19. Juli 2024

fit for future

Recap zum busi­ness panel

Fit for future – hin­ter unse­rem Event­ti­tel steckt die Über­zeu­gung, dass Unter­neh­men, die auf Design set­zen, beson­ders erfolg­reich sind und opti­mis­tisch in die Zukunft bli­cken. Bei unse­rem busi­ness panel am 17. Juli in der IHK Schwa­ben sind wir mit unse­ren Spea­k­ern Jan Erik-Baars, Rai­ner Maria Wag­ner und Max Mödin­ger, der Fra­ge nach­ge­gan­gen, wie Design zu einem Erfolgs­fak­tor im Unter­neh­men wird.

Was kann Design im Unternehmen?

Aber was ist eigent­lich Design und vor allem, was kann es in einem Unter­neh­men kon­kret bewir­ken? Das hat unse­re Mode­ra­to­rin Maren Mart­schen­ko (übri­gens selbst Mar­ken­be­ra­te­rin) im Lau­fe der Ver­an­stal­tung zusam­men mit dem Ple­num her­aus­ge­ar­bei­tet. Design wird zwar oft mit „Schön­heit“ asso­zi­iert, doch tat­säch­lich steckt im Design noch viel mehr: Rich­tig ein­ge­setzt, trägt es zum kom­mer­zi­el­len Erfolg, genau­so wie zur Kun­den­zu­frie­den­heit und Resi­li­enz bei.

„Men­schen kau­fen nicht das Manage­ment eines Unter­neh­mens, son­dern das Design!“

Mit gutem Design kann man sich selbst in einem gesät­tig­ten Markt durch­set­zen: Prof. Jan-Erik Baars, frü­her Indus­trie­de­si­gner bei Phil­ips, heu­te Pro­fes­sor für Design­ma­nage­ment, weiß, wie er sich die Auf­merk­sam­keit auf dem Podi­um sichert. Auf empi­ri­scher Grund­la­ge führt er aus, was erfolg­rei­che Unter­neh­men in Sachen Design aus­zeich­net: Sie haben ver­stan­den, wie man durch Design Kun­den begeis­tert und wis­sen um die Bedeu­tung von Mar­ken­wer­ten und Repu­ta­ti­on. Damit das gelingt müs­sen Manage­ment und Design im Unter­neh­men zusam­men­kom­men: Das heißt so viel, dass das Manage­ment best­mög­li­che Vor­aus­set­zun­gen schaf­fen muss, damit das Design im Unter­neh­men opti­mal wir­ken kann. Jan-Erik Baars nennt das die „Design­fä­hig­keit“ eines Unter­neh­mens. Übri­gens: Dem­nächst wer­den wir einen Online­test vor­stel­len, mit dem man rasch ein­se­hen kann, wie es um das Design im Unter­neh­men steht. Infos in Kür­ze auf unse­rer Webseite.

Fami­li­en­un­ter­neh­men, fit für die Zukunft gemacht.

Rai­ner Maria Wag­ner und Max Mödin­ger sind Geschäfts­füh­rer in ihren jewei­li­gen Fami­li­en­un­ter­neh­men. Bei­de haben in ihren Häu­sern kräf­tig umge­baut und das mit beacht­li­chem Erfolg: Ihre Mar­ken wag­ner living und schlaf­gut ste­hen für Qua­li­tät, spre­chen ihre Ziel­grup­pen attrak­tiv an und neh­men Nach­hal­tig­keit ernst. Kein Wun­der, dass hier auch die Absatz­zah­len stim­men und die Unter­neh­mer zuver­sicht­lich in die Zukunft bli­cken. So unter­schied­lich die bei­den Häu­ser sein mögen, ihre Ein­stel­lung zum Design ist die­sel­be und hier liegt ihr Schlüs­sel zum Erfolg.

Wag­ner hat die tra­di­tio­nel­le Stuhl­mar­ke sei­nes Groß­va­ters in die Gegen­wart gebracht. Mög­lich wur­de die­se neue Gene­ra­ti­on von Hash­tagSitz­mö­beln durch die Zusam­men­ar­beit mit dem Münch­ner Desi­gner Ste­fan Diez, das Ergeb­nis ver­bin­det ergo­no­mi­schen Sitz­kom­fort mit anspre­chen­der Gestaltung.

Bei Ein­tritt in das Fami­li­en­un­ter­neh­men hat Mödin­ger, damals Ende zwan­zig, rasch erkannt, dass ein Wei­ter­ma­chen wie bis­her kaum mög­lich ist. Zusam­men mit dem Desi­gner Chris­ti­an Zan­zot­ti und dem Stu­dio Abc&D hat er eine öko­lo­gi­sche Ver­pa­ckung für sei­ne Pro­duk­te ent­wi­ckelt, das Ange­bot pro­fi­liert und sei­ne Shop-in-Shops ordent­lich auf­ge­mö­belt. Sei­ne Devi­se ist klar: Beim Umbau muss man Durch­hal­te­ver­mö­gen beweisen.

Fami­li­en­un­ter­neh­men sind im Vorteil

In der anschlie­ßen­den Podi­ums­dis­kus­si­on wur­de die Run­de durch Lau­ra Mar­we­de von TEAM23 aus Augs­burg ver­stärkt. Nach einer diplo­ma­ti­schen Lauf­bahn hat sie sich dem Design zuge­wen­det und ver­ant­wor­tet die The­men UX-Design und Stra­te­gie in ihrer Agen­tur. Damit ist sie eine her­vor­ra­gen­de Ver­mitt­le­rin, um ver­schie­de­ne Sei­ten in einem Unter­neh­men mit­zu­neh­men, Inter­es­sen zu ver­bin­den. In der Fol­ge ent­spann sich eine mun­te­re Dis­kus­si­on über Diplo­ma­tie und Design in der Unter­neh­mens­welt. Die drei Spea­k­er beton­ten dabei die Not­wen­dig­keit der kla­ren Wor­te und sahen dabei Fami­li­en­un­ter­neh­men im Ver­gleich zu Groß­kon­zer­nen im Vor­teil. Direk­te Anspra­che und kur­ze Wege kön­nen den Umbau eines Unter­neh­mens durch Design erleichtern.

Design als Inves­ti­ti­on in die Zukunft

Das busi­ness panel schließt mit der Erkennt­nis, dass Design kein kos­me­ti­scher Kor­rek­tor von Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen, son­dern eine gebe­leb­te Hal­tung im Unter­neh­men ist, die sich auch bezahlt macht. Das kos­tet manch­mal Geduld und Abstri­che an ande­rer Stel­le. Aber es lohnt sich. Das beton­te auch Rai­ner Maria Wag­ner, der mit sei­nem Unter­neh­men rund 450 Men­schen beschäf­tigt: „Design ist eine Inves­ti­ti­on in die Zukunft des Unternehmens“.

Das war unser Programm

14:00 Begrü­ßung
14:15 Prof. Jan-Erik Baars: „Mit Design­fä­hig­keit zum Erfolg“
14:50 Prof. Dr. Rai­ner Maria Wag­ner: „Aben­teu­er Design – Mar­ke | Neu | Denken“
15:15 Max Mödin­ger: „schlaf­gut 2.0. Wie Design zu einer klei­nen Revo­lu­ti­on füh­ren kann“
15:40 Podi­ums­dis­kus­si­on mit allen Speaker:innen und Lau­ra Mar­we­de von TEAM23
16:15 Networking
17:00 Ende

Mode­ra­ti­on: Maren Martschenko

Nadi­ne Kus­sin­ger und Kili­an Fabich von bay­ern design haben den Event mög­lich gemacht.

Jan-Erik Baars

Prof. Jan-Erik Baars begann 1990 sei­ne Lauf­bahn als Indus­trie-Desi­gner bei Phil­ips in den Nie­der­lan­den. Dort gestal­te­te er medi­zi­ni­sche Sys­te­me, Leuch­ten und Unter­hal­tungs­elek­tro­nik. Zuletzt war er als Design­chef ver­ant­wort­lich für die Spar­te Klein­elek­tro­nik. 2009 wech­sel­te er zur Tele­kom als Lei­ter des Design­ma­nage­ments. Seit 2011 ist er selbst­stän­di­ger Stra­te­gie­be­ra­ter und berät Unter­neh­men in der Stei­ge­rung ihrer Effek­ti­vi­tät durch ver­bes­ser­ten Ein­satz von Design. Eben­falls lei­tet er seit 2011 die Stu­di­en­rich­tung Design­ma­nage­ment an der Hoch­schu­le Luzern und forscht im Bereich Design und Mar­ke. Seit vie­len Jah­ren schreibt und publi­ziert er zu Fra­ge­stel­lun­gen rund­um Design und Manage­ment. 2018 erschien sein Buch „Lea­ding Design“ (Vah­len Verlag).

Max Mödin­ger

Max Mödin­ger wur­de 1991 als Enkel des schlaf­gut-Grün­ders und Erfin­ders des Spann­bett­la­kens Wolf­gang Mat­heis gebo­ren. Nach Abschluss sei­nes Bache­lors und Mas­ters of Manage­ment in Mün­chen und Fried­richs­ha­fen ist er seit 2019 bei schlaf­gut aktiv mit an Bord – und heu­te als COO getreu der Unter­neh­mens­tra­di­ti­on dabei, die Schlaf­welt auf ein Neu­es von Grund auf zu revolutionieren.

Rai­ner Wagner

Prof. Dr. Rai­ner Maria Wag­ner, Jahr­gang 1965, stu­dier­te Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten an der Uni­ver­si­tät Augs­burg (Abschluss Diplom-Öko­nom 1989). Pro­mo­ti­on zum Dr. rer. pol. 2003 an der TU in Dort­mund. Seit 1991 ist er für die Top­star GmbH tätig, seit 2000 geschäfts­füh­ren­der Gesell­schaf­ter, seit 2014 als Mehr­heits­ge­sell­schaf­ter zusam­men mit sei­nem Bru­der Peter. Top­star ist einer der füh­ren­den Sitz­mö­bel­her­stel­ler in Euro­pa, beschäf­tigt 450 Mit­ar­bei­ter und erwirt­schaf­tet ca. 100 Mio. Euro Jah­res­um­satz. Das Unter­neh­men ist am Markt bekannt unter den Mar­ken TOP­STAR, SIT­NESS und der Pre­mi­um-Brand WAGNER.

Maren Mart­schen­ko

Maren Mart­schen­ko arbei­tet seit 2009 als frei­be­ruf­li­che Mar­ken­be­ra­te­rin für Solopreneur:innen, Start-ups und klei­ne Unter­neh­men. Ihre Hal­tung: Mar­ken als wirt­schaft­li­che und ver­bin­den­de Ein­heit sind prä­de­sti­niert dafür, zu Gestal­tern der Gesell­schaft wer­den. Das sind für sie trans­forming brands.  Sie ist Autorin des Buchs „Design ist mehr als schnell mal schön“.  2024 wur­de sie vom Insti­tut für Digi­ta­li­sie­rung und Nach­hal­tig­keit als Unter­neh­me­rin der Zukunft aus­ge­zeich­net. Frei­tags malt sie Kühe, das ist ihr Pas­si­on Project.

 

Lau­ra Marwede

Lau­ra Mar­we­de, Jahr­gang 1987, ist Head of UX & Stra­tegy bei der Digi­ta­l­agen­tur TEAM23, die Stand­or­te in Augs­burg und Ulm hat. Sie hat 2009 das dua­le Stu­di­um zur Diplo­ma­tin im Aus­wär­ti­gen Amt abge­schlos­sen und mit 22 dort ihr ers­tes Team gelei­tet. Anschlie­ßend folg­ten der M.A. Abschluss an der Hum­boldt-Uni­ver­si­tät zu Ber­lin in Nord­eu­ro­pa­stu­di­en und eine mehr­jäh­ri­ge For­schungs­tä­tig­keit zu Entre­pre­neur­ship und Fami­li­en­un­ter­neh­men. 2017 bis 2019 lei­te­te sie den Bereich Part­ner­schaf­ten bei dem Social Start-up Kiron Open Hig­her Edu­ca­ti­on in Ber­lin. Seit 2020 lei­tet sie bei TEAM23 ein Team mit 20 Designer:innen. Sie inter­es­siert sich vor allem für die Aus­wir­kun­gen von Design auf unse­ren All­tag und für The­men wie digi­ta­le Bar­rie­re­frei­heit und User Rese­arch. Sie enga­giert sich u.A. in der Ger­man UPA, dem Berufs­ver­band der deut­schen Usa­bi­li­ty und User Expe­ri­ence Professionals.

Eine Kooperation mit IHK Schwaben
Eine Kooperation mit IHK Schwaben

Was ist ein busi­ness panel?

Unse­re bay­ern design busi­ness panel rich­ten sich an Unternehmer:innen, CEOs, die Manag­ment­ebe­ne und Design Pro­fes­sio­nals. Gemein­sa­men mit Expert:innen aus der Wirt­schaft, Wis­sen­schaft und For­schung gehen wir aku­te Herauf­or­de­run­gen in der Unter­neh­mens­füh­rung an. Neben Vor­trä­gen und Podi­ums­dis­kus­sio­nen bie­ten unse­re Panel­ver­an­stal­tun­gen auch Gele­gen­hei­ten zum Netz­wer­ken und Ken­nen­ler­nen. Die Teil­nah­me steht allen offen und ist kos­ten­frei. Du inter­es­sierst Dich für eine Mit­glied­schaft im Trä­ger­ver­ein bay­ern design forum e.V. und möch­test uns bei die­sem Event ken­nen­ler­nen? Dann mel­de Dich an unter forum@bayern-design.de. Infor­ma­tio­nen zum Trä­ger­ver­ein fin­dest Du hier.