14. Oktober 2025

Wie gestal­ten wir sozia­le Innovation?

Son­ja Pham stellt span­nen­de Best-Cases vor

Die Jour­na­lis­tin Son­ja Pham hat sich im Vor­feld der Social Design Days Nürn­berg umge­hört: Bei den Speaker:innen unse­rer Best-Cases und bei unse­ren bei­den Mode­ra­to­rin­nen. Was die Designer:innen und Unternehmer:innen eint: Das Bewusst­sein für die gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung, die mit ihren Tätig­kei­ten kommt – und die zu tra­gen sie alle bereit sind. In zwei Panels wird am 24. Okto­ber 2025 in der IHK Nürn­berg für Mit­tel­fran­ken dis­ku­tiert, wie sozia­le Inno­va­tio­nen zur Stär­kung von Gemein­schaf­ten bei­tra­gen und wie es gelin­gen kann, Men­schen zu deren akti­ven Gestalter:innen zu machen.

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»Gestal­tung macht einen Unter­schied, wenn sie Men­schen mit­denkt, die sonst leicht über­se­hen werden.«

Wenn Wis­sen alle errei­chen soll.

Kat­ja Meine­cke-Meu­rer macht Wis­sen für alle zugäng­lich – beson­ders für die Jüngs­ten. Als Geschäfts­füh­re­rin des Tessloff Ver­lags (»WAS IST WAS«) betrach­tet sie die Welt aus der Per­spek­ti­ve der Kin­der und gibt ihnen in der Öffent­lich­keit eine Stimme.

Katja Meinecke-Meurer, Geschäftsführerin Tessloff Verlag. © Tessloff-Verlag
Meinecke-Meurer mit Exemplaren von WAS IST WAS Ausgaben. © Tessloff-Verlag

Ihren »unter­neh­me­ri­schen Auf­trag« beschreibt Kat­ja Meine­cke-Meu­rer so, dass sie »die Welt immer auch aus der Per­spek­ti­ve der Kin­der betrach­te und ihnen in der Öffent­lich­keit eine Stim­me gebe.« Mit die­ser kla­ren Mis­si­on führt sie seit 2017 den Tessloff Ver­lag in Nürn­berg – das Tra­di­ti­ons­haus hin­ter der welt­be­kann­ten »WAS IST WAS«-Reihe, die seit Gene­ra­tio­nen Mil­lio­nen von Kin­dern und natür­lich auch ihren Eltern kom­ple­xe The­men ver­ständ­lich macht. Doch was bedeu­tet es in unse­rer Zeit, Wis­sen wirk­lich für alle zugäng­lich zu machen? Meine­cke-Meu­rer steht vor der Her­aus­for­de­rung, in einer zuneh­mend pola­ri­sier­ten Gesell­schaft Brü­cken zu bau­en – zwi­schen ver­schie­de­nen Bil­dungs­schich­ten, kul­tu­rel­len Hin­ter­grün­den und Welt­an­schau­un­gen. Unter ihrer Füh­rung hat sich der Tessloff Ver­lag zu einem Labor für demo­kra­ti­sche Wis­sens­ver­mitt­lung entwickelt.

Ihre Visi­on ist ganz­heit­lich: »Wer von uns möch­te nicht in einem fai­ren Umfeld arbei­ten? Und wer möch­te nicht, dass die nach­fol­gen­den Gene­ra­tio­nen in einer gesun­den Lebens­um­ge­bung auf­wach­sen?« Für Meine­cke-Meu­rer ist Nach­hal­tig­keit nicht nur ein öko­lo­gi­sches, son­dern vor allem ein sozia­les The­ma. »Die Zeit von Unter­neh­mens­stra­te­gien, die auf kurz­fris­ti­ge Erfol­ge aus­ge­legt sind, ist vor­bei«, erklärt sie und meint damit auch die Ver­ant­wor­tung von Ver­la­gen für die Zukunft der nächs­ten Generationen.

Was bedeu­tet Social Design für einen Kin­der­buch­ver­lag? »Gestal­tung macht einen Unter­schied, wenn sie Men­schen mit­denkt, die sonst leicht über­se­hen wer­den«, erklärt Meine­cke-Meu­rer. »Für uns bedeu­tet das, Kin­dern den Zugang zu ermög­li­chen – zu The­men, die rele­vant sind, zu Spra­che, die sie erreicht, und zu einer Welt, an der sie aktiv teil­ha­ben kön­nen. Gute Gestal­tung eröff­net Spiel­räu­me und macht Mut, sich selbst als Teil der Gesell­schaft zu erle­ben.« Die­ser Ansatz ist radi­kal inklu­siv: Wie erklärt man Kli­ma­wan­del, ohne zu mora­li­sie­ren? Wie macht man Viel­falt sicht­bar, ohne zu kate­go­ri­sie­ren? Wie schafft man Bücher, die nicht nur bil­dungs­bür­ger­li­che Haus­hal­te errei­chen? »Als Kin­der­sach­buch­ver­lag machen wir Kin­der stark für die Zukunft, för­dern ihre Neu­gier und hel­fen ihnen, ihre Welt zu ver­ste­hen. Was uns antreibt: Inhal­te und For­ma­te auf Kin­der­au­gen­hö­he, die nicht nur Wis­sen ver­mit­teln, son­dern Cha­rak­te­re stärken.«

Der Ver­lag arbei­tet heu­te mit wis­sen­schafts­ba­sier­ten Ana­ly­se­mo­del­len zur Mes­sung der Kli­ma­wir­kung und hat eine umfas­sen­de Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie ent­wi­ckelt – nicht als Mar­ke­ting-Gag, son­dern aus einer kla­ren Hal­tung her­aus: »Nach­hal­tig­keit ist kein Pro­jekt, son­dern muss über­grei­fend über das gesam­te Unter­neh­men (und die kom­plet­te Unter­neh­mens­kul­tur) hin­weg betrach­tet und imple­men­tiert wer­den.« Meine­cke-Meu­rer war maß­geb­lich an der Ent­wick­lung des Bran­chen­leit­fa­dens Nach­hal­tig­keit für Ver­la­ge betei­ligt, einem Werk­zeug, das beson­ders klei­nen und mitt­le­ren Ver­la­gen den Ein­stieg in nach­hal­ti­ge Unter­neh­mens­füh­rung erleich­tert. »Der Weg ist das Ziel!« ist dabei ihre Devi­se: »Ein­fach anfan­gen, ins Tun kom­men und Erfah­run­gen sammeln.«

Bei den Social Design Days, die sie als Spre­che­rin berei­chert wird, freut sie sich beson­ders »auf den Aus­tausch mit Men­schen, die die Zukunft koope­ra­tiv gestal­ten wol­len – denn nur so wird es funk­tio­nie­ren.« Ihre The­se: Ech­te Teil­ha­be beginnt mit dem Zugang zu Wis­sen – und der muss für alle gel­ten, beson­ders für die Jüngs­ten, die unse­re Zukunft gestal­ten werden.

»Vie­le Kon­zep­te ent­wi­ckeln sich erst bei der gemein­sa­men Gestaltung«

Archi­tek­tur als Einladung

Als Archi­tekt der Initia­ti­ve »Hal­le für alle« plant Bene­dikt Buch­mül­ler nicht über Men­schen hin­weg, son­dern gemein­sam mit ihnen. So schafft er Räu­me, die wirk­lich allen gehö­ren, durch radi­kal par­ti­zi­pa­ti­ve Pro­zes­se, in denen ver­schie­de­ne Nutzer:innen ihre Bedürf­nis­se einbringen.

Benedikt Buchmüller, Architekt »Halle für alle«.
Die Halle für alle in der Nürnberger Südstadt.

Ein Raum ist nie neu­tral. Er lädt ein oder schließt aus, schafft Begeg­nung oder ver­hin­dert sie. Bene­dikt Buch­mül­ler hat die­se Erkennt­nis zum Fun­da­ment sei­ner archi­tek­to­ni­schen Pra­xis gemacht. Als Archi­tekt der Initia­ti­ve »Hal­le für alle« ver­wan­delt er die uralte Fra­ge »Wem gehört die Stadt?« in kon­kre­te bau­li­che Ant­wor­ten. »Hal­le für alle« ist dabei mehr als ein Bau­pro­jekt – es ist ein gesell­schaft­li­ches Expe­ri­ment. In einer Zeit, in der öffent­li­che Räu­me immer stär­ker kom­mer­zia­li­siert und pri­va­te Räu­me immer exklu­si­ver wer­den, schafft Buch­mül­ler Orte, die bewusst allen gehö­ren. Doch wie plant man einen Raum für die soge­nann­ten »alle«, wer soll das über­haupt sein? Und wie ver­mei­det man, dass gut gemein­te Inklu­si­on zur bevor­mun­den­den Für­sor­ge wird?

Buch­mül­lers Ansatz ist radi­kal par­ti­zi­pa­tiv: Statt über Men­schen hin­weg zu pla­nen, plant er mit ihnen, sei­ne Bau­pro­zes­se wer­den dabei zu Demo­kra­tie-Work­shops, in denen Nutzer:innen ver­schie­dens­ter Hin­ter­grün­de ihre Bedürf­nis­se arti­ku­lie­ren und in die Gestal­tung ein­brin­gen. Dabei geht es nicht um Kom­pro­mis­se, die allen gerecht wer­den sol­len, son­dern um neue Raum­kon­zep­te, die Unter­schied­lich­keit als Res­sour­ce begreifen.

Sei­ne Erfah­rung spricht eine kla­re Spra­che: »Per­sön­lich habe ich in vie­len Pro­jek­ten die Erfah­rung gemacht, dass gemein­schaft­lich gestal­te­te par­ti­zi­pa­ti­ve Pro­jekt­ideen bes­ser ange­nom­men wer­den und mehr Betei­li­gung statt­fin­det als bei top down Ideen.« Doch die­ser Ansatz for­dert auch die Gestalter:innen selbst her­aus. »Beruf­lich konn­te ich da aber auch immer wie­der fest­stel­len, dass man als beruf­li­cher Gestal­ter auch mal los­las­sen muss und Grup­pen­ak­teu­ren Frei­räu­me ein­räu­men muss«, erklärt Buch­mül­ler. Das bedeu­tet: Der Archi­tekt wird vom allei­ni­gen Autor zum Mode­ra­tor und Ermöglicher.

Dabei ent­wi­ckeln sich die bes­ten Kon­zep­te oft erst im Pro­zess selbst: »Vie­le Kon­zep­te ent­wi­ckeln sich auch erst bei der gemein­sa­men Gestal­tung, man star­tet mit einer Idee und im gemein­schaft­li­chen Gestal­tungs­pro­zess ent­steht dann ein der Grup­pe ange­pass­tes Konzept.«

Die sozia­le Inno­va­ti­on liegt in der Metho­de: Par­ti­zi­pa­ti­ve Archi­tek­tur bedeu­tet nicht nur, Men­schen zu fra­gen, was sie wol­len, son­dern Pla­nungs­pro­zes­se so zu gestal­ten, dass auch die­je­ni­gen gehört wer­den, die nor­ma­ler­wei­se nicht zu Wort kom­men. Buch­mül­ler ent­wi­ckelt For­ma­te, die Sprach­bar­rie­ren über­win­den, öko­no­mi­sche Unter­schie­de aus­glei­chen und ver­schie­de­ne For­men des Wis­sens – vom Exper­ten­wis­sen bis zur All­tags­er­fah­rung – gleich­be­rech­tigt einbeziehen.

Auf die Social Design Days freut er sich beson­ders »auf den fach­li­chen und inter­dis­zi­pli­nä­ren Aus­tausch mit Kul­tur­de­sign­schaf­fen­den« – denn par­ti­zi­pa­ti­ve Ansät­ze leben vom Aus­tausch über Dis­zi­plin­gren­zen hin­weg. Bei den Social Design Days wird er zei­gen, wie Archi­tek­tur zum Instru­ment für Gemein­schafts­bil­dung wird – und war­um der Weg zum inklu­si­ven Raum genau­so wich­tig ist wie das Ergebnis.

»›Für­sorg­lich‹, als einer unse­rer Unter­neh­mens­wer­te, ist bei uns für sozia­le Inno­va­ti­on beson­ders hand­lungs­lei­tend. So über­neh­men wir auf immer wie­der neue Wei­se Ver­ant­wor­tung für Mensch und Natur.«

Ein Pio­nier der par­ti­zi­pa­ti­ven Ökonomie

Johan­nes Ehrn­sper­ger beweist seit über 30 Jah­ren: Nach­hal­tig­keit und Wirt­schaft­lich­keit ver­stär­ken sich gegen­sei­tig. Die Neu­mark­ter Lamms­bräu ist ein Expe­ri­men­tier­feld für par­ti­zi­pa­ti­ve Wirt­schaft – ein Öko­sys­tem, in dem Landwirt:innen, Mitarbeiter:innen und Kund:innen gemein­sam nach­hal­ti­ge Lösun­gen entwickeln.

Johannes Ehrnsperger, Geschäftsleitung Neumarkter Lammsbräu.
Das Sudhaus der Brauerei. © Sonja Herpich

Seit über drei Jahr­zehn­ten beweist Johan­nes Ehrn­sper­ger eine The­se, die lan­ge als naiv galt: Nach­hal­tig­keit und Wirt­schaft­lich­keit sind nicht nur ver­ein­bar – sie ver­stär­ken sich gegen­sei­tig. Als Mit­glied der Geschäfts­lei­tung der Neu­mark­ter Lamms­bräu hat er das ober­pfäl­zi­sche Fami­li­en­un­ter­neh­men zu einem der inno­va­tivs­ten nach­hal­ti­gen Betrie­be Deutsch­lands gemacht.

Doch Ehrn­sper­gers Visi­on geht weit über Bio-Bier hin­aus. Die Neu­mark­ter Lamms­bräu ist heu­te ein Expe­ri­men­tier­feld für par­ti­zi­pa­ti­ve Wirt­schaft: Ein Unter­neh­men, das sei­ne Stake­hol­der – von Landwirt:innen über Mitarbeiter:innen bis zu Kund:innen – sys­te­ma­tisch in Ent­schei­dungs­pro­zes­se ein­be­zieht. Das Ergeb­nis ist ein Geschäfts­mo­dell, das sozia­len und öko­lo­gi­schen Impact nicht als Kos­ten­fak­tor betrach­tet, son­dern als Innovationstreiber.

»Für­sorg­lich« – ein Wert als Hand­lungs­prin­zip: Was bedeu­tet sozia­le Inno­va­ti­on kon­kret? Für Ehrn­sper­ger ist die Ant­wort in den Unter­neh­mens­wer­ten ver­an­kert: »›Für­sorg­lich‹, als einer unse­rer Unter­neh­mens­wer­te, ist bei uns für sozia­le Inno­va­ti­on beson­ders hand­lungs­lei­tend. So über­neh­men wir auf immer wie­der neue Wei­se Ver­ant­wor­tung für Mensch und Natur.« Die­ser Ansatz ist nicht sta­tisch, son­dern leben­dig – er for­dert das Unter­neh­men her­aus, kon­ti­nu­ier­lich neue Wege zu fin­den, um Ver­ant­wor­tung zu übernehmen.

Die Zah­len spre­chen für sich: kon­ti­nu­ier­li­ches Wachs­tum bei ste­tig ver­bes­ser­ter Öko­bi­lanz, eine Mitarbeiter:innenzufriedenheit weit über dem Bran­chen­durch­schnitt und Part­ner­schaf­ten mit über 100 bio­lo­gisch wirt­schaf­ten­den Betrie­ben in der Regi­on. Doch wie funk­tio­niert par­ti­zi­pa­ti­ve Öko­no­mie kon­kret? Wie bin­det man ver­schie­de­ne Inter­es­sens­grup­pen ein, ohne hand­lungs­un­fä­hig zu wer­den? Und wie schafft man es, dass alle Betei­lig­ten von nach­hal­ti­gen Inno­va­tio­nen profitieren?

Ehrn­sper­gers Metho­de ist sys­te­ma­tisch: Durch trans­pa­ren­te Kom­mu­ni­ka­ti­on, fai­re Preis­ge­stal­tung und lang­fris­ti­ge Part­ner­schaf­ten ent­steht ein Öko­sys­tem, in dem alle Akteu­re ein Inter­es­se an nach­hal­ti­gen Lösun­gen haben. Landwirt:innen erhal­ten nicht nur fai­re Prei­se, son­dern wer­den auch bei der Umstel­lung auf bio­lo­gi­sche Wirt­schaft unter­stützt. Mitarbeiter:innen sind nicht nur Ange­stell­te, son­dern Mitgestalter:innen der Unternehmensentwicklung.

Auf die Social Design Days freut sich Ehrn­sper­ger beson­ders: »Ich freue mich am meis­ten auf die Inspi­ra­ti­on, wie vie­le Facet­ten von Gestal­ten in einem sozi­al-nach­hal­ti­gen Sinn es geben kann.« Die­se Offen­heit für ver­schie­de­ne Per­spek­ti­ven ist bezeich­nend – denn par­ti­zi­pa­ti­ve Ansät­ze leben davon, dass man bereit ist, von ande­ren zu ler­nen und die eige­ne Pra­xis weiterzuentwickeln.

Bei den Social Design Days wird Ehrn­sper­ger zei­gen, wie aus einem regio­na­len Braue­rei­un­ter­neh­men ein Modell für trans­for­ma­ti­ve Wirt­schaft wur­de, und war­um par­ti­zi­pa­ti­ve Ansät­ze nicht nur ethisch rich­tig, son­dern auch öko­no­misch erfolg­reich sind.

»Nach­hal­tig­keit ist kein altru­is­ti­sches Extra, son­dern auch aus wirt­schaft­li­cher Sicht eine Überlebensstrategie.«

Crea­ting shared value

Micha­el Volk­mer hat die­se Kon­se­quenz gezo­gen: Statt sei­ne Agen­tur zu ver­kau­fen oder wei­ter zu wach­sen, gilt bei Scholz&Volkmer das Mot­to »Gedei­hen statt wach­sen«. Nach­hal­tig­keit bedeu­tet für ihn »crea­ting shared value« anstel­le von Share­hol­der Value – ein poli­ti­sches State­ment in einer pro­fit­ori­en­tier­ten Gesell­schaft. Als Geschäfts­füh­rer zeigt er in meh­re­ren Cases, dass sich Nach­hal­tig­keit und wirt­schaft­li­cher Erfolg nicht ausschließen.

Frischer Wind – Kampagne zum Verkehrswandel für die Landeshauptstadt Wiesbaden. © Scholz & Volkmer
Michael Volkmer, Geschäftsführer Scholz & Volkmer. © Andreas Schlote

Die Digi­ta­l­agen­tur Scholz & Volk­mer mit Sitz in Wies­ba­den gehört seit Jahr­zehn­ten zu den füh­ren­den deut­schen Digi­ta­l­agen­tu­ren. Gutes Design ist bis heu­te das Merk­mal ihrer Arbei­ten geblie­ben – und mit Sicher­heit der wich­tigs­te Grund dafür, dass über die Jah­re nicht nur vie­le lang­jäh­ri­ge Kun­den­be­zie­hun­gen zu gro­ßen Mar­ken wuch­sen, son­dern auch die Agen­tur sich ste­tig ver­grö­ßer­te. Doch dann kam das Umden­ken. Als die Zahl der Mitarbeiter:innen fast die 200er-Mar­ke erreich­te, setz­te bei Geschäfts­füh­rer Micha­el Volk­mer ein Wan­del ein: Wachs­tum nicht mehr län­ger als Ziel zu pro­pa­gie­ren. »Gedei­hen statt wach­sen« lau­tet das Mot­to nun – auch ent­ge­gen vie­ler Rat­schlä­ge von Branchenkolleg:innen oder der Steu­er­be­ra­tung, die das für unmög­lich hielten …

Für Volk­mer bedeu­tet Nach­hal­tig­keit »crea­ting shared value« anstel­le von Share­hol­der Value. Sein Enga­ge­ment ver­steht er als poli­ti­sche Ant­wort auf den Zustand unse­rer pro­fit­ori­en­tier­ten Gesell­schaft. »Wer ein­mal ver­stan­den hat, dass Wachs­tum in der heu­ti­gen Defi­ni­ti­on glo­bal nicht funk­tio­nie­ren kann, hat eine mora­li­sche Ver­pflich­tung, zu han­deln.« Kon­kret auf sei­nen Agen­tur­all­tag ange­wandt heißt das, auf drei Ebe­nen aktiv zu wer­den: inter­ne Pro­zes­se nach­hal­tig gestal­ten, Mitarbeiter:innen mit­neh­men und für The­men sen­si­bi­li­sie­ren, sowie loka­les Enga­ge­ment – auch durch die geziel­te Bera­tung der Kund:innen zum The­ma Nachhaltigkeit.

Das darf natür­lich auch Spaß machen: Über die see-Con­fe­rence, ursprüng­lich als Wei­ter­bil­dungs­maß­nah­me für die eige­nen Mitarbeiter:innen erdacht und heu­te eine der größ­ten Design­kon­fe­ren­zen Deutsch­lands, knüpf­te Volk­mer Kon­tak­te zu Gestalter:innen, Künstler:innen, Visio­nä­ren und Vertreter:innen von NGOs wie Green­peace oder dem Kli­ma­for­scher Dr. Fritz Reuß­wig. So ent­stand die Idee, eige­ne Kund:innen und Vertreter:innen gro­ßer Mar­ken mit NGOs zu einem Dia­log zusammenzubringen.

22 Jah­re nach der Grün­dung der Agen­tur trieb Volk­mer die ers­te Aus­grün­dung vor­an: der loka­le Lie­fer­dienst Kiez­kauf­haus stellt als Social Busi­ness eine nach­hal­ti­ge und regio­na­le Alter­na­ti­ve zu Ama­zon dar. Außer­dem grün­de­te er kürz­lich zusam­men mit dem Sozi­al­psy­cho­lo­gen Harald Wel­zer den Ver­ein »Bil­der der Zukunft e.V.« zur For­mu­lie­rung von posi­ti­ven Zukunftsvisionen.

Aus dem blo­ßen Arbeits­platz ist über die Jah­re ein beleb­ter Cam­pus gewor­den, mit einem gro­ßen Gar­ten, Gemü­se­bee­ten und sogar eige­nen Bie­nen­völ­kern – ein State­ment dafür, wie Arbeits­wel­ten aus­se­hen kön­nen, wenn man Nach­hal­tig­keit ernst nimmt.

Bei den Social Design Days prä­sen­tiert Volk­mer kon­kre­te Pro­jek­te, die Wirt­schaft und Nach­hal­tig­keit zusam­men­den­ken, und hat eine kla­re Bot­schaft: »Ich freue mich, wenn auch nur zwei Leu­te aus der Wirt­schaft anwe­send sind, die Nach­hal­tig­keit als einen stra­te­gi­schen Vor­teil ver­ste­hen, um lang­fris­tig am Markt bes­ser Bestand zu haben. Unter­neh­men müs­sen sich aus mei­ner Sicht inte­gra­tiv damit befas­sen, wel­che län­ger­fris­ti­gen Vor­tei­le das für sie bie­tet. Nach­hal­tig­keit ist kein altru­is­ti­sches Extra, son­dern auch aus wirt­schaft­li­cher Sicht eine Überlebensstrategie.«

»Gestal­tung hält inne und nimmt sich die Zeit, genau hin zu sehen und zu bewer­ten. Das brau­chen wir gra­de ganz dringend!«

Design als kol­lek­ti­ve Intelligenz

Nick Pot­ter ver­steht Design als kol­lek­ti­ve For­schungs­me­tho­de. Sein stu­dio form­ago­ra schafft For­ma­te, in denen Wissenschaftler:innen, Praktiker:innen, Betrof­fe­ne und Bürger:innen gemein­sam an Lösun­gen arbei­ten – durch Pro­to­ty­p­ing, Visua­li­sie­rung und expe­ri­men­tel­le Ansätze.

Stadtmöbelbau in Gremmendorf
Nick Potter, Mitgründer studio formagora. © Fabian Gruber

Was pas­siert, wenn Design nicht mehr die Ant­wort auf eine Fra­ge ist, son­dern die Metho­de, um bes­se­re Fra­gen zu stel­len? Nick Pot­ter, Mit­grün­der des stu­dio form­ago­ra, ver­kör­pert einen expe­ri­men­tel­len Ansatz, der Design als kol­lek­ti­ves For­schungs­tool begreift. Für ihn ist Design kei­ne indi­vi­du­el­le Krea­tiv­leis­tung, son­dern eine Form der gemein­sa­men Wissensproduktion.

Das inter­dis­zi­pli­nä­re Stu­dio erforscht an der Schnitt­stel­le von Design, Wis­sen­schaft und Gesell­schaft neue For­men der Zusam­men­ar­beit. Pot­ters The­se: Die kom­ple­xen Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit – von Kli­ma­wan­del über sozia­le Ungleich­heit bis zu demo­kra­ti­schen Kri­sen – las­sen sich nicht von ein­zel­nen Expert:innen lösen. Sie erfor­dern neue For­men der kol­lek­ti­ven Intel­li­genz, in denen unter­schied­li­che Wis­sens­for­men und Per­spek­ti­ven pro­duk­tiv zusammenkommen.

Eine kri­ti­sche Hal­tung zu Inno­va­ti­on: Dabei nimmt Pot­ter bewusst eine Gegen­po­si­ti­on zum gän­gi­gen Inno­va­ti­ons­dis­kurs ein: »Per­sön­lich und beruf­lich ver­su­che ich eine kri­ti­sche Hal­tung zum The­ma Inno­va­ti­on ein­zu­neh­men. Ich den­ke, dass vie­le Her­aus­for­de­run­gen und Pro­ble­me unse­rer Zeit nicht mit einem ›Mehr‹, nicht mit dem Modus des Neu­en, nicht mit Markt­me­cha­nis­men zu lösen sind. Wir suchen viel nach Lösun­gen in dem Bestehen­den, in dem Ver­gan­ge­nen und in einem ›Weni­ger‹.«

Was zunächst para­dox klin­gen mag, ist kon­se­quent: Wenn nicht jedes Pro­blem nach einer neu­en Lösung ver­langt, son­dern manch­mal nach einem bewuss­ten Rück­griff auf Bewähr­tes oder einer Reduk­ti­on von Kom­ple­xi­tät, dann braucht es einen ande­ren Gestal­tungs­an­satz. »Gleich­zei­tig ist mir wich­tig an die­ser Stel­le die gro­ße trans­for­ma­ti­ve Kraft von Gestal­tung her­vor­zu­he­ben. Gestal­tung hält inne und nimmt sich die Zeit, genau hin zu sehen und zu bewer­ten. Das brau­chen wir gra­de ganz dringend!«

Die sozia­le Inno­va­ti­on liegt in der Metho­de: stu­dio form­ago­ra ent­wi­ckelt For­ma­te, in denen Wissenschaftler:innen, Praktiker:innen, Betrof­fe­ne und Bürger:innen gemein­sam an Lösun­gen arbei­ten. Dabei wird Design zum Medi­um der Ver­stän­di­gung – durch Pro­to­ty­p­ing, Visua­li­sie­rung und expe­ri­men­tel­le Ansät­ze ent­ste­hen neue Mög­lich­kei­ten des gemein­sa­men Den­kens und Han­delns. Kon­kret bedeu­tet das: Statt über nach­hal­ti­ge Mate­ria­li­en zu for­schen, erforscht man sie gemein­sam mit den Men­schen, die sie pro­du­zie­ren und nut­zen wer­den. Statt neue For­men des Zusam­men­le­bens zu kon­zi­pie­ren, pro­biert man sie in tem­po­rä­ren Expe­ri­men­ten aus. Statt über Inno­va­ti­on zu spre­chen, schafft man Räu­me, in denen sie ent­ste­hen kann.

Die Kraft der ana­lo­gen Begeg­nung: Für Pot­ter und sein Team ist dabei die per­sön­li­che, phy­si­sche Begeg­nung unver­zicht­bar: »Für uns ist eine per­sön­li­che Basis in der Zusam­men­ar­beit wich­tig. Am liebs­ten ler­nen wir Men­schen per­sön­lich ken­nen, anstatt digi­tal. Der digi­ta­le Raum ist gestal­tet, kura­tiert. Im Ana­lo­gen ist die zufäl­li­ge Begeg­nung möglich.«

Genau die­se Offen­heit für das Uner­war­te­te treibt Pot­ter auch zu den Social Design Days, bei denen er zei­gen möch­te, wie gestal­te­ri­sche For­schung zu einem Werk­zeug für gesell­schaft­li­che Par­ti­zi­pa­ti­on wird: »Ich habe gro­ße Lust, die Arbeit unse­res Büros und unse­re Über­zeu­gun­gen dar­zu­stel­len und in den Aus­tausch zu gehen. So kön­nen wir uns nicht nur prä­sen­tie­ren, son­dern kön­nen auch unse­re Gedan­ken auf den Prüf­stand stel­len und dazu­ler­nen. Vie­le Men­schen machen tol­le Pro­jek­te. Ein­bli­cke zu bekom­men und ihren Umgang mit Her­aus­for­de­run­gen ken­nen­zu­ler­nen hilft uns in unse­rer Arbeit sehr wei­ter. Das ist immer unglaub­lich bereichernd.«

»Die Social Design Days ent­zün­den Fun­ken für eine mensch­li­che­re und lebens­wer­te­re Zukunft.«

Eli Perzl­mai­er ist nicht nur Mode­ra­to­rin der Social Design Days – sie ver­kör­pert deren Grund­prin­zip. Seit fast 30 Jah­ren ent­wi­ckelt sie als Geschich­ten­er­zäh­le­rin und Sto­ry Coach Nar­ra­ti­ves, die Men­schen bewe­gen und ver­bin­den. Ihre eigent­li­che Exper­ti­se: Sie erschafft Räu­me, in denen Trans­for­ma­ti­on mög­lich wird.

Eli Perzlmaier, Markenberaterin & Co-Moderatorin der Social Design Days 2025. © Anne Kaiser
Perzlmaier gründete einen womens hub. © Anne Kaiser

»Unse­re Welt braucht gera­de Krea­ti­vi­tät, Ideen und Offen­heit für neue Per­spek­ti­ven.« Eli Perzl­mai­er weiß, wovon sie spricht. Seit fast drei Jahr­zehn­ten ent­wi­ckelt sie als Geschich­ten­er­zäh­le­rin, Sto­ry Coach und Mar­ken­be­ra­te­rin Nar­ra­ti­ves, die Men­schen bewe­gen und ver­bin­den. Doch ihre eigent­li­che Exper­ti­se liegt in etwas ande­rem: Sie erschafft Räu­me, in denen Trans­for­ma­ti­on mög­lich wird.

Vor zehn Jah­ren grün­de­te Perzl­mai­er eine inter­na­tio­na­le Com­mu­ni­ty für Frau­en – nicht als Netz­werk im klas­si­schen Sin­ne, son­dern als Labor für kol­lek­ti­ve Ver­än­de­rung. Seit elf Jah­ren enga­giert sie sich bei TEDx Mün­chen und hat dabei erfah­ren, wie kraft­voll es ist, wenn Men­schen ihre Visio­nen nicht nur ent­wi­ckeln, son­dern auch sicht­bar machen. »Ich freue mich auf die beson­de­re Ener­gie, die ent­steht, wenn Men­schen sich zusam­men­tun, um gemein­sam zu über­le­gen, wie unse­re Zukunft mensch­li­cher und lebens­wer­ter wird«, beschreibt sie ihre Moti­va­ti­on für die Social Design Days; letz­tes Jahr war sie bei einem For­mat der munich crea­ti­ve busi­ness week eben­falls im Kon­text von bay­ern design-Akti­vi­tä­ten unterwegs.

Hier zeigt sich wie­der: Perzl­mai­er ist nicht nur mit Mar­ta Bie­lik Co-Mode­ra­to­rin der Ver­an­stal­tung – sie ver­kör­pert deren Grund­prin­zip. Ihre Arbeit zeigt, dass Social Design nicht nur in Pro­duk­ten oder Räu­men statt­fin­det, son­dern auch in der Art, wie wir Gesprä­che füh­ren und Begeg­nun­gen gestal­ten. Als Sto­ry Coach ver­steht sie, dass jede Geschich­te das Poten­zi­al hat, Per­spek­ti­ven zu ver­än­dern und Hand­lun­gen aus­zu­lö­sen. Als Com­mu­ni­ty-Buil­de­rin weiß sie, dass nach­hal­ti­ge Ver­än­de­rung nur durch ech­te Ver­bin­dun­gen zwi­schen Men­schen entsteht.
Ihre The­se ist radi­kal wie ein­fach: »Die Social Design Days ent­zün­den Fun­ken für eine mensch­li­che­re und lebens­wer­te­re Zukunft.« Das kann etwa durch die rich­ti­ge Art des Zuhö­rens gesche­hen, sagt sie: Durch Fra­gen, die neue Denk­räu­me öff­nen. Durch die Bereit­schaft, auch unan­ge­neh­me Wahr­hei­ten zu benen­nen. Und durch die Kunst, ver­schie­de­ne Stim­men so zusam­men­zu­brin­gen, dass aus indi­vi­du­el­len Ideen kol­lek­ti­ve Visio­nen werden.

Bei den Social Design Days wird Perzl­mai­er die­se Gesprä­che kura­tie­ren, die über das rei­ne Infor­mie­ren hin­aus­ge­hen und zu ech­ten Begeg­nun­gen wer­den. »Die Social Design Days machen erleb­bar, wie Design gesell­schaft­li­chen Wan­del anstößt, Wir­kung ent­fal­tet und Fun­ken ent­zün­det, die weit über die­se Tage hin­aus­rei­chen«, erklärt sie ihre Visi­on für die Ver­an­stal­tung. Denn am Ende ist auch Mode­ra­ti­on Social Design: die bewuss­te Gestal­tung von Kom­mu­ni­ka­ti­ons­räu­men, die alle Betei­lig­ten stär­ken und neue Mög­lich­kei­ten eröffnen.

»Wenn wir Räu­me schaf­fen, in denen Men­schen sich gese­hen füh­len, ver­än­dern wir die Welt Stück für Stück.«

Mar­ta Bie­liks Geschich­te ist eine von Brü­cken: Von War­schau nach Lands­hut, von einer Flücht­lings­un­ter­kunft zu inter­na­tio­na­len Pro­jek­ten in Bei­rut, von per­sön­li­cher Erfah­rung zu pro­fes­sio­nel­ler Exper­ti­se. »Seit­her ist es mir ein Bedürf­nis, Pur­po­se mit mei­nem Beruf zu ver­knüp­fen«, sagt sie. Als freie Krea­tiv­stra­te­gin und Impuls­ge­be­rin erfasst sie die unsicht­ba­ren Zwi­schen­tö­ne, Emo­tio­nen und lei­sen Signa­le – und macht sie erlebbar.

Marta Bielik, Kreative Strategin. © Jule Breitert
Marta Bieilk ist Co-Moderatorin bei den SDD 2025. © Dr Susanne Schwendy

»Wenn wir Räu­me schaf­fen, in denen Men­schen sich gese­hen füh­len, ver­än­dern wir die Welt Stück für Stück.« In ihrer Arbeit als Krea­tiv­stra­te­gin bringt die cha­ris­ma­ti­sche Mar­ta Bie­lik sol­che Räu­me zum Leben, als Orte wirk­li­cher Reso­nanz. Ihre Geschich­te beginnt in War­schau, sie selbst hat ihre Kind­heit als frei und geprägt vom kul­tu­rel­len Inter­es­se und krea­ti­ven Mode­be­ruf ihrer Mut­ter in Erin­ne­rung, doch ihre Geschich­te nahm früh Fahrt auf: Im Alter von acht Jah­ren floh sie nach Deutsch­land und leb­te zunächst in einer Flücht­lings­un­ter­kunft in Lands­hut. Die­se Erfah­rung von Hei­mat­ver­lust, Unsi­cher­heit und Fremd­heit hat sie eben­falls tief geprägt, und sen­si­bi­li­sier­te sie für das, was Men­schen inner­lich bewegt und wor­auf Kom­mu­ni­ka­ti­on als Brü­cke ange­wie­sen ist.

»Seit­her ist es mir ein Bedürf­nis, Pur­po­se mit mei­nem Beruf zu ver­knüp­fen«, sagt sie heu­te im Gespräch, sie wol­le nicht nur Bot­schaf­ten ver­mit­teln, son­dern rea­le Begeg­nun­gen gestal­ten. Das konn­te sie auch in den Jah­ren umset­zen, die sie als Krea­ti­ve in Bei­rut ver­brach­te, dort Inno­va­tio­nen mit­ge­prägt und mit inter­na­tio­na­len oder poli­ti­schen Pro­jek­ten Geschich­ten ver­wo­ben hat, die berüh­ren und Men­schen verbinden.

Heu­te arbei­tet Mar­ta als freie Krea­tiv­stra­te­gin und Impuls­ge­be­rin. Ihr Fokus: jene unsicht­ba­ren Zwi­schen­tö­ne, Emo­tio­nen, Span­nun­gen, lei­se Signa­le, erfas­sen und erleb­bar machen. In ihrer Rol­le bei den Social Design Days bringt sie genau die­se Sen­si­bi­li­tät in die Mode­ra­ti­on: Sie sorgt dafür, dass nicht nur gespro­chen wird, son­dern gehört wird; dass nicht nur ana­ly­siert wird, son­dern echt begeg­net; dass Dif­fe­ren­zen nicht ver­drängt, son­dern pro­duk­tiv ver­han­delt wer­den. Mit Eli Perzl­mai­er möch­te sie nicht nur durch Gesprä­che steu­ern, son­dern Dia­logräu­me ergeb­nis­of­fen mit­ge­stal­ten. Wir freu­en uns dar­auf, sie als Co-Mode­ra­to­rin bei den Social Design Days dabei­zu­ha­ben, und dür­fen gespannt sein auf die Dyna­mik, wenn unter­schied­li­che Stim­men auf­ein­an­der­tref­fen. Aus eige­ner Erfah­rung weiß Mar­ta Bie­lik schließ­lich, dass es oft die klei­nen Fun­ken zwi­schen Men­schen sind, die Gro­ßes ent­zün­den können …

Über die Autorin

Son­ja Pham

Son­ja Pham (*1987 im All­gäu) ist freie Jour­na­lis­tin, Autorin und Über­set­ze­rin mit Schwer­punkt auf Krea­ti­vi­tät, Kul­tur und Kuli­na­rik. Seit ihrem Kom­mu­ni­ka­ti­ons­de­sign­stu­di­um an der Design­schu­le Mün­chen arbei­tet sie frei­be­ruf­lich für diver­se Maga­zi­ne und Agen­tu­ren. Für die Fach­zeit­schrift novum World of Gra­phic Design war sie als stell­ver­tre­ten­de Chef­re­dak­teu­rin tätig, bevor sie nach deren Ein­stel­lung gemein­sam mit ihrem Team das Gra­fik­ma­ga­zin und den Phoe­nix Ver­lag für Gra­fik­de­sign grün­de­te. Seit 2023 ist sie Vor­stand für Edi­to­ri­al im Art Direc­tors Club für Deutsch­land. Zudem ist sie regel­mä­ßig als Mode­ra­to­rin, Spea­ke­rin und Host im Design- und Kul­tur­be­reich sowie in der Gas­tro­no­mie tätig.