bereich der Servicerobotik. Seine Einsatzgebiete sind insbesondere der Haushalt und die Assistenz von Astronauten im Weltraum. „MIRO“ ist ein vielseitig einsetzbarer Roboterarm für medizinische Anwendungen. Seine kompakten Maße und sein geringes Gewicht ermöglicht es ihn als chirurgischen Assistenten am OP-Tisch einzusetzen.
Sportshirts, Laufschuhe und anpassungsfähige Verpackungen aus dem Labor des Massachusetts Institute of Technology (MIT) Design Lab und PUMA präsentieren ihre Ergebnisse zur Methode Biodesign: Die Produkte sind durchsetzt von lebenden Materialien wie Algen oder Bakterien und sollen die Leistungsfähigkeit eines Sportlers steigern. Die Strukturveränderung der lebenden Zellen wird digital ausgewertet, der Sportler passt dementsprechend seine Aktivität an.
FLUID Design hat für das Unternehmen Konica/Minolta einen digitalen Arbeitsplatz der Zukunft entwickelt, „Workplace Hub“: Auf einer IT-Plattform sind Hardware, Software und ein ganzes Ökosystem an Applikationen sowie Services zusammengefasst. Der Workplace Hub ist offen, innovativ und flexibel gestaltet und erlaubt jedem Nutzer eine dynamische und spezialisierte Bedienung. Das Unternehmen BioID hat mit „Face Liveness Detection“ eine Live-Gesichtserkennungssoftware entwickelt, mit der man echte Gesichter und von Fälschungen unterscheiden kann.
Die digitale Konfigurationsmöglichkeit des Exponates „Stool around the World“ von Yves Ebnöther zeigt exemplarisch das Potenzial einer vernetzten, aber lokalen Produktion, eine Demokratisierung der Gestaltung ist hier möglich gemacht. Der zugrundeliegende, parametrische Konfigurator erlaubt die Verwandlung eines Brettes jeglichen Ausmaßes in einen Hocker so präzise, dass das Möbel ohne Klebstoff zusammengesteckt werden kann. Durch die Variation entstehen spielerisch neue Typologien, vom Hocker zur Bank, zum Tisch oder zum Bett.
„Digital Nature“ ist die zweite Ausstellung der fünfteiligen Reihe „Bayern gestaltet“ und wird vom 8. März bis 15. Mai 2019 im Terminal 2, Ebene 04, südlicher Check-In-Bereich, zu sehen sein. Ende Juni folgt die bayern design Ausstellung „Discoverers“. Weitere Themen der bis Anfang 2020 laufenden Ausstellungsreihe werden „Well Connected“ und „Smart Living“ sein.
Bild: Digital Nature, Ausstellung am Flughafen München, TRAKA (Biosensor für Extremsportler), Felix Pöttinger Design