19. Mai 2025

100 Jah­re – 100 Objekte

Zum 100-Jäh­ri­gen Bestehen der Neu­en Sammlung

Die Son­der­aus­stel­lung „100 Jah­re – 100 Objek­te“ läuft ab 22.05.2025 bis 30.05.2027

Am 21.05.1925 wur­de Die Neue Samm­lung gegrün­det. Auf den Tag genau 100 Jah­re spä­ter prä­sen­tiert sich Die Neue Samm­lung mit einer Aus­stel­lung von 100 Objek­ten. Die Aus­wahl zum 100-jäh­ri­gen Jubi­lä­um ver­an­schau­licht den Reich­tum und die Viel­falt ihres Samm­lungs­be­stan­des. Mit über 120.000 inter­na­tio­na­len Objek­ten in mehr als 20 Samm­lungs­ge­bie­ten gilt Die Neue Samm­lung als das größ­te Design­mu­se­um der Welt.

Gezeigt wer­den neben iko­ni­schen Wer­ken und Zeug­nis­sen der Samm­lungs­ge­schich­te zahl­rei­che Schät­ze, die bis­lang noch nie in der Pina­ko­thek der Moder­ne zu sehen waren. Die Prä­sen­ta­ti­on folgt dabei kei­ner tra­di­tio­nel­len Chro­no­lo­gie. Statt­des­sen rich­tet sie den Blick auf die Zeit, in der die Objek­te ins Muse­um gelang­ten und ermög­licht so eine neue Sicht auf die His­to­rie des Hauses.

Seit ihrer Grün­dung im Jahr 1925 sam­melt Die Neue Samm­lung als ers­tes staat­li­ches Design­mu­se­um in Deutsch­land zeit­ge­nös­sisch. Sie erwirbt auf inter­na­tio­na­len Mes­sen, von Aus­bil­dungs­stät­ten – sei­ner­zeit direkt vom Bau­haus und der Kunst­ge­wer­be­schu­le Burg Gie­bi­chen­stein – oder direkt bei den Designer*innen. Gezielt kom­men Schen­kun­gen, Nach­läs­se und Ankäu­fe aus dem Kunst­han­del hin­zu. Die ers­ten Schwer­punk­te lagen auf seri­el­len und kunst­hand­werk­li­chen Erzeug­nis­sen wie Objek­ten aus Glas, Kera­mik und Metall, Möbeln, Tex­ti­li­en, Flecht­ar­bei­ten sowie Ver­pa­ckun­gen, Pla­ka­ten und Büchern. Vor dem Hin­ter­grund der pro­spe­rie­ren­den Bun­des­re­pu­blik bil­de­te seit der Nach­kriegs­zeit auch eine gro­ße Band­brei­te tech­ni­scher Gerä­te einen wich­ti­gen Fokus der Sam­mel­tä­tig­keit. Wer­ke des Jugend­stils wie die Pari­ser Metro-Sta­ti­on von Hec­tor Gui­mard wur­den ab den 1960er-Jah­ren wie­der­ent­deckt. Durch die ers­te Muse­ums­aus­stel­lung von Bernd und Hil­la Becher 1967 ent­wi­ckel­te sich zudem Foto­gra­fie zum Sammlungsgegenstand.

Com­pu­ter- und Fahr­zeug­de­sign, Sport­ob­jek­te, Sekun­där­ar­chi­tek­tur, gestal­te­ri­sche Sys­te­me und gra­fi­sche Erschei­nungs­bil­der erwei­ter­ten den Bestand in den 1980er-Jah­ren. Revo­lu­tio­nä­res Anti-Design von Alchi­mia und Mem­phis fand indes­sen erst in den 1990er-Jah­ren Ein­gang in Die Neue Samm­lung, deren inhalt­li­che Aus­rich­tung bis dahin von den Idea­len des Deut­schen Werk­bunds geprägt war. Der Bereich Schmuck erhielt in jener Zeit mit der Hin­wen­dung zum Autoren­schmuck einen neu­en Schwer­punkt. Mit der Wie­der­ver­ei­ni­gung bei­der deut­scher Staa­ten rück­te außer­dem das DDR-Design ins Blick­feld. Wäh­rend Gestal­tung aus den USA und Japan tra­di­tio­nell stark ver­tre­ten ist, hat sich in den letz­ten 20 Jah­ren das Inter­es­se auf wei­te­re außer­eu­ro­päi­sche Kul­tur­räu­me aus­ge­wei­tet. Zu den aktu­el­len The­men der Samm­lungs­ar­beit zäh­len KI, Robo­tik, Nach­hal­tig­keit, Social Design und Inklusion.

Fahrbares Vermessungsgerät vor weißem Grund.
Vermessungsgerät, Indoor-Mappingsystem Mapping Trolley M3, 2017 von NavVis, München. Foto: Die Neue Sammlung (Kai Mewes), © NavVis
Historische Liege vor weßem Grund.
Eileen Grey: S-Chair, 1938. Foto: Die Neue Sammlung (Alexander Laurenzo)

Fei­ert mit! Los geht’s am 21.05.2025, 19.00 Uhr, in der Rotun­de der Pina­ko­thek der Moderne

Es spre­chen: Prof. Dr. Ange­li­ka Nol­lert, Direk­to­rin Die Neue Samm­lung und das kura­to­ri­sche Team der Neu­en Samm­lung. Für die Eröff­nung wird eine Simul­tan­über­set­zung in Deut­scher Gebär­den­spra­che angeboten.

Samm­lung Online

Mit dem Jubi­lä­um prä­sen­tiert Die Neue Samm­lung auch erst­mals einen Teil ihrer Samm­lung digi­tal. Über 1.000 Objek­te kön­nen dank der För­de­rung „kultur.digital.strategie“ des Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­ums für Wis­sen­schaft und Kunst online erkun­det wer­den – dar­un­ter auch die High­lights der Samm­lung. Die Samm­lung Online ist an die bar­rie­re­freie Web­site des Muse­ums ange­bun­den. Neben den Objekt-Anga­ben gibt es Bil­der aus ver­schie­de­nen Per­spek­ti­ven, 3‑D-Ansich­ten und Sounds zu ein­zel­nen Objek­ten sowie und Infor­ma­tio­nen in Deutsch, leicht ver­ständ­li­cher Spra­che, Eng­lisch, Easy-to-Read und Deut­scher Gebär­den­spra­che. Die Apps X‑D-E-P-O‑T und Sound of Design wer­den durch ent­spre­chen­de Berei­che in der Samm­lung Online ersetzt und erschei­nen in neu­em Look. Damit kön­nen Besu­chen­de das Ange­bot der Samm­lung Online nicht nur zuhau­se, son­dern eben­so in den Aus­stel­lungs­räu­men wahrnehmen.
Auf Grund­la­ge des­sen wird es im Som­mer eine beglei­ten­de Digi­tal­aus­stel­lung geben, wel­che in Koope­ra­ti­on mit dem Deut­schen Muse­um ent­steht: Objek­te der Häu­ser, wel­che bei­de die­ses Jahr ihr 100-jäh­ri­ges Bestehen fei­ern, wer­den ein­an­der gegenübergestellt.

Die Samm­lung Online soll ste­tig wach­sen und ist im Rah­men des Pro­jekts „Design inklu­siv erle­ben“ ent­stan­den. Mit dem Pro­jekt bemüht sich die Neue Samm­lung seit 2022 um bar­rie­re­freie sowie digi­ta­le Ange­bo­te. Jüngst wer­den die Besucher*innen bereits am Ein­gang der Design-Samm­lung in Deut­scher Gebär­den­spra­che begrüßt: Ein Video im Loop zeigt den Muse­um Signer Kili­an Knör­zer auf einem lebens­gro­ßen Bild­schirm. Mit all die­sen Ange­bo­ten kommt das Muse­um sei­nem Vor­ha­ben einen wei­te­ren Schritt näher: Gute Gestal­tung allen zugäng­lich machen – ein Leit­satz, nach dem das Muse­um seit Grün­dungs­zeit han­delt. Hier gleich ausprobieren.