27. Juni 2024

piz­za for planet

Recap zum Event

Die Pin­sa war gut. Die Mes­sa­ge des Abends in Regens­burg auch: Was Nach­hal­tig­keit in Sachen Ernäh­rung angeht, kön­nen wir alle was tun und das geht oft ein­fa­cher als gedacht. Als Take Home Mes­sa­ge neh­men wir mit, dass Design kein Pro­dukt sein muss, denn mit Design­me­tho­den lässt sich auch das Ver­hal­ten von Men­schen neu­ge­stal­ten. Am 26. Juni kamen wir unter dem Titel piz­za for pla­net im Deggin­ger der Krea­tiv­be­hör­de Regens­burg zusam­men, um genau die­se Punk­te zu diskutieren.

Piz­zas künf­tig auch aus der Mehrwegschachtel

Inspi­rie­rend der Auf­tritt von Bar­ba­ra Zet­tel, die sich mit Aus­dau­er und Erfin­der­geist einem ech­ten All­tags­pro­blem annahm: Der fürch­ter­li­chen Umwelt­bi­lanz des Piz­za­kar­tons. 450 Mil­lio­nen Kar­tons lan­den jähr­lich allein in Deutsch­land auf dem Müll: eine Men­ge, die aus­rei­chen wür­de, das gan­ze Kolos­se­um auf­zu­fül­len. Mit tor­neró hat sie eine Mehr­weg­lö­sung ent­wi­ckelt: Aus syn­the­ti­schem Mate­ri­al im All­gäu gefer­tigt, kann ihre Ver­pa­ckung bis zu 500-mal wie­der­ver­wen­det wer­den. Das Gan­ze basiert auf einem Pfand­sys­tem. Übri­gens: In den tor­neró Schach­teln auf­be­wahrt, bleibt die Piz­za auch noch län­ger knusprig.

Gestal­tet wer­den kön­nen nicht nur Pro­duk­te, son­dern auch Verhaltensweisen

Mit Prof. Rosan Chow von der OTH Regens­burg war auch die Leh­re ver­tre­ten: In einem lei­den­schaft­li­chen Plä­doy­er stell­te sie klar, dass es oft gar kei­ne neu­en Pro­duk­te bedarf, son­dern vor allem klei­ne Ver­hal­tens­än­de­run­gen. Und genau hier wer­den die Designer:innen in die Ver­ant­wor­tung genom­men, denn Design bedeu­tet eben nicht nur die Gestal­tung von Kon­sum­pro­duk­ten, son­dern meint eben­so die Gestal­tung neu­er Ange­bo­te, die nach­hal­ti­ge Ver­hal­tens­wei­se ermög­li­chen. Was man dar­un­ter ver­steht? Rosan zeig­te am Bei­spiel einer BA-Arbeit einer ihrer Stu­den­tin­nen, dass manch­mal schon durch ein attrak­ti­ves Koch­buch, die Ernäh­rung ein klei­nes Stück nach­hal­ti­ger gestal­tet wer­den kann.

Wie kann man nach­hal­ti­ge Ernäh­rung vermitteln?

Einen ähn­li­chen Ansatz hat auch Sarah Dost von der Hans Sau­er Stif­tung für ihr Pro­jekt stark gemacht: Beim Cir­cu­lar West­end – einem Pro­jekt in einem Münch­ner Stadt­vier­tel – unter­nahm sie den Ver­such, das Kreis­lauf­den­ken an die Bewohner:innen wei­ter­zu­ge­ben und das unter Anwen­dung der Metho­den des Social Design. Was das kon­kret heißt? Im West­end konn­te im Rah­men des Pro­jekts etwa eine Ernäh­rungs­werk­statt ange­bo­ten wer­den, in der Kin­dern und Jugend­li­chen die Grund­la­gen gesun­der und nach­hal­ti­ger Ernäh­rung ver­mit­telt wur­den. Wer sei­ne Spei­sen selbst zube­rei­ten kann, statt zum Fast­food zu grei­fen, wer über Sai­so­na­li­tät und Regio­na­li­tät Bescheid weiß, kann damit immer auch einen Bei­trag zu einer nach­hal­ti­ge­ren Ernäh­rung leis­ten. Es sind die klei­nen Din­ge, auf die es ankommt, wenn man nach­hal­ti­ger leben und kon­su­mie­ren will.

Das war unser Programm

  • Ab 18:00 Uhr Begrü­ßungs­drink und Fingerfood
  • 18:30 Uhr Begrüßung
  • 18:45 Uhr Prof. Dr. Rosan Chow, Pro­fes­so­rin für Design­theo­rie an der OTH Regens­burg: „Unde­sig­ning the Unsustainable“
  • 19:10 Uhr Bar­ba­ra Zet­tel, Mit­grün­de­rin tor­nerò GmbH: „tor­nerò – Piz­za for future“
  • 19:35 Uhr Sarah Dost, Hans Sau­er Stif­tung, Mün­chen: „Mit Social Design zur Ernäh­rungs­wen­de im Quartier“
  • 20:00 Uhr Paneldiskussion
  • 20:30 Netz­werk und Catering

Mode­ra­ti­on: Oli­ver Löscher, Krea­tiv­be­hör­de Regens­burg und Chris­ti­an Fay­ek, bay­ern design

Unse­re Speaker:innen

Prof. Dr. Rosan Chow 

Dr. Rosan Chow ist Pro­fes­so­rin für Design­theo­rie an der OTH Regens­burg, mit Schwer­punk­ten im Design­pro­zess und ‑metho­den. Der­zeit erforscht sie den Ansatz des „More-Than-Human-Design“.

Bar­ba­ra Zettel

Bar­ba­ra Zet­tel stu­dier­te Archi­tek­tur in Regens­burg. Sie arbei­te­te in unter­schied­lichs­ten Berei­chen der Gestal­tung, dar­un­ter auch 12 Jah­re in Sura­ba­ya und Sin­ga­pur. Seit ihrer Rück­kehr ist sie im Archi­tek­tur­jour­na­lis­mus tätig. Im März ent­wi­ckel­te sie zusam­men mit 6 wei­te­ren Freun­den die tor­nerò-Piz­za Pfandbox.

Sarah Dost

Als Sozi­al­wis­sen­schaft­le­rin ist Sarah Dost seit 2019 im The­men­schwer­punkt Cir­cu­lar Socie­ty im social design lab der Hans Sau­er Stif­tung tätig. Sie stu­dier­te Manage­ment Sozia­ler Inno­va­tio­nen und beschäf­tigt sich in ihrer Arbeit im Rah­men ope­ra­ti­ver Pra­xis­pro­jek­te mit par­ti­zi­pa­ti­ven Pro­zes­sen und Social Design Metho­den. Seit 2021 lei­tet sie das Pro­jekt Cir­cu­lar West­end, das sich mit der Fra­ge beschäf­tigt, wie eine Ernäh­rungs­wen­de in einem Münch­ner Quar­tier ange­sto­ßen wer­den kann.

Was ist ein per­spec­ti­ves by design?

„piz­za for pla­net“ fand statt am 26. Juni 2024 in unse­rer Rei­he per­spec­ti­ve by design. per­spec­ti­ves by design-Events bie­ten ein­zig­ar­ti­ge Gele­gen­hei­ten, um in span­nen­den Talks tie­fer in The­men rund um das Design ein­zu­tau­chen. Hier brin­gen wir desi­gn­af­fi­ne Unter­neh­men, Fach­leu­te und die inter­es­sier­te Öffent­lich­keit zusam­men – zum Aus­tausch, zum Netz­wer­ken und zur Inspi­ra­ti­on. Die Teil­nah­me ist für alle kostenlos.

Du inter­es­sierst Dich für eine Mit­glied­schaft im Trä­ger­ver­ein bay­ern design forum e.V. und möch­test uns bei die­sem Event ken­nen­ler­nen? Dann mel­de Dich an unter forum@bayern-design.de. Infor­ma­tio­nen zum Trä­ger­ver­ein fin­dest Du hier.