25. November 2024

Kit­chen Culture

Aus­stel­lung in der Neu­en Sammlung

Es geht los: Die Neue Samm­lung zeigt ab 26. Novem­ber einen Aus­stel­lungs­be­reich zu „Kit­chen Culture“!

Von der ers­ten Ein­bau­kü­che bis zur indi­vi­du­ell geform­ten Küche von heu­te lie­gen knapp 100 Jah­re. In die­ser lan­gen Zeit ent­wi­ckel­ten Designer*innen und Architekt*innen neue Lösun­gen und reagier­ten auf tech­ni­sche und gesell­schaft­li­che Veränderungen.

Die Spann­brei­te reicht von der simp­len Koch­zel­le bis zur Küche als kom­mu­ni­ka­ti­ves Zen­trum des Wohn­be­reichs. Den Anfang bil­det die Frank­fur­ter Küche (1926) von Mar­ga­re­te Schüt­te-Lihotz­ky. Die ers­te soge­nann­te Ein­bau­kü­che, die für etwa 10.000 Woh­nun­gen in Serie ging, soll­te den Haus­halt für Frau­en so effi­zi­ent wie mög­lich gestalten.

An pro­mi­nen­ten Bei­spie­len der Nach­kriegs­zeit zeigt sich die Bedeu­tung der Küche in der Archi­tek­tur des Funk­tio­na­lis­mus: Die Küchen­ein­heit für das Wohn­hoch­haus Unité d’habitation in Mar­seil­le (1946–1952) von Le Cor­bu­si­er, Char­lot­te Per­ri­and und André Wogen­s­cky mit ca. 330 Apart­ments oder die von Arne Jacob­sen für die Inter­na­tio­na­le Bau­aus­stel­lung 1957 in Ber­lin kon­zi­pier­te Küche als zen­tra­ler Ort eines Einfamlienhauses.

Die seri­el­len Küchen­mo­du­le Esche­bach K21 von VEB Küchen­mö­bel Rade­berg (1956) waren auf­grund ihres viel­sei­ti­gen Ein­sat­zes und Farb­spek­trums in der DDR und Sowjet­uni­on sehr erfolgreich.
Für neue oder iro­ni­sche Ansät­ze ste­hen Ste­fan Wewerk­as Küchen­baum (1984) oder der Kaf­fee­baum (1984) der Grup­pe Kunst­flug. Mit dem Bei­spiel der Werk­bank (1984) von Her­bert H. Schul­tes wird die Idee der moder­nen Koch­in­sel auf­ge­grif­fen, die in dem soli­tä­ren Küchen­ent­wurf Erl­kö­nig von J‑Gast (2020/2021) die neu­es­te Aus­prä­gung erfährt.

Ergänzt wird der Blick auf die Küchen­kul­tur durch eine Aus­wahl von Haus­halts­ge­rä­ten, die den All­tag in der Küche prä­gen. Eine Wand­in­stal­la­ti­on von rund 300 Tabletts der Samm­lung Lud­mi­la und Rolf Pod­las­ly zeigt popu­lä­res Design aus DDR-Produktion.

Mit Arbei­ten nam­haf­ter Künst­le­rin­nen wie Rose­ma­rie Trockel, Lau­rie Sim­mons und Mona Hato­um erwei­tern die Leih­ga­ben der Samm­lung Goetz, Mün­chen Aspek­te der Küchen­ar­beit oder der tra­di­tio­nel­len Rol­le der Frau.

Die Aus­stel­lungs­ar­chi­tek­tur des Design­bü­ros OHA (Office Hein­zel­mann Aya­di), Mün­chen, wählt als Grund­ma­te­ri­al Press­span­holz, aus dem nahe­zu jede indus­tri­ell gefer­tig­te Ein­bau­kü­che heu­te besteht, und eröff­net Ein­bli­cke und Aus­bli­cke in die gestal­te­te Küchenwelt.