Die Auftragsvergaben der öffentlichen Hand sind ein komplexer Vorgang, sollen doch Steuergelder nicht verschwendet, sondern korrekt und effizient verwendet werden. Öffentliche Ausschreibungen sollen das wirtschaftlichste – und nicht etwa das billigste – Verfahren und Ergebnis sicherstellen. Trotzdem führen diese in der Designbranche immer wieder zu Irritationen, Frustrationen und blanker Empörung. So werden regelmäßig unbezahlte Vorleistungen, wie etwa Entwürfe oder Konzepte verlangt, die auch nach geltendem Recht bei vielen Ausschreibungen nicht zwangsläufig notwendig sind. Die ganze Breite der zur Verfügung stehenden Vergabearten werden in der bestehenden Praxis häufig nur unzureichend ausgeschöpft.
Der Deutsche Designtag, dem auch bayern design als korporatives Mitglied angehört, hat daher einen Praxis-Leitfaden zur Vergabe von öffentlichen Aufträgen in der Designbranche verfasst. Er fächert eindeutige und rechtssichere Wege auf, um Designleistungen fair auszuschreiben, und bietet kompetente Unterstützung für Bund, Länder und Kommunen, um verfügbare Ressourcen effizient einzusetzen. Denn die Entscheidung für die passende Vergabeart führt nicht nur zu besseren Ergebnissen, sondern spart auch erheblichen Arbeitsaufwand auf Seiten der Auslober wie der Designerinnen und Designer.
Die 36-seitige Broschüre beschäftigt sich im Schwerpunkt mit dem Bereich Kommunikationsdesign und kann als PDF kostenfrei in der Geschäftsstelle des Designtags per E‑Mail angefordert werden. Sie ist der erste Teil einer Reihe, die sich in zukünftigen Ausgaben mit weiteren Designfeldern wie Produkt- und Fashiondesign beschäftigen wird und wird bei eventuell veränderter Rechtslage laufend aktualisiert.