3. Juli 2019

Hed­wig Boll­ha­gen und die HB-Werkstätten

Hed­wig Boll­ha­gen (1907–2001) gehört zwei­fel­los zu den bedeu­tends­ten deut­schen Kera­mi­ke­rin­nen des 20. Jahr­hun­derts, gera­de was den Bereich der seri­ell pro­du­zier­ten Kera­mik betrifft. In den rund 70 Jah­ren ihres Schaf­fens hat sie unzäh­li­ge Höhen und Tie­fen erlebt; ange­fan­gen von der 1934 erfolg­ten Grün­dung ihrer HB-Werk­stät­ten in Mar­witz bei Ber­lin, über die Zer­stö­run­gen des Zwei­ten Welt­krie­ges und dem dar­auf fol­gen­den Wie­der­auf­bau des Betriebs, der sich nun in Ost­deutsch­land befand, bis zur  Ent­eig­nung. Nach der Wie­der­ver­ei­ni­gung bekam sie ihren Betrieb zurück, den sie bis zu ihrem Tod wei­ter­führ­te. In all den Jah­ren hat sie eine beein­dru­cken­de Viel­zahl an zeit­lo­sen For­men und Deko­ren geschaf­fen, die bis heu­te unse­re Vor­stel­lung von gut gestal­te­tem Gebrauchs­ge­schirr prä­gen. Zu ver­dan­ken ist dies ihrer ein­zig­ar­ti­gen Bega­bung, sich immer wie­der neu zu erfin­den und zeit­ge­mä­ße For­men und Dekoren
zu ent­wi­ckeln. Dass ihr Erbe nicht in Ver­ges­sen­heit gerät, ist den heutigen
HB-Werk­stät­ten zu ver­dan­ken, die ganz in Boll­ha­gens Sinn ihr Werk weiterführen.

Die Aus­stel­lung zeigt eine Viel­zahl an Mus­ter- und Ein­zel­stü­cken aus dem Bestand der HB-Werk­stät­ten in Mar­witz. Das Spek­trum reicht von die­sen his­to­ri­schen Kera­mi­ken bis hin zu Stü­cken aus der aktu­el­len Pro­duk­ti­on, die die Aktua­li­tät der Ent­wür­fe von Hed­wig Boll­ha­gen veranschaulichen.

Zur Aus­stel­lung erscheint ein beglei­ten­der Kata­log mit Fotos von Chris­toph Sillem.

Aus­stel­lungs­dau­er: 09.07.2019 –10.11.2019

Inter­na­tio­na­les Keramik-Museum
Luit­pold­stra­ße 25, Wald­sas­se­ner Kasten
92637 Weiden

Bild: Hed­wig Boll­ha­gen, Obst­scha­le ‚ S 266, Dekor F 311‘ mit Sie­beinsatz, 1929. Rech­te: Chris­toph Sillem