Kaleidoskop – unter diesem Titel stellen die Absolventinnen und Absolventen der Fakultät Design der TH Nürnberg ihre Arbeiten vor. Denn nun präsentieren sie die unterschiedlichsten Facetten. Ein Kaleidoskop reflektiert ständige Veränderung. Und so kann es für den Übergang vom Studium ins Berufsleben stehen, aber auch für ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Schon jetzt gibt es viele Bilder und Geschichten. Aber welche wird es in Zukunft geben?
Zu sehen sind dieses Semester wieder alle Arten von Abschlussarbeiten: Fotos und Filme, Illustrationen und Texte, Magazin- und Buchgestaltung, Werbung, Corporate Design und Visualisierungen, Objekte, Produkte und Konzepte, Raum- und Veranstaltungsformate, Digitales, Analoges u.v.m.
Hier wird der Mut zu neuen Techniken gezeigt, hier werden Themen erschlossen, unbekannte Märkte ergründet, komplexe Probleme gelöst und vor allem auch … auf inspirierende Weise kommuniziert.
Gezeigt werden neben vielem anderen
Die Themen, Aufgaben und Formen von Design sind überraschend, kritisch und innovativ. Treffen Sie also Studierende und Lehrende an der Vernissage der Werkschau am 21. Juli 2023 ab 19 Uhr in der Fakultät Design der TH Nürnberg.
Der Studiengang Design an der TH Nürnberg deckt sie mit folgenden Modulen bzw. Fächern ab:
Vernissage: Freitag, den 21. Juli 2023, ab 19 Uhr Der Eintritt ist frei. Kontakte zu Absolventinnen und Absolventen oder Gruppen- und Einzelführungen sind möglich.
After-Party – nach der Vernissage: Freitag, 21. Juli 2023, ab 22 Uhr DESI Nürnberg, Eintritt 8 EUR
Weitere Öffnungszeiten der Ausstellung: Samstag, 22. Juli 2023, 12–18 Uhr Montag, 23. Juli 2023, 10–18 Uhr Dienstag, 24. Juli 2023, 10–18 Uhr
Text: Giuseppe Troiano, Max Ackermann Bilder/ Fotos: Das Katalog-Team der Werkschau Kaleidoskop und Louis Brodnig
Wie gehen wir in Zukunft mit Formen um? Im Zentrum der Fertigung stehen Effizienz und Perfektion. Was aber dazu führen könnte, dass Objekte an Ausdruckskraft und Individualität verlieren. Und was ist mit Fehlern? Könnten ausgerechnet sie einem Objekt zusätzlichen Wert verleihen? Um das zu untersuchen, visualisierte Cristina Crisavitchi skulpturale Gefäße in unterschiedlichen Entwicklungsstadien und stellte sie realen Formen gegenüber. Mithilfe von algorithmischem Design entwickelte sie Objekte, die anschließend durch keramischen 3D-Druck realisiert wurden. Aber auch „Abweichungen“ wurden präzise digitalisiert und dann weiterverarbeitet.
So bewegt sich diese Arbeit zwischen digital und analog. Und es eröffnen sich neue Perspektiven auf die Rolle der Unvollkommenheit im Designprozess. Denn ein Austausch zwischen digitaler und physischer Welt kann den Gestaltungsraum erweitern und vertiefen.
Vielleicht gibt es Hoffnung: kooperatives Arbeiten und Wirtschaften. Italien ist eine Fundgrube dafür. Aber wer weiß das schon? Seit über hundert Jahren existieren hier Firmen, die gemeinwohlorientiert sind. – Und 2017 entstand die weltweite „Zebra-Bewegung“. Hier steht das „Schwarz und Weiß“ im Fell der Tiere für das selbstverständliche Miteinander von Profit und Gemeinwohl. Die „Zebras“ wollen Reparatur, Re- und Upcycling statt Müll. Kooperation statt Konkurrenzdenken. Ökologie und Kreislaufwirtschaft. Vielfalt statt Monopole und keine Orientierung an exzessiven Gewinnen. Stattdessen geht es darum, Armut, Umweltschäden und Überproduktion durch nachhaltiges Wachstum zu bekämpfen. Heute existieren in Italien rund 80.000 Zebra-Firmen in Bildung, sozialer Integration, Gesundheitsversorgung und Kreislaufwirtschaft. Das System gilt als erstaunlich krisensicher und erfolgreich. – Giuseppe Troiano hat recherchiert und ist zu vielen Expertinnen und Experten, Gruppen und Firmen gereist. Seine Fotos und Texte zeigen gesellschaftliche Veränderungsprozesse und Chancen.
Wir nehmen durchaus wahr, dass Strukturen uns beeinflussen. Aber was wir nicht erkennen, sind die Strukturen selbst: Ein Land hat keinen Körper. Eine gesellschaftliche Identität ist nicht greifbar. Denn: Wenn das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile, dann tauchen wir ein in die Welt der „Emergenz“.
Durch das Zusammenspiel von Elementen entsteht Übergeordnetes. Und nicht selten komplexe Muster und Wirkungen. – Wie wäre es nun, das aufzuzeigen? Sich ein Bild davon zu machen und es auf den Begriff zu bringen? Das unternimmt die Videoarbeit von Louis Brodnig.
Hier bekommen es junge Hauptfiguren mit der Angst zu tun. Sie müssen es mit gefährlichen Umgebungen aufnehmen, mit Monstern oder der eigenen – unheimlichen – Fantasie. Obwohl Erwachsene es oft nicht wahrhaben wollen: … auch Kinder gruseln sich gern. Deshalb bietet dieses Buch Horror. Aber speziell zugeschnitten auf Leser*innen ab 8 Jahren.
Hier geht es um Bedrohungen, denen sich Kinder im Leben stellen müssen. Auf die eine oder andere Art: Was, wenn der sichere Boden unter uns ein Eigenleben entwickelt? Aber auch in scheinbar überwältigenden Gefahren kann man sich behaupten, wenn man all seinen Mut zusammennimmt. – Die Geschichten werden begleitet von aufwändigen Illustrationen: alles detailliert, bunt, aber definitiv gruselig.
Wie viel Streaming- oder Fernsehserien gibt es, die sich mit „Narkolepsie und luzidem Träumen“ beschäftigen? Vielleicht ist es an der Zeit. Denn Anna Sofia Geissler hat eine Geschichte entwickelt, in der die Hauptfigur sich einer ungewöhnlichen, aber gar nicht so seltenen Erkrankung stellen muss.
Im Volksmund heißt sie: „Schlafkrankheit“. Jedenfalls bestimmt und beeinträchtigt sie den Alltag vieler Menschen. Was tun, wenn man nicht richtig durchschlafen kann? Wenn man plötzlich die Spannung in den Muskeln verliert? Wenn man untertags „einschlummert“? Was sich viel harmloser anhört, als es tatsächlich ist.
In der Serie erfahren wir, wie sich unter diesen Umständen eine Persönlichkeit entwickeln kann. Wie andere Menschen darauf reagieren. Wie sich so arbeiten und leben lässt. Und was Träume damit zu tun haben.